Aus Ton und Schlamm 16.10.2015, 07:45 Uhr

Italiener wollen mit Big Delta ganze Häuser drucken

Jeden Tag müssten weltweit 100.000 neue Wohnungen entstehen, um der wachsenden Weltbevölkerung Obdach zu bieten. Eine gigantische Leistung, die vielleicht möglich ist – per 3D-Druck.

Zwölf Meter hoch ist der Turm, in dem die Iglu-ähnlichen Häuser gedruckt werden. 

Zwölf Meter hoch ist der Turm, in dem die Iglu-ähnlichen Häuser gedruckt werden. 

Foto: WASP

Er sieht aus wie das Gerippe eines Getreidesilos. „Big Delta“ aber ist der aktuell größte 3D-Drucker der Welt, sagen jedenfalls seine Erbauer von der italienischen Firma WASP (World’s Advanced Saving Project). Sie haben den zwölf Meter hohen Turm aus Aluminiumstreben, in dessen Mitte sich die eigentliche Druckeinheit wie eine Spritztülle bewegt, jetzt bei einem Erfinderfestival in Ravenna präsentiert. Mit einigem Stolz: „Es ist noch viel mehr als ein Traum, der wahr wird“, sagt WASP-Gründer Massimo Moretti.

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Die eigentliche Druckeinheit des Big Delta.

Die eigentliche Druckeinheit des Big Delta.

Quelle: WASP

Big Delta soll in der Lage sein, einfache, aber sehr preiswerte Häuser sehr schnell herzustellen. In der kleinen Modellversion sehen sie wie Iglus mit Spitzdach aus, die aus übereinander gelagerten Wulsten bestehen. Die Idee dafür haben sich die Erfinder bei einer Wespenart abgeschaut, die in ähnlicher Weise ihre Nester baut. Der Clou: Die Wände bestehen nur aus Ton und Schlamm, also Baustoffen, die fast überall und praktisch unendlich verfügbar sind. Weiterer Vorteil ist die gute Isolierung, die diese Materialien bieten.

Riesenversion eines Gerätes auf dem Markt

Die Erfinder haben vor drei Jahren mit der Entwicklung des Riesen-Druckers begonnen. „Jetzt haben wir gezeigt, dass Häuserbau mit 3D-Druck funktioniert“, jubelt Moretti heute. Tatsächlich vorgeführt haben die Italiener den Prozess in echtem Format allerdings noch nicht.

Minimodell: Aus Ton und Schlamm bestehen die Wände der Häuser, die Wespennestern nachempfunden sind. 

Minimodell: Aus Ton und Schlamm bestehen die Wände der Häuser, die Wespennestern nachempfunden sind. 

Quelle: WASP

Das Know-how allerdings könnte durchaus vorhanden sein. Morettis Firma hat sich seit 2003 auf die Entwicklung von 3D-Druckern spezialisiert. Seither hat sie immer neue Geräte auf den Markt gebracht, die die unterschiedlichsten Materialien verarbeiten können, von Keramik über Holz bis hin zu Aluminium. Der neue Gigant basiert auf dem Modell „Delta“, das aktuell für Preise um die 2000 € verkauft wird und das Gegenstände bis zu einer Höhe von 70 cm erzeugen kann.

Wohnungen für vier Milliarden Menschen?

Big Delta aber soll natürlich ganz andere Dimensionen erreichen. Moretti glaubt, per 3D-Druck die Wohnungsprobleme der Welt lösen zu können. Bis zum Jahr 2030 werde es nach Schätzung der Vereinten Nationen auf der Erde vier Milliarden Menschen geben, die von weniger als einem US-Dollar pro Tag leben müssen – der absoluten Armutsgrenze. Viele dieser Menschen könnten aber mithilfe des Verfahrens billige, stabile und saubere Wohnungen bekommen, meint der Unternehmer.

In Dubai soll übrigens das weltweit erste Bürogebäude aus dem 3D-Drucker entstehen. Und es sind bereits ausgesprochen verblüffende Gegenstände wie eine E-Violine mit dieser neuen Technik angefertigt worden. Hier finden Sie Brücken, Autos, Fahrräder, Flugzeugteile und Prothesen, die mit 3D-Druckern entstanden sind. 

Simulation eines Brückenbaus per Roboter: Die Roboter fahren auf den von ihnen selbst gefertigten Stahlelementen. Der 1500 °C heiße Stahl wird praktisch in die Luft gespritzt und erstarrt.

Simulation eines Brückenbaus per Roboter: Die Roboter fahren auf den von ihnen selbst gefertigten Stahlelementen. Der 1500 °C heiße Stahl wird praktisch in die Luft gespritzt und erstarrt.

Quelle: Joris Laarman

Ein Beitrag von:

  • Werner Grosch

    Werner Grosch ist Journalist und schreibt vor allem über Technik. Seine Fachgebiete sind unter anderem Elektromobilität, Energie, Robotik und Raumfahrt.

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