Taktiken im Job 13.04.2022, 13:09 Uhr

Intrigen im Job: Wann sie sogar nützlich sind

Lästereien unter Kollegen gibt es immer wieder – doch ab wann spricht man von einer Intrige? Und muss das Taktieren tatsächlich falsch sein? Ein Experte klärt auf.

Lästernde Kollegen im Hintergrund vorne Mann

Wann schaden Intrigen und in welchen Fällen können sie Teams sogar helfen? Das schätzt Experte Dieter Frey ein.

Foto: panthermedia./lightwavemedia

Manch einer hält die Intrige für einen Karriere-Booster. Böser Fehler! Mitunter kann sie dem Team zwar auf die Sprünge helfen, das aber nur unter bestimmten Voraussetzungen. Dieter Frey, Professor für Sozial- und Wirtschaftspsychologie sowie Leiter des Center for Leadership and People Management der Uni München weiß, welche Grenzen man besser nicht überschreiten und wie man mit Intriganten umgehen sollte.

Was bedeutet das Wort Intrigen?

ingenieur.de: Können Sie bitte zunächst definieren, wo eine Intrige anfängt? Beginnt sie schon mit kleinen Lästereien und Tratsch?

Dieter Frey: Ich entscheide da immer, ob es unter oder oberhalb der Gürtellinie ist, wie beispielsweise das Lästern über eine Gewohnheit eines Kollegens oder ein humorvoller Tratsch. Das würde ich noch nicht als Intrige sehen. Man darf frotzeln, man darf auch lästern – das gehört im Leben einfach dazu. Was aber nicht mehr dazugehört ist, wenn es unterhalb der Gürtellinie ist, hinter dem Rücken der Person erfolgt, man die Person bewusst schädigen will und wenn es vor allem unfair ist, bis hin zu Rufmord oder Mobbing. Eine Intrige ist eine bewusste Schädigung mit einem konkreten Plan und Ziel entweder sich selbst Vorteile zu verschaffen oder jemand anderen abzuschießen.

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Hätten Sie ein Beispiel für schädliches Verhalten oder unsaubere Taktiken?

Ein Beispiel wäre, dass man der Kollegin oder dem Kollegen Fehler zuschiebt, die sie gar nicht begangen haben. Dass man sie bezichtigt, sie hätten ein Verhältnis mit jemanden oder dass man behauptet, sie würden nur in die eigene Tasche arbeiten, sie hätten zu einem Projekt überhaupt nichts beigetragen. Alles immer mit dem Ziel das Gegenüber zu schädigen oder als Konkurrenz auszuschalten. Ein weiteres Beispiel wären Beschuldigungen (Verhältnis mit dem Chef, Alkoholiker, Lügner, Psychopath…). Das Ganze ist dann schädlich, wenn die Beschuldigungen hinter dem Rücken erfolgen, sodass sich die Person nicht äußern kann.

In welchem sozialen und betrieblichen Umfeld gedeihen Intrigen besonders?

Je schlechter das Betriebsklima und die Führung, je größer der Wettbewerb ist, umso eher gedeihen Intrigen. Insofern hat es immer etwas mit Führung zu tun. Ist es der Führung gelungen, eine Kultur zu schaffen, die sowohl von Exzellenz und Leistung geprägt ist, als auch von einer Kultur des wertschätzenden Umgangs, dann wird es kaum zu einem toxischen Miteinander kommen.

Wie reagiert man auf Intrigen?

Ihre Tipps: Wie kontert man Intriganten?

Das Beste ist, wenn man selber oder wohlmeinende Kollegen den Mut aufbringen, intrigantes Verhalten offen anzusprechen. Also den Intriganten damit konfrontieren, es auf der Chefetage zum Thema machen und das Opfer schützen. Das hat sehr viel mit Zivilcourage zu tun. Wichtig wäre auch, gleichzeitig die geheimen Unterstützer zu entlarven. Alleine schafft man das nicht: Man muss Koalitionen von ethikorientierten Persönlichkeiten bilden.

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Wann befördert eine Intrige die eigene Karriere?

Unter welchen Umständen könnte eine Intrige sogar fruchtbar sein? Etwa, weil sie dem Team auf die Sprünge hilft oder die eigene Karriere befördert?

Wenn eine Intrige die eigene Karriere fördert, dann ist dies kritisch zu hinterfragen. In der Tat gibt es genügend Fälle, wo sie genau diese Funktion hat. Gut ist aber nicht. Es lässt sich natürlich auch folgender Fall konstruieren: Man hat einen Narzissten oder Machiavellisten vor sich, der sich menschenunwürdig verhält und den man nicht zu Fall bringen konnte, worunter viele Menschen leiden. Es mag ethisch unter bestimmten Bedingungen rechtfertigbar sein, dass durch eine Intrige dieser Mensch zu ausgeknockt wird.

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… und wie sieht es bei der Teamarbeit aus?

Natürlich kann die Diskussion über eine Intrige ein reinigendes Gewitter für ein Team bedeuten. Etwa, indem man daraus schließt, dass es nötig ist, neue Werte und Spielregeln des Umgangs miteinander zu vereinbaren, man daran arbeitet ein Klima zu schaffen, in dem derartiges Verhalten zum Tabu wird. Wenn ein Team oder die Führungskraft diese Fähigkeit besitzt etwas Positives aus der Situation zu ziehen, dann kann es dem Team tatsächlich auf die Sprünge helfen und solche Situationen habe ich häufig erlebt. Oft auch unter Ausschaltung des Intriganten, von dem man sich trennt.

Ein Beitrag von:

  • Chris Löwer

    Chris Löwer

    Chris Löwer arbeitet seit mehr als 20 Jahren als freier Journalist für überregionale Medien. Seine Themenschwerpunkte sind Wissenschaft, Technik und Karriere.

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