Prozessautomation 30.04.2010, 19:46 Uhr

Geräteintegration in der Prozesstechnik geht voran

Anwender aus der Prozessindustrie beklagten lange Zeit mangelnde Standards für die Integration von Geräten in Prozessleitsysteme. Auf der Hannover Messe (19. – 23. April) wurde nun deutlich, dass Integrationsprobleme bald der Vergangenheit angehören sollen.

In zunehmendem Maße bereiten die Geräteintegration und dabei vor allem die Anbindung von Feldgeräten an Leitsysteme den Anwendern aus der Prozessindustrie Kopfschmerzen. So wurde lange Zeit seitens der Hersteller diskutiert, ob die deskriptive (z. B. EDDL) oder eine funktionale (z. B. FDT/DTM) Gerätebeschreibung die bessere sei. Ein Zustand, den die Anwender nicht länger hinnehmen wollten. „Wir fordern einheitliche Integrationslösung für alle PLS-Systeme, Geräte und Protokolle“, sagte dazu Norbert Kuschnerus, Vorsitzender der Nutzerorganisation Namur.

Letztendlich verzögern die unterschiedlichen Technologien auch die Akzeptanz der digitalen Kommunikation. So lobten die Anwender die Möglichkeiten und Robustheit der Feldbustechnologien, schreckten jedoch angesichts der Vielzahl der Versionen und Schnittstellen für die Geräte vor dessen Einsatz zurück.

Inzwischen wird der Feldbus zwar im größeren Stil eingesetzt, der Aufwand für die Geräteintegration ist dennoch beträchtlich. Auch bei den Wireless-Technologien ist die eigentliche Technik nicht das Problem. So meisterte im vergangenen Jahr die Drahtlos-Technologie einen großen Anwenderfeldtest. Die Geräteintegration der verteilten Anwender wurde dagegen als „mangelhaft“ gerügt.

Mithilfe des FDI-Projekts (Field Device Integration), das vor zwei Jahren auf der Hannover Messe ins Leben gerufen wurde und in diesem Jahr neue Ergebnisse verkündete, sollen die Schwierigkeiten der Geräteintegration nun endgültig gemeistert werden. Dafür haben sich Feldbusorganisationen und führende Geräte- und Leitsystemhersteller in
der FDI Cooperation zusammengeschlossen. „Ziel von FDI ist es, basierend auf EDDL und FDT eine einheitliche Lösung zum Vorteil für die Anwender und Hersteller zu erarbeiten“, erklärte Hans-Georg Kumpfmüller von Siemens – mit Wohlwollen der Namur, die die FDI-Kooperation ausdrücklich begrüßt. Allerdings sind die Anwender mit wachem Auge dabei. Ihnen liegt vor allem daran, dass frühere Versionen integriert werden, um zu verhindern, dass ein drittes Konzept neben EDDL und FDT/DTM entsteht.

