Massenproduktion geplant 21.08.2024, 15:00 Uhr

Unitree G1: Chinesischer humanoider Roboter geht in Serie

Unitree Robotics startet die Massenproduktion seines humanoiden Roboters G1. Aus den USA kommen kritische Stimmen, manche befürchten Spionage.

Unitree G1

Bald kann sich jeder einen humanoiden Roboter kaufen - Unitree startet mit der Massenproduktion von G1.

Foto: Unitree Robotics

Die Welt der Robotik macht derzeit enorme Fortschritte, und China spielt dabei eine immer wichtigere Rolle. Unitree Robotics, ein führendes Unternehmen auf diesem Gebiet, gab kürzlich bekannt, dass sein humanoider Roboter G1 nun für die Massenproduktion bereit ist. Mit dieser Ankündigung tritt China in eine neue Ära der Roboterproduktion ein, die weitreichende Auswirkungen auf die Weltmärkte haben könnte.

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G1 für die Serienproduktion optimiert

Unitree Robotics hatte den G1 erstmals im Mai dieses Jahres der Öffentlichkeit vorgestellt. Damals wurde er als fortgeschrittener humanoider Roboter vorgestellt, der ab 16.000 US-Dollar erhältlich ist. Die Edu-Variante, die zusätzliche Features wie taktile Hände bietet, kostet entsprechend mehr. Nun, einige Monate später, hat das Unternehmen den G1 modifiziert, um ihn für die Serienproduktion zu optimieren.

Während die grundlegenden technischen Daten des G1, wie seine Größe von 1,32 m und sein Gewicht von ca. 35 kg, unverändert blieben, wurden subtile Anpassungen vorgenommen, um die Produktion zu vereinfachen. Was genau geändert wurde, verrät der Hersteller allerdings nicht.

Es ist wahrscheinlich, dass insbesondere der Rahmen und die Außenhülle des G1 angepasst wurden, um die Serienproduktion zu erleichtern. Vereinfachungen könnten auch bei der Elektronik und der Verkabelung vorgenommen worden sein. Die hauseigenen Elektromotoren, die in den Gelenken des G1 verbaut sind und ein Drehmoment von bis zu 120 Nm erreichen, sind jedoch nach wie vor hochspezialisiert und dürften nicht so einfach austauschbar sein.

Vielseitiger Roboter mit 23 Freiheitsgraden

Der G1-Roboter ist zweifellos ein Paradebeispiel für die fortschrittliche Robotertechnologie, die derzeit in China entwickelt wird. Mit mindestens 23 Freiheitsgraden, die es ihm ermöglichen, eine Vielzahl von Bewegungen auszuführen, ist der G1 ein vielseitiger Roboter. Die Edu-Version des G1 geht noch einen Schritt weiter und bietet bis zu 43 Freiheitsgrade, die durch beweglichere Hände und eine anpassbare Taille ermöglicht werden.

Der G1 ist mit einer Vielzahl von Sensoren und Kameras ausgestattet, die ihm eine präzise Wahrnehmung seiner Umgebung ermöglichen. Dazu gehören die Intel RealSense D435 Tiefenkamera und das 3D-Lidar Livox-MID360, die beide im Kopf des Roboters integriert sind. Darüber hinaus verfügt der G1 über 5-Watt-Stereolautsprecher, einen leistungsstarken Achtkern-Prozessor und einen austauschbaren 9000 mAh-Akku, der allerdings nur für etwa zwei Stunden Betriebszeit ausreicht.

Für schwere Aufgaben eher ungeeignet

Obwohl Unitree Robotics einige Modifikationen vorgenommen hat, um den G1 für die Massenproduktion vorzubereiten, bleiben einige Herausforderungen bestehen. Die genaue Art der Änderungen, die das Unternehmen vorgenommen hat, bleibt (wie bereits geschrieben) weitgehend im Dunkeln. Es ist jedoch klar, dass Unitree an einer Strategie arbeitet, um die Serienproduktion so effizient wie möglich zu gestalten.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass der G1 trotz seiner fortschrittlichen Technologie nicht für alle industriellen Anwendungen geeignet ist. Mit einer maximalen Traglast von 2 kg eignet sich der Roboter eher für leichtere Aufgaben wie Montagearbeiten oder einfache Tätigkeiten im Haushalt. Für schwerere Aufgaben hat Unitree Robotics den humanoiden Roboter H1 entwickelt, der allerdings deutlich teurer ist und noch nicht für die Massenproduktion vorgesehen ist.

Internationale Reaktionen und Sicherheitsbedenken

Die Ankündigung der Massenproduktion des G1-Roboters hat nicht nur in der Technologiebranche für Aufsehen gesorgt, sondern auch politische Bedenken ausgelöst. Vor allem in den USA wurden Stimmen laut, die vor möglichen Risiken warnten, die von fortschrittlichen chinesischen Robotern ausgehen könnten. Einige US-Gesetzgeber befürchten, dass solche Roboter für Spionage oder andere böswillige Zwecke eingesetzt werden könnten.

Diese Befürchtungen sind nicht unbegründet, da China in den letzten Jahren enorme Fortschritte in der Roboter- und KI-Technologie gemacht hat. Die Entwicklung des G1-Roboters und seine geplante Massenproduktion sind Teil einer umfassenderen Strategie, mit der China seine Position als führender Akteur auf dem globalen Technologie- und Robotikmarkt festigen will.

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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