Auch im Mittelmeer 03.11.2016, 10:37 Uhr

Roboter sollen gefährliche Rotfeuerfische fangen

Eine Umweltorganisation aus den USA will mit automatischen Tauchrobotern Jagd auf Rotfeuerfische machen. Warum? Die ebenso giftigen wie gefräßigen Fische verbreiten sich immer stärker im Atlantik und verdrängen einheimische Fischarten. Selbst im Mittelmeer sind sie schon eingewandert. Keine gute Nachricht.

Tauchroboter zum Fangen von Rotfeuerfischen: Geraten die Fische zwischen die beiden Platten, werden sie per Stromstoß getötet oder zumindest gelähmt. 

Tauchroboter zum Fangen von Rotfeuerfischen: Geraten die Fische zwischen die beiden Platten, werden sie per Stromstoß getötet oder zumindest gelähmt. 

Foto: Rise

Die Maschine, die jetzt Jagd auf Rotfeuerfische machen wird, sieht aus wie die Waffe eines Sternenkriegers. Nur, dass keine grellen Laserstrahlen herausjagen, sondern unsichtbare Stromstöße, die das Opfer töten oder wenigstens betäuben. Gerät der Fisch zwischen die zwei Elektroden, wird er augenblicklich bewegungsunfähig. Und der Jäger kann sein Objekt problemlos einsammeln.

Das Opfer allerdings ist auch ein fieser Typ. Er frisst mehr, als er eigentlich braucht, und entwickelt deshalb ungesunde Fettpolster. Er hat giftige Stacheln, die auch Menschen gefährlich werden können. Vor allem aber hat der Rotfeuerfisch keine natürlichen Feinde, und so kann er sich bequem ausbreiten. Und das tut er auch.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
MB Global Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter Elektrotechnik (m/w/d) MB Global Engineering GmbH & Co. KG
Darmstadt Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) im Bereich Maschinen- und Anlagentechnik Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH-Firmenlogo
Bauingenieur Hochbau / Architekt (m/w/d) Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH
Eisenach Zum Job 
IT-Consult Halle GmbH-Firmenlogo
Trainee SAP HCM / Personalwirtschaft (m/w/d) IT-Consult Halle GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Dipl. Ing. (FH) (w/m/d) der Fachrichtung Wasserwirtschaft, Umwelt, Landespflege oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Dorsch Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Tragwerksplanung mit Perspektive auf Fachbereichsleitung Dorsch Gruppe
Wiesbaden Zum Job 
Clariant SE-Firmenlogo
Techniker* für Automatisierungstechnik Clariant SE
Oberhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur für Brückenbau / Tunnelbau / Ingenieurbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin oder Bauingenieur in der Schlichtungsstelle (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Big Dutchman International GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker / Meister (m/w/d) Big Dutchman International GmbH
BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwickler / Konstrukteur für die Verdichterentwicklung (m/w/x) BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG
Großenhain Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur Verfahrenstechnik / Prozessingenieur (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling, Köln Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Fachingenieur Netzbetrieb Strom (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.-Firmenlogo
COO (m/w/d) über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.
Norddeutschland Zum Job 
Hamburger Wasser-Firmenlogo
Ingenieur/Referent (m/w/d) Vergabe Ingenieur-/ Bauleistungen Hamburger Wasser
Hamburg Zum Job 
Möller Medical GmbH-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Möller Medical GmbH
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrifizierte Fahrzeugantriebssysteme" THU Technische Hochschule Ulm
MÜNZING CHEMIE GmbH-Firmenlogo
Prozessoptimierer (m/w/d) für die chemische Industrie MÜNZING CHEMIE GmbH
Elsteraue Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur - Fernwärme/Energietechnik (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Rotfeuerfisch im Aquarium: Die Fische sollen aus Aquarien entwischt sein und haben sich inzwischen im Atlantik verbreitet, wo sie keine natürlichen Feinde haben.

Rotfeuerfisch im Aquarium: Die Fische sollen aus Aquarien entwischt sein und haben sich inzwischen im Atlantik verbreitet, wo sie keine natürlichen Feinde haben.

Quelle: Rise

Vor rund 30 Jahren wahrscheinlich von Aquarienbesitzern ausgesetzt, haben sich die Rotfeuerfische im westlichen Atlantik inzwischen massiv vermehrt – jedes Weibchen legt alle vier bis fünf Tage rund 30.000 Eier. Die früher nur im Indischen und Pazifischen Ozean beheimatete Fischart bedroht das ökologische Gleichgewicht, denn die Fische vernichten Pflanzenfresser, die wiederum das Algenwachstum bremsen. Mehr Rotfeuerfische bedeuten also mehr Algen, und die zerstören unter anderem kostbare Korallenriffe.