Stellenangebote im Bereich Automatisierungstechnik

Automatisierungstechnik Jobs
HygroMatik GmbH-Firmenlogo
Junior Entwicklungsingenieur für Hard- und Softwarelösungen (m/w/d) HygroMatik GmbH
Henstedt-Ulzburg Zum Job 
HAMBURG WASSER-Firmenlogo
Ingenieur für Automatisierungstechnik Wasserwerke (m/w/d) HAMBURG WASSER
Hamburg-Rothenburgsort Zum Job 
Bundesbau Baden-Württemberg-Firmenlogo
Trainees Bundesbau Baden-Württemberg (w/m/d) Bundesbau Baden-Württemberg
verschiedene Standorte Zum Job 
3M Deutschland GmbH-Firmenlogo
Automatisierungsingenieur (m/w/*) 3M Deutschland GmbH
Hilden, hybrid Zum Job 
Forschungszentrum Jülich GmbH-Firmenlogo
Teamleiter:in - Integrierte Ressourcenbewertung (w/m/d) Forschungszentrum Jülich GmbH
Jülich bei Köln Zum Job 
Strahlenschutzausbildung Jülich e.V.-Firmenlogo
Leiter:in (fachlich und organisatorisch) der Strahlenschutzkursstätte in Jülich (w/m/d) Strahlenschutzausbildung Jülich e.V.
Jülich Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter Anlagenbau (m/w/d) Griesemann Gruppe
HAMBURG WASSER-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Verfahrenstechnik / Maschinenbau in der Bauüberwachung Anlagenbau / Abwassertechnik HAMBURG WASSER
Hamburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker als Teamleitung Planung / Bau / Betrieb (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Narda Safety Test Solutions GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur für Antennen- und HF-Design (m/w/d) Narda Safety Test Solutions GmbH
Pfullingen Zum Job 
TenneT TSO GmbH-Firmenlogo
Site Manager (m/w/d) Wilhelmshaven TenneT TSO GmbH
Hannover, Wilhelmshaven Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager (m/w/d) Industrie VIVAVIS AG
Ettlingen Zum Job 
Caljan GmbH-Firmenlogo
Maschinenbauingenieur / Konstrukteur Sondermaschinenbau (m/w/d) Caljan GmbH
Halle (Westf.) Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager (m/w/d) Metering VIVAVIS AG
Berlin, Homeoffice Zum Job 
Haus der Technik e.V.-Firmenlogo
Fachdozent/in und Berater/in (m/w/d) für Krane und Hebezeuge in der Weiterbildung Haus der Technik e.V.
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur Technische Informatik THU Technische Hochschule Ulm
über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.-Firmenlogo
Teamleiter:in Mechanical & Electrical Engineering über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.
Emlichheim Zum Job 
Berliner Stadtreinigung (BSR)-Firmenlogo
Mitarbeiter:in (w/m/d) strategisches Stoffstrom- und Anlagenmanagement Berliner Stadtreinigung (BSR)
IMS Messsysteme GmbH-Firmenlogo
Systemingenieur (m/w/i) für Oberflächeninspektion IMS Messsysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
Seus Kältetechnik GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur Kältetechnik (m/w/d) Seus Kältetechnik GmbH
Wilhelmshaven Zum Job 

Dafür mussten sich zwölf Fraktionen – Hersteller sowie Nutzerorganisationen – auf eine Spezifikation einigen. „Jetzt gilt es, die Organisation der FDI-Cooperation zu formalisieren und vor allem den großen Umfang an notwendigen technischen Arbeiten termingerecht fertigzustellen“, sagte Kumpfmüller optimistisch. Schließlich sei mit der Spezifikation die Aufgabenliste noch längst nicht abgearbeitet: „Neben der endgültigen Festlegung der FDI-Spezifikation umfasst der Aufgabenbereich der FDI-Cooperation gemeinsame Design- und Test-Tools, ein gemeinsames EDD-Binärformat, sowie einen gemeinsamen Interpreter, übergreifend für das Hart-, FF- und Profibus-Protokoll“, zählte Kumpfmüller die nächsten Aufgaben auf.

Dafür liegen die Planung und die Definition des Gesamtprojektes sowie aller Teilprojekte bereits vor. Für die Arbeiten haben die Hersteller und Nutzerorganisationen mehr als 25 Spezialisten zur Verfügung gestellt.

Bis Anwender in vollem Umfang von den Vorteilen bei FDI profitieren, wird es aber noch dauern. Unter anderem muss die Sprache EDDL harmonisiert werden. Je nach zugrunde liegendem Protokoll (Hart, Profibus und Foundation Fieldbus) erstellten die Hersteller bisher drei Varianten für ein Gerät. Obwohl sich die Varianten dabei oft nur in der Schreibweise unterscheiden, ist das für die Praxis kaum akzeptabel. „Das treibt die Variantenvielfalt für die Gerätehersteller und damit natürlich auch den Aufwand für Test und Wartung unnötig in die Höhe“, erklärte dazu Achim Laubenstein, ABB. Die Harmonisierung der EDDL ist auch im Hinblick auf die Zukunft entscheidend „Nur so lassen sich potenzielle Risiken für die zukünftige Interoperabilität von FDI vermeiden“, erklärte Laubenstein.

Weitere wichtige Meilensteine auf dem Weg der einheitlichen Geräteintegration betreffen die Entwicklungsumgebung für FDI-Gerätepakete und für Conformance-Tests. Erst dann kann mit der Entwicklung von FDI-basierten Geräten begonnen werden. Derzeit erfolgt die Planung für Prototypen. Frühestens ab Ende 2011 startet dann die Entwicklung von FDI-basierten Geräten.

SABINE MÜHLENKAMP

Ein Beitrag von:

  • Sabine Mühlenkamp

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.