Corona-Pandemie 31.03.2020, 10:33 Uhr

Staatsschulden durch die Decke – wo soll dies noch hinführen?

Als Vermögensverwalter ist man diese Tage besonders gefordert. Oftmals sorgen sich Anleger aber eher vor den Folgen der staatlichen Rettungsprogramme, als vor der Corona-Pandemie. Denn dass der Virus beizeiten seinen Zenit überschreitet, davon gehen Anleger aus – aber die Staatsschulden, die bleiben uns dauerhaft erhalten.

Geldstücke

Foto: panthermedia.net/SergPoznanskiy

China hat gezeigt, dass ein Zurückfahren der sozialen und wirtschaftlichen Aktivität die Ausbreitung des Corona-Virus bremsen kann. Da können demokratisch geführte Regierungen nicht nachstehen, denn bei der Rettung von Menschenleben, ist ein Sachschaden in Kauf zu nehmen, so die landläufige Argumentation.

Diese politischen Aktivitäten, die eine Mehrheit der Bevölkerung hinter sich wissen, führen politisch gewollt innerhalb kürzester Zeit zu über zwei Millionen Kurzarbeitern in Deutschland, in den USA haben sich in der ersten Shutdown-Woche bereits mehr als drei Millionen Menschen arbeitslos gemeldet.
Angesichts dieser durch politische Maßnahmen ausgelösten Existenzängste stehen die Politiker natürlich besonders unter Druck, mit zusätzlichen Steuerausgaben den wirtschaftlichen Schock zu abzufedern. Rund 5.000 Milliarden US-Dollar wollen die G7-Staaten via Fiskus zusätzlich ausgeben. Die Wege sind dabei vielfältig und fließen teils sogar via Direktzahlungen an Bürger.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Stadt Norderstedt-Firmenlogo
Tiefbauingenieur*in (w/m/d) Stadt Norderstedt
Norderstedt Zum Job 
RITTAL GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Klimalabor Produktentwicklung Klimatisierungsprodukte RITTAL GmbH & Co. KG
Herborn Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Consultant (m/w/d) im Projektmanagement der Energiewende THOST Projektmanagement GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Wirtschaftsjurist*in / Ingenieur*in (m/w/d) für Contract & Claimsmanagement in Energieprojekten THOST Projektmanagement GmbH
Hamburger Hochbahn AG-Firmenlogo
Senior Projektingenieur Infrastruktur (w/m/d) Hamburger Hochbahn AG
Hamburg Zum Job 
SWM Services GmbH-Firmenlogo
Stellvertretende Laborleitung Trinkwasserlabor (m/w/d) Schwerpunkt Auftragsmanagement und Probenahme SWM Services GmbH
München Zum Job 
Jenoptik AG-Firmenlogo
Manager*in (f/m/d) Engineering Medical Jenoptik AG
ISL Deutsch-Französisches Forschungsinstitut-Firmenlogo
Test- und Messingenieur (m/w/d) ISL Deutsch-Französisches Forschungsinstitut
Saint-Louis (Frankreich) Zum Job 
ISL Deutsch-Französisches Forschungsinstitut-Firmenlogo
Wissenschaftler (m/f/d) für theoretische, experimentelle und numerische Flugmechanik ISL Deutsch-Französisches Forschungsinstitut
Saint-Louis (Frankreich) Zum Job 
ISL Deutsch-Französisches Forschungsinstitut-Firmenlogo
Wissenschaftler (m/w/d) - Computer-Vision / Entwicklung von Algorithmen ISL Deutsch-Französisches Forschungsinstitut
Saint-Louis (Frankreich) Zum Job 
Harmonic Drive SE-Firmenlogo
Konstrukteur (m/w/d) Harmonic Drive SE
Limburg an der Lahn Zum Job 
Harmonic Drive SE-Firmenlogo
Produktmanager Mechatronik (m/w/d) Harmonic Drive SE
Limburg an der Lahn Zum Job 
Hexagon Purus ASA-Firmenlogo
Process Engineer Projects (m/w/d) Hexagon Purus ASA
Hexagon Purus ASA-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) operative Qualität Hexagon Purus ASA
Hexagon Purus ASA-Firmenlogo
Qualitätsvorausplaner / APQP Engineer (m/w/d) Hexagon Purus ASA
Universität zu Köln-Firmenlogo
Handwerks-Meister*in / Techniker*in in der Fachrichtung Metallbau Konstruktionstechnik Universität zu Köln
Hutchinson Group-Firmenlogo
Stress Engineer (f/m/d) Hutchinson Group
Göllnitz Zum Job 
Pixida GmbH-Firmenlogo
Project Engineer Automotive (m/f/d) Pixida GmbH
München Zum Job 
T60 Consulting-Firmenlogo
(Senior) Manager (m/w/d) T60 Consulting
Deutschland Zum Job 
Pixida GmbH-Firmenlogo
Projektmanager (m/w/d) Pixida GmbH
München, Ingolstadt Zum Job 