Klimawandel fördert Ausbreitung

Die Ausbreitung der invasiven Art ist also ein gewaltiges Problem. Auf rund eine Million Exemplare wird ihre Zahl allein vor den Küsten Floridas und der Karibik geschätzt. Und bislang gibt es keine Lösung. Zwar spießen Taucher immer mal wieder Rotfeuerfische auf, weil die angesichts ihrer beherrschenden Stellung in der Region auch vollkommen arglos sind.

Die Rotfeuerfische breiten sich derzeit vor allem vor den Küsten der Karibik und der südlichen US-Bundesstaaten aus und verdrängen dabei einheimische Fischarten. Inzwischen wurden sie auch schon im Mittelmeer gesichtet.

Die Rotfeuerfische breiten sich derzeit vor allem vor den Küsten der Karibik und der südlichen US-Bundesstaaten aus und verdrängen dabei einheimische Fischarten. Inzwischen wurden sie auch schon im Mittelmeer gesichtet.

Quelle: Rise

Aber massenhaft lassen sie sich so nicht jagen, schon weil sie in Tiefen bis zu gut 300 m leben können. Und es zeichnet sich ab, dass das Problem auch in Europa auftaucht, denn im vergangenen Sommer wurden vor der Küste Zyperns im Mittelmeer bereits erstaunlich große Mengen Rotfeuerfische gesichtet – offenbar eine Folge der mit dem Klimawandel steigenden Wassertemperaturen.

Eine Gruppe von US-amerikanischen Robotik-Experten hat sich nun im Projekt Rise (Robots In Service of the Environment = Roboter im Dienst der Umwelt) zusammengetan, um eine Lösung zu finden. Sie entwickelten eben jenen  Tauchroboter, der die bis zu 35 cm langen Fische gezielt angreifen soll.

Rotfeuerfische lassen sich leicht fangen. Weil sie keine natürlichen Feinde haben, sind sie nicht scheu. 

Rotfeuerfische lassen sich leicht fangen. Weil sie keine natürlichen Feinde haben, sind sie nicht scheu.

Quelle: Rise

Lesen Sie auch:

Er wurde so gebaut, dass man ihn ohne große Vorkenntnisse steuern kann, außerdem soll er recht preiswert zu haben sein. „Das muss so sein, weil wir wahrscheinlich tausende Geräte brauchen, um Erfolg zu haben“, sagt John Rizzi, Veteran der US-Marine und Direktor von Rise.

Behörden setzen auf Roboter

Die betroffenen Regionen setzen durchaus große Hoffnungen auf das Projekt. Die Robotik-Experten arbeiten unter anderem mit der Regierung von Bermuda zusammen, deren Küsten besonders stark von dem Problem betroffen sind.

Videos zeigen, wie das Gerät funktioniert. Allerdings wird es darin noch direkt von Tauchern bedient, die den gelähmten Fisch dann in ein Sammelrohr stecken. Um massenhaft Rotfeuerfische zu fangen und auch tiefe Gewässer zu erreichen, müsste er aber unabhängig von Tauchern arbeiten können. Die ersten Modelle sollen laut Rizzi mithilfe von Videokameras durch Menschen an Land oder auf einem Boot manövriert werden. Langfristig planen die Entwickler aber autonome Tauchroboter – mit eigenem Jagdinstinkt.

 

Die Gruppe arbeitet neben dem Elektroschocker auch noch an einer per Druckluft betriebenen Harpune, die den Fisch in jedem Fall töten würde – der extrem spitze Dreizack lässt da keine Fragen offen. Die Harpune sollte nur keine Fehler bei der Zielerfassung machen.

Nun ist der Feuerfisch ja schon ein exotischer Fisch. Noch exotischer ist einer der buntesten Fische der Welt. Forscher haben der Natur nachgeholfen und die Hautschuppen von Zebrabärblingen so manipuliert, dass sie unglaublich prächtig strahlen. Wie die Forscher das gemacht haben, lesen Sie hier.

 

Ein Beitrag von:

  • Werner Grosch

    Werner Grosch ist Journalist und schreibt vor allem über Technik. Seine Fachgebiete sind unter anderem Elektromobilität, Energie, Robotik und Raumfahrt.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.