Entwicklung mit Boeing 03.03.2016, 07:51 Uhr

Weltgrößter Elektrolyse-Wasserstoffspeicher aus Dresden für die US Navy

Einen Energiespeicher aus Dresden testet derzeit die US Navy auf seine Einsatzfähigkeit auf Schiffen und Militärstandorten. Das Unternehmen Sunfire hat dafür die größte kommerzielle Elektrolyse-Anlage entwickelt, die überschüssigen Strom in Form von Wasserstoff speichert. Wird Strom gebraucht, kann dieser in einer Brennstoffzelle kurzfristig erzeugt werden.

Das Kommandoschiff USS Blue Ridge vor der japanischen Inselgruppe Tomogashima: Die US-Marine testet jetzt einen Wasserstoffspeicher aus Dresden, der die Energieversorgung auf Schiffen verbessern kann, die lange unterwegs sind.

Das Kommandoschiff USS Blue Ridge vor der japanischen Inselgruppe Tomogashima: Die US-Marine testet jetzt einen Wasserstoffspeicher aus Dresden, der die Energieversorgung auf Schiffen verbessern kann, die lange unterwegs sind.

Foto: Seaman Timothy Hale/US Navy

Sunfire hat den Energiespeicher gemeinsam mit den Ingenieuren von Boeing entwickelt und inzwischen an die US Navy ausgeliefert. Der Energiespeicher aus Dresden ist eine riesige Elektrolyse-Anlage, die Wasserstoff als Speichermedium nutzt. „Sunfire ist stolz darauf, die weltgrößte reversible Elektrolyse entwickelt zu haben. Das ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Industrialisierung“, sagt Nils Aldag, CFO bei Sunfire. „Boeing ist für uns ein großartiger Kunde und enorm wichtig bei der finalen Systemintegration.“

Das Sunfire-System setzt überschüssige Energie vor allem aus Wind und Sonne ein, um über Elektrolyse den Strom in Wasserstoff umzuwandeln, der anschließend in hochkomprimierter Form gespeichert wird. Später kann der Wasserstoff genutzt werden, um direkt in einer Brennstoffzelle Strom zu erzeugen.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
MB Global Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter Elektrotechnik (m/w/d) MB Global Engineering GmbH & Co. KG
Darmstadt Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) im Bereich Maschinen- und Anlagentechnik Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH-Firmenlogo
Bauingenieur Hochbau / Architekt (m/w/d) Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH
Eisenach Zum Job 
IT-Consult Halle GmbH-Firmenlogo
Trainee SAP HCM / Personalwirtschaft (m/w/d) IT-Consult Halle GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Dipl. Ing. (FH) (w/m/d) der Fachrichtung Wasserwirtschaft, Umwelt, Landespflege oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Dorsch Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Tragwerksplanung mit Perspektive auf Fachbereichsleitung Dorsch Gruppe
Wiesbaden Zum Job 
Clariant SE-Firmenlogo
Techniker* für Automatisierungstechnik Clariant SE
Oberhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur für Brückenbau / Tunnelbau / Ingenieurbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin oder Bauingenieur in der Schlichtungsstelle (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Big Dutchman International GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker / Meister (m/w/d) Big Dutchman International GmbH
BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwickler / Konstrukteur für die Verdichterentwicklung (m/w/x) BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG
Großenhain Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur Verfahrenstechnik / Prozessingenieur (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling, Köln Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Fachingenieur Netzbetrieb Strom (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.-Firmenlogo
COO (m/w/d) über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.
Norddeutschland Zum Job 
Hamburger Wasser-Firmenlogo
Ingenieur/Referent (m/w/d) Vergabe Ingenieur-/ Bauleistungen Hamburger Wasser
Hamburg Zum Job 
Möller Medical GmbH-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Möller Medical GmbH
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrifizierte Fahrzeugantriebssysteme" THU Technische Hochschule Ulm
MÜNZING CHEMIE GmbH-Firmenlogo
Prozessoptimierer (m/w/d) für die chemische Industrie MÜNZING CHEMIE GmbH
Elsteraue Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur - Fernwärme/Energietechnik (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Das ist die größte kommerzielle reversible Elektrolyse-Anlage der Welt. Sie wurde von Ingenieuren des Flugzeugbauers Boeing und des Unternehmens Sunfire in Dresden entwickelt und wird jetzt bei der US Navy in Kalifornien erprobt. Links sind die Wasserstoffspeicher zu sehen, rechts die Brennstoffzelle zur Stromerzeugung.

