Brandschutz

Brennender Wald
Foto: panthermedia.net/absurdov

Brandschutzmaßnahmen lassen sich in zwei Kategorien einteilen. Auf der der einen Seite stehen solche Maßnahmen, welche die Ausbreitung von Feuern verhindern sollen, bevor diese ausbrechen. Dabei handelt es sich um sogenannten vorbeugenden Brandschutz. Auf der anderen Seite des Brandschutzes stehen solche Maßnahmen, die stattfinden, sobald ein Feuer bereits ausgebrochen ist. Diese sind unter dem Begriff der abwehrenden Brandschutzmaßnahmen zusammengefasst. Hier finden Sie konkrete Maßnahmen zum Brandschutz.

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Die Geschichte des Brandschutzes

Die Geschichte der organisierten Brandbekämpfung und Prävention, wie wir sie heute kennen, geht bis ins alte Rom zurück. Dort gab es schon zur Zeit des 1. Jahrhunderts private und ab dem 21. Jahrhundert kaiserlich organisierte Feuerwehren. Heutigen Organisationsformen waren die Konzepte der alten Römer näher als jene des europäischen Mittelalters. Dort sorgte das Wachstum der Städte für ein neues Augenmerk auf die Bekämpfung und die Prävention von Bränden. Dies nahm allerdings nicht die Form einer öffentlichen Organisation an und verlagerte die Verantwortung der einzelnen Bürger. So regelte eine Feuerlöschordnung unter anderem die für Häuser verwendeten Baumaterialien und gab Bürgern Verhaltensvorschläge für den Ernstfall an die Hand. Die Maßnahmen der Städte umfassten Nachtwächter und Türmer. Diese beobachteten die Stadt von Kirchtürmen aus, um ausgebrochene Feuer frühzeitig erkennen zu können.

Die geringe Wirksamkeit dieser Methoden zeigt sich bei der Betrachtung mittelalterlicher Stadtbrände. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Städte mehrfach bis auf die Grundmauern niederbrannten. Ein Rückgang ist erst im späten 14. Und frühen 15. Jahrhundert festzustellen. Zu dieser Zeit wurde Holz zunehmend als Baumaterial für Stadthäuser verdrängt. Außerdem entwickelten sich Löschtechniken weiter. Statt Wasser mit Eimern auf den Brandherd zu schütten, kommen Spritzen hinzu, die das Aufbringen des Löschwassers erleichtern.

Erst rund ein Jahrhundert später folgten die ersten Wasserschläuche aus Leder und später aus Hanf und Gummi. Letztere sind erst im 19. Jahrhundert soweit entwickelt, dass sie sich von der Feuerwehr einsetzen lassen.

Brandschutzgeschichte in Deutschland

Als älteste deutsche Feuerwehr gilt die der Stadt Saarlouis. Deren Gründung ist auf das Jahr 1811 datiert, wobei die Stadt zu dieser Zeit zu Frankreich gehörte. Die Organisation im französischen Modell war militärisch und ehrenamtlich. Berufsfeuerwehren nach dem heute bekannten Modell treten in Deutschland hingegen erstmals in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Erscheinung. Damit findet moderne Ausrüstung ihren Weg in den Löschbetrieb. Die NS-Zeit brachte eine Eingliederung in den Polizeiapparat, während der zweite Weltkrieg zur Verknappung und Vereinfachung der Ausrüstung führte. Heute bildet die Verbindung von beruflicher und freiwilliger Feuerwehr die Basis für den Brandschutz in Deutschland.

