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Planung einer Schule 11.09.2020, 11:02 Uhr

Open BIM im Einsatz

Die neue Schule in Holbrook, Massachusetts, USA erhielt die LEED-Gold-Zertifizierung. Für einen reibungslosen Bauablauf sorgte der Open BIM-Ansatz. Den trotz unterschiedlicher Softwarelösungen konnte das Architektenbüro Flansburgh Architects die nötigen Daten und Pläne mit den anderen Baubeteiligten austauschen.

Mit Open BIM arbeiten die Baubeteiligten in ihrer vertrauten Softwarelösung. Foto: panthermedia.net/Alfa-Photo.yandex.ru

Mit Open BIM arbeiten die Baubeteiligten in ihrer vertrauten Softwarelösung.

Foto: panthermedia.net/Alfa-Photo.yandex.ru

Die neue Schule in Holbrook fasst die bisherigen drei Schulen der Stadt unter einem Dach zusammen. Mehr als 1.000 Schülerinnen und Schüler werden hier von der Vorschule bis zur 12. Klasse lernen. Damit die Schülerinnen und Schüler ausreichend Platz haben, umfasst das Gebäude 18.500 Quadratmeter, die sich auf zwei Stockwerken verteilen. Das Architekturbüro plante das Gebäude halbrund um die Campusanlage herum. Sowohl Grundschule als auch Mittel- und Oberstufe haben ihre eigenen Eingänge, die durch die halbrunde Fassade verbunden sind. Dieser Hauptverkehrsweg verbindet die Gemeinschaftsräume der Schulen, die die Turnhalle, Kunsträume, Cafeteria, Medienzentrum und Auditorium umfassen. Die Außenhülle, ein vorpatiniertes Kupferplattensystem, gibt dem halbrundem Gebäude einen besonderen Charakter. Die Verantwortlichen haben sich für dieses Baumaterial entschieden, da es nicht nur eine Qualität mitbringt, die den Anforderungen entspricht, sondern auch als natürlicher Hintergrund für die Campusbegrünung dient. „Das Holbrook-Projekt wurde mit dem LEED-Gold-Zertifikat ausgezeichnet. Es punktet mit 35 Prozent Wassereinsparung und 34 Prozent Energieeinsparung gegenüber vergleichbaren Projekten“, sagt Kent Kovacs, Vice President und Principal in Charge bei Flansburgh Architects, dem in Boston ansässigen Architekturbüro.

Mit BIM den Bauprozess koordinieren

Für das Architekturbüro Flansburgh Architects war die geforderte Planung mit BIM nichts Unbekanntes. Bereits für die Architekturdokumentation und -koordination nutzt das interne Designteam die Methode. „Die Implementierung von BIM für die Koordination war für uns ein sehr intuitiver Prozess. Wir setzen BIM seit Jahren ein, da wir damit ein Kooperationsmodell mit verschiedenen Arten von Daten erhalten. Die Herausforderung bestand nun darin, die Zusammenarbeit auf die beratenden Ingenieure auszuweiten und die Modelle für dieses spezifische Projekt an das Bauteam zu übergeben“, erklärt Brian Hores, BIM-Manager bei Flansburgh Architects. Damit alle Ingenieure mit ihrer bevorzugten Softwarelösung arbeiten konnten und keine neue Software eingeführt und erlernt werden musste, entschied sich das Projektteam für Open BIM.

Vereinfachter Datenaustausch mit Open BIM

Flansburgh Architects haben für das Projekt der New Holbrook School ihre bevorzugte Software im BIM-Prozess eingesetzt. Hierzu zählen unter anderem die Nemetschek Marken Vectorworks, Solibri und Bluebeam gehören. Das Design wurde von den Architekten in Vectorworks erstellt. Mit der Verwendung eines offenen BIM-Prozesses war es möglich, die Daten von allen Beratern und Unterauftragnehmern zu importieren, exportieren und zu referenzieren. Die IFC-Schnittstelle in Vectorworks ermöglicht diesen Datenaustausch. Damit können Statik- und MEP-Modelle, die in anderen Software-Tools entwickelt wurden, für einen offenen BIM-Austausch mit reibungslosen Arbeitsabläufen verarbeitet werden. Für eine Qualitätskontrolle, zur Überprüfung der Modelle und um Kollisionen und Fehler zu erkennen und zu vermeiden, wurde Solibri Office eingesetzt. Zur Dokumentation und Koordination der Informationen an die Projektbeteiligten wurde Bluebeam genutzt. „Das Holbrook School-Projekt zeigt die Vorteile von Open BIM in einer anbieterneutralen Umgebung“, erklärt Viktor Várkonyi, Chief Division Officer der Planning & Design Division und Mitglied des Vorstands der Nemetschek Group. „Es gewährleistet eine effiziente Zusammenarbeit und ermöglicht gleichzeitig Architekten, Ingenieuren und Baufachleuten, in der von ihnen bevorzugten Software zu arbeiten.“

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