Das ist die größte kommerzielle reversible Elektrolyse-Anlage der Welt. Sie wurde von Ingenieuren des Flugzeugbauers Boeing und des Unternehmens Sunfire in Dresden entwickelt und wird jetzt bei der US Navy in Kalifornien erprobt. Links sind die Wasserstoffspeicher zu sehen, rechts die Brennstoffzelle zur Stromerzeugung.

Quelle: Boeing

„Das System liefert im Elektrolyse-Modus 42 Kubikmeter Wasserstoff pro Stunde mit einem Wirkungsgrad von bis zu 85 Prozent“, so Sunfire. Im Brennstoffzellenmodus beläuft sich die Höchstleistung auf 50 kW Strom in der Stunde. Dabei gibt Sunfire den Wirkungsgrad mit 60 Prozent an. Das Umschalten von Energieaufnahme auf Energieabgabe dauert nur wenige Minuten.

Ein besonderer Reiz der Technik liegt darin, dass Wasserstoff in hochkomprimierter Form nahezu unbegrenzt gelagert werden kann. Im Vergleich zur Stromspeicherung mittels Batterien ist das besonders vorteilhaft, weil es im Gegensatz zur anhaltenden Selbstentladung der Batterien bei der Wasserstoffspeicherung nicht zu Energieverlusten kommt.

Hoher Wirkungsgrad der Anlage

Die an die amerikanische Marine gelieferte Anlage hat die Größe eines 40 Fuß Standard-Containers. Sie umfasst eine Hot Box, eine Cold Box, die Steuerung sowie einen Dampfgenerator. Ehe diese Anlage an die US Navy ausgeliefert wurde, ist sie im Rahmen des Stromnetzes des amerikanischen Energieversorgers Southern California Edison getestet worden.

Ankunft des Energiespeichers aus Dresden auf der Marinebasis Port Hueneme in Kalifornien: Die US Navy will erproben, ob mit dem Wasserstoffspeicher auch die Stromversorgung an Bord von Schiffen gesichert werden kann.

Ankunft des Energiespeichers aus Dresden auf der Marinebasis Port Hueneme in Kalifornien: Die US Navy will erproben, ob mit dem Wasserstoffspeicher auch die Stromversorgung an Bord von Schiffen gesichert werden kann.

Quelle: Michael Ard/US Navy

Aufgrund ihrer Speicherfunktion können Anlagen der reversiblen Elektrolyse auch zur Netzstabilisierung eingesetzt werden. Schließlich kann mit diesen Anlagen auch Wasserstoff als Rohstoff produziert werden. Durch die Elektrolyse wird hochreiner Wasserstoff hergestellt, der direkt in industrielle Prozesse eingespeist werden kann.

Die Marine erwägt den Einsatz auf Schiffen

Die US Navy hält sich weitgehend bedeckt, was ihre Pläne für den Einsatz reversibler Elektrolyse-Anlagen betrifft. Nach Informationen von Ingenieur.de geht es bei den Tests in Kalifornien darum zu klären, ob sich diese Technik für die Stromversorgung auf Schiffen und kleinen Landstationen eignet.

Dabei geht es der Marine hauptsächlich um die Nutzung von Windstrom, der auf Schiffen und auf Militärstationen in Küstennähe produziert werden könnte. Die Solartechnik als Energiequelle spielt dagegen bislang eine untergeordnete Rolle bei der Navy.

Der per Elektrolyse erzeugte Wasserstoff wird unter Hochdruck gespeichert und bei Bedarf wieder genutzt, um in einer Brennstoffzelle Strom zu erzeugen.

Der per Elektrolyse erzeugte Wasserstoff wird unter Hochdruck gespeichert und bei Bedarf wieder genutzt, um in einer Brennstoffzelle Strom zu erzeugen.

Quelle: Boeing

 

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.