Sparkurs bei Volvo: Tausende Jobs fallen weg
Volvo streicht im Rahmen eines Sparprogramms rund 3000 Büro- und Verwaltungsstellen weltweit, vor allem in Schweden. Das Unternehmen reagiert damit auf schwierige Marktbedingungen.

Der Autohersteller Volvo plant weltweit den Abbau von rund 3000 Büro- und Verwaltungsstellen im Rahmen eines umfassenden Sparprogramms.
Foto: PantherMedia / BrianAJackson
Und wieder eine Hiobsbotschaft aus der Autoindustrie: Volvo Cars plant, im Zuge seines Sparkurses rund 3000 Büro- und Verwaltungsstellen abzubauen – auch Berater sind betroffen. Das entspricht etwa 15 % aller Bürojobs. Die meisten Stellenstreichungen betreffen Schweden. Das Unternehmen gehört zum chinesischen Geely-Konzern und hat seinen Sitz in Göteborg.
Die restlichen Stellenstreichungen betreffen andere Standorte weltweit. Insgesamt fallen damit etwa 15 % aller Büroarbeitsplätze bei Volvo weg.
„Die heute angekündigten Schritte sind schmerzhafte, aber notwendige Entscheidungen“, zitiert die Automobilwoche den CEO Håkan Samuelsson. „Wir müssen unsere Kosten nachhaltig senken und unsere Liquidität verbessern, um in einem schwierigen Marktumfeld widerstandsfähiger zu werden.“
Samuelsson erklärte, die Automobilindustrie befinde sich derzeit in einer schwierigen Phase. Um diese zu bewältigen, müssten die Kosten dauerhaft gesenkt werden. Zudem hat er Gespräche mit den Gewerkschaften angekündigt.
Stellenstreichungen noch im April angekündigt
Bereits Ende April hatte Volvo angekündigt, wegen der schwachen Zahlen im ersten Quartal Stellen zu streichen. Insgesamt sollen dabei fast 1,7 Mrd. € eingespart werden. Genauere Informationen fehlten damals noch. Jetzt steht fest: Zunächst fallen Sonderkosten von etwa 1,5 Mrd. Kronen an, die im zweiten Quartal verbucht werden.
Trotz der Sparmaßnahmen hält Volvo an seinem ehrgeizigen Ziel fest, künftig ausschließlich Elektroautos zu produzieren. CEO Samuelsson erklärte, dass vollelektrische Fahrzeuge das stärkste Wachstum im Markt zeigen und Volvo bei diesem Wandel eine führende Rolle einnehme.
Der Verkauf der Elektroautos läuft langsam
Da der Verkauf reiner Elektroautos bei Volvo langsamer läuft als geplant, will sich das Unternehmen künftig wieder stärker auf Plug-in-Hybride konzentrieren. Diese seien eine praktische Lösung für Kunden, die noch nicht ganz auf Elektro umsteigen möchten. Im ersten Quartal lag der Anteil reiner Elektroautos bei Volvo bei 19 % – 2 % weniger als im Vorjahr.
Volvo hatte sich früh auf reine Elektroautos mit Batteriebetrieb (BEV) konzentriert, musste dabei aber immer wieder hohe Kosten für Batteriematerialien verkraften. Der bisherige Chef Jim Rowan musste überraschend gehen. Seit Anfang April leitet Håkan Samuelsson das Unternehmen wieder – er hatte Volvo schon früher viele Jahre geführt. Der Automarkt ist zuletzt schwieriger geworden. Die Verkaufszahlen im ersten Quartal waren schwächer als erwartet, und wegen der aktuellen US-Zölle gibt Volvo derzeit keine genaue Finanzprognose ab. (mit dpa)
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