Der Vorbeugende Brandschutz

Die Maßnahmen des vorbeugenden Brandschutzes sollen Brände, wie eingangs erwähnt, vor der Entstehung vermeiden. Bauliche, anlagentechnische und organisatorische Brandschutzmaßnahmen sollen verhindern, dass Feuer und Rauch entstehen und sich ausbreiten. Den gesetzlichen Rahmen bildet die sogenannte Musterbauordnung. Deren Inhalte dienen als Grundlage für die Schaffung einer einheitlichen Gesetzgebung in den einzelnen Bundesländern. Dort werden entsprechende Vorhaben in der sogenannten Landesbauordnung geregelt. Die Schnittstelle zwischen Gesetz und Bürger stellt die Feuerwehr dar, die eine prüfende und beratende Stellung einnimmt. Die vorbeugenden Maßnahmen zum Brandschutz lassen sich in drei Bereiche gliedern. Baulicher Brandschutz, anlagentechnischer Brandschutz und organisatorischer Brandschutz.

Der bauliche Brandschutz im Detail

Unter dem Begriff baulicher Brandschutz sind alle Brandschutzmaßnahmen zusammengefasst, die beim Bau oder der Renovierung von Gebäuden berücksichtigt werden müssen. Konkrete Maßnahmen sind in der Landesbauordnung beschrieben. Unter anderem die Wahl der Baustoffe. Diese dürfen nicht leicht entflammbar sein. Außerdem müssen verwendete Bauteile besonders hohen Anforderungen im Hinblick auf strukturelle Integrität gerecht werden. Feuerwände sollen Gebäude beispielsweise in Abschnitte einteilen, welche die ungehinderte Verbreitung des Feuers eindämmen. Im Zentrum eines entsprechenden Brandschutzkonzeptes stehen außerdem Fluchtwege und Zugangsmöglichkeiten für die Feuerwehr, um die effektive Bekämpfung eines Brandes zu jeder Zeit zu ermöglichen. Das Brandschutzkonzept fasst diese Maßnahmen zusammen und dokumentiert ihre Umsetzung. Ergänzt werden diese Maßnahmen durch den anlagentechnischen Brandschutz.

Anlagentechnischer Brandschutz

Der anlagentechnische Brandschutz umfasst die technischen Möglichkeiten, die der Erkennung und Bekämpfung von Bränden dienen. Darunter fallen Dinge wie Feuerlöscher oder entsprechende automatische Systeme. Aber auch Rauch- und Feuermelder müssen vorhanden sein. Es gilt außerdem, eine entsprechende Abstimmung der unterschiedlichen Maßnahmen aufeinander vorzunehmen. Außerdem ist sicherzustellen, dass Fristen bei der Wartung und Überprüfung eingehalten werden. Das dritte und letzte Standbein des vorbeugenden Brandschutzes stellt der sogenannte organisatorische Brandschutz dar.

Der organisatorische Brandschutz

Der organisatorische Brandschutz ergänzt die vorangegangenen Maßnahmen beispielsweise durch die Information von Mitarbeitern und Anwohnern mit einer einfach einsehbaren Brandschutzordnung. So wissen diese, was im Fall eines Brandes genau zu tun ist. Eine gute Vorbereitung als Vorbeugung hilft später dabei, Menschenleben zu retten. Daneben gehört die Organisation der Wartung entsprechender Anlagen ebenfalls in diesen Bereich. Sollte trotz aller vorbeugenden Maßnahmen zu einem Feuer kommen, greifen die Maßnahmen des abwehrenden Brandschutzes.

Der abwehrende Brandschutz

Wie der Name schon sagt, umfasst der abwehrende Brandschutz Maßnahmen für den Ernstfall. Hierin sind also alle Maßnahmen für den Fall eines Brandes zusammengefasst. Diese werden durch die Feuerwehr übernommen. Die Maßnahmen lassen sich mit Retten, Bergen und Schützen beschreiben. Der Begriff Retten bezieht sich selbstverständlich auf Menschen, deren Leben durch Feuer in Gefahr sind. Diese müssen beispielsweise befreit und oder medizinisch betreut werden. Beim Bergen gilt es hingegen, menschliche Überreste und Gegenstände aus den Flammen zu bergen. Löschen bezeichnet hingegen das Bekämpfen des Feuers. Eine Aufgabe, die unter Zuhilfenahme entsprechender Ausrüstung vorgenommen wird.

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