Gleichzeitig wird für die betroffenen Staaten 2020 aber steuerlich wenig zu holen sein. Viele Unternehmen werden keine Gewinne erwirtschaften, die Mehrwertsteuereinnahmen werden einbrechen, auch die Einkommenssteuer steht vor einem drastischen Einbruch. Daher ist die Sorge vieler Bürger durchaus berechtigt: Wenn bereits die Finanzkrise 2008 der Auslöser gewesen ist für die sich in 2011 manifestierte Staatschuldenkrise in Griechenland, Portugal und Italien, was wird dann erst der fiskalische Tsunami in 2020 anrichten?

Um es bereits vorweg zu nehmen: Gold ist ein sinnvoller Baustein jeder Vermögensanlage, da den staatlich beeinflussten Währungssystemen in der Vergangenheit zu Recht nur bedingt getraut werden konnte. Aber: Ein Staat ist so gut wie nie zahlungsunfähig, sondern so gut wie immer zahlungsunwillig, sprich die Steuerlast der Bürger kann oder soll nicht weiter angehoben werden. Zahlen sollen die Zeche stattdessen die Staatsanleiheinhaber.

Porträtbild von Michael Thaler

Michael Thaler ist Vorstand der Top Vermögen in Starnberg.

Foto: Top Vermögen

So wenig intuitiv es auf den ersten Blick scheinen mag, aber der Euro stellt einen Anreiz dar, die Schulden weiter zu bedienen. Denn wenn ein schwaches Land aus dem Euro austreten muss, weil es die Schulden nicht mehr bedienen will, dann kann dies unweigerlich zu einer Knappheit lebenswichtiger Güter führen – ein Szenario, welchem sich keine demokratisch legitimierte Regierung aussetzen will.
Zudem bietet der Euro als weithin genutzte Währung ohne Zahlungsbilanzdefizit eine zusätzliche Stabilität, da der Abzug von ausländischem Kapital keine existentiellen Risiken darstellt. Auch die Europäische Zentralbank-Bilanz ist als Auffanglager für anderswo nicht gelittene Staatsanleihen geeignet.

Was kann also schief gehen?

  1. Die EU-Bürger transferieren im großen Stil Gelder aus dem Euro in andere Währungen. Unwahrscheinlich, denn dies müsste fast soweit gehen, dass die EU-Bürger bspw. den US-Dollar als zweite Währung im täglichen Warenverkehr nutzen, wie dies in Argentinien der Fall ist;
  2. Die Regierungen aus schwachen Euro-Ländern reizen den ihnen zustehenden fiskalischen Spielraum soweit aus, dass die Geldmenge im gesamten Euro-Raum rapide zunimmt. Nicht ausgeschlossen, aber es gibt innerhalb der Europäischen Union gewisse Sanktionsmechanismen (Stimmrechte, Haushalte), die zu einer gewissen Disziplinierung nötigen.
  3. Ein starkes Euro-Land entscheidet sich aus dem Euro auszutreten. Hier bleibt fast nur Deutschland, wo es derzeit nicht annähernd eine politische Mehrheit gibt, dem Euro den Rücken zu kehren. Diese politische Stimmungslage kann aber drehen und die gilt es besonders im Auge zu haben.

Als Fazit bleibt – viele Staaten stehen vor enormen zusätzlichen Staatsschulden. Von den USA über Japan und zahlreichen Öl-produzierenden Staaten bis hin zu den Europäischen Ländern. Aber: Der Euro erscheint kurzfristig nicht gefährdet, auch da die virusbedingten wirtschaftlichen Folgen nicht vor den Ländergrenzen Halt gemacht haben. Dennoch: Ein wenig Gold schadet nie.

Diesen und weitere Vermögensverwalter mit Ihren Meinungen und Online-Anlagestrategien finden Sie hier.

Ein Beitrag von:

  • Michael Thaler

    Porträtbild von Michael Thaler

    Vorstand der Top Vermögen aus Starnberg

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.