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Tragwerke 10.05.2021, 08:00 Uhr

Hunderte Stützen mit Schraubverbindung gerichtet

Über 400 Betonfertigteilstützen mit Schraubverbindungen kamen bei einem riesigen Lagergebäude in Spanien zum Einsatz. Dabei war Geschwindigkeit und Sicherheit auf der Baustelle ausschlaggebend für die schraubbaren Stützenverbindungen.

Bei mehr als 400 Stützen mit einer Länge von je 22 Metern war der Einsatz von Schraubverbindungen eine logische Wahl. Foto: Peikko

Bei mehr als 400 Stützen mit einer Länge von je 22 Metern war der Einsatz von Schraubverbindungen eine logische Wahl.

Foto: Peikko

Der boomende Online-Handel erfordert Investitionen in die logistische Infrastruktur. Amazon begegnet der wachsenden Nachfrage mit einem 100 000 Quadratmeter großen Lager in Spanien. Die viergeschossige Lagerhalle ist künftiger Logistikknotenpunkt von Amazon im Großraum Madrid. Das gesamte Tragwerk wurde als biegesteife Rahmenkonstruktion aus Betonfertigteilstützen, -trägern und Spannbeton-Fertigdecken geplant. Aufgrund guter Erfahrungen in der Vergangenheit, entschied sich der Fertigteilhersteller Tecnyconta-Consolis für Verbindungs- und Befestigungstechnik von Peikko. „Bei mehr als 400 Stützen mit einer Länge von jeweils 22 Metern war die Verwendung von Schraubverbindungen für die Stützen eine logische Wahl. Die Lösung von Peikko erhöht die Arbeitssicherheit und reduziert das Unfallrisiko“, sagt Óscar López de Sola, Leiter des Technischen Büros von Tecnyconta-Consolis. Bei einer solchen Menge an zu montierenden Stützen sind Geschwindigkeit und Sicherheit entscheidend für ein gutes Vorankommen auf der Baustelle. Mit schraubbaren Stützenverbindungen kann bei jedem Wetter montiert werden. Und wenn die Ankerbolzen präzise in das Fundament eingebaut wurden, ist es einfach, das restliche Tragwerk innerhalb der Toleranzen zu halten.

Die Betonfertigteilstütze wird über die Ankerbolzen geführt, auf Futterbleche oder direkt auf die unteren Muttern und Unterlegscheiben abgesetzt, ausgerichtet und mit den Ankerbolzen kraftschlüssig verschraubt.

Foto: Peikko

Keine Abstützung und erhöhte Sicherheit

„Bei der Verwendung herkömmlicher Stützenverbindungsmethoden wäre eine Abstützung erforderlich gewesen, um den Mörtel aushärten zu lassen – eine Arbeitsphase, die die Bauzeit nicht nur verzögert, sondern durch die dabei entstehenden Hindernisse auch ein Sicherheitsrisiko darstellt. Das Risiko ausfallender Abstützungen konnte mit den Stützenschuhen komplett vermieden werden“, erklärt Adrián Liste, Vertriebsleiter von Peikko Spanien. Die Möglichkeit, die Stützen mit den Muttern auf einfache Weise auszurichten und zu nivellieren, half dabei, bei der Montage ein hohes Tempo zu halten. „Sobald die Muttern angezogen sind, steht die Stütze ohne weitere Abstützung, und das Montageteam kann die nächste Stütze in Angriff nehmen. Dies führt zu einer geringeren Kranzeit und zu Kosteneinsparungen. Der gesamte Tragwerksrahmen wird nach dem Lego-Prinzip zusammengesetzt – Stützen aufstellen, Träger montieren und dann die Spannbeton-Fertigdecken einsetzen“, erklärt Liste. Das Projekt wird bis Ende 2021 abgeschlossen sein.

Effiziente Betonfertigteil-Verbindungen

2021 markiert für Peikko auch das 30-jährige Jubiläum seiner Erfindung der Schraubverbindungen für Stützenanschlüsse. Die Mitarbeiter in der Forschung und Entwicklung fragten sich: “Wieso nicht einen Bolzen verwenden?” 1991 brachte Peikko die HPKM-Stützenschuhe auf den Markt. Sie sind leicht, anwenderfreundlich und belastbar und können den Bauablauf beschleunigen. Seitdem haben Schraubverbindungen für Stützen das Leben von Planern, Fertigteilherstellern und Bauunternehmen erleichtert. Stützenschuhe führten unter anderem geringere Toleranzen in der Stahlbetonbauweise ein und veränderten die Art und Weise, wie Gebäude geplant werden. Heute wird diese Innovation in Betonfertigteil-Tragwerken weltweit eingesetzt. Die Zukunft der Schraubverbindungen für Stützen sieht das Unternehmen in der Circular Economy.

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Von Peikko