Fachkräftemangel 11.01.2013, 10:28 Uhr

Spanische Ingenieure für den deutschen Arbeitsmarkt

In Spanien finden Ingenieure kaum Arbeit. In Deutschland sieht es erfolgversprechender für sie aus. Völlig reibungslos ist der Wechsel aber nicht. Mangelnde Sprachkenntnisse und anders geartete Berufsqualifikationen erschweren den Übergang. In der Regel lohnt sich aber für deutsche Unternehmen der bürokratische Aufwand.

Gute Perspektiven für spanische Ingenieure auf dem deutschen Arbeitsmarkt.

Gute Perspektiven für spanische Ingenieure auf dem deutschen Arbeitsmarkt.

Foto: BASF

Der Bedarf an Ingenieuren ist in Deutschland nach wie vor groß. Im November 2012 waren laut VDI 76 600 offene Stellen zu besetzen. In den südlichen europäischen Ländern dagegen bekommen viele gut ausgebildete Fachkräfte keine Jobs mehr. „In Spanien ist kaum Arbeit für einen Ingenieur zu finden“, sagt Diego Fernandez, „viele meiner Kollegen sehen in Deutschland viel bessere Chancen.“

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
FH Münster-Firmenlogo
Mitarbeiter/in (w/m/d) zur Koordination der Schulkontakte FH Münster
Steinfurt Zum Job 
über ifp l Personalberatung Managementdiagnostik-Firmenlogo
Stellvertretende Leitung Bau- und Gebäudetechnik (m/w/d) über ifp l Personalberatung Managementdiagnostik
Rhein-Main-Gebiet Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Brückenprüfung Die Autobahn GmbH des Bundes
TAUW GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur:in (m/w/d) Hydro(geo)logische Modellierungen TAUW GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
PNE AG-Firmenlogo
Experte Technischer Einkauf für Windenergieanlagen (m/w/d) PNE AG
Hamburg, Husum, Cuxhaven Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Instandhaltungsmanager*in (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Rittal GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Maschinenbauingenieur / Prüfingenieur (m/w/d) Dynamik / Schwingungstechnik Rittal GmbH & Co. KG
Herborn Zum Job 
Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF-Firmenlogo
Wissenschaftler (m/w/d) - angewandte NV-Magnetometrie und Laserschwellen-Magnetometer Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Deutsche Rentenversicherung Bund-Firmenlogo
Teamleiter*in Bauprojekte Elektrotechnik (m/w/div) Deutsche Rentenversicherung Bund
Stadtwerke Frankenthal GmbH-Firmenlogo
Energieberater (m/w/d) Stadtwerke Frankenthal GmbH
Frankenthal Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Lead Ingenieur Elektrotechnik / MSR (m/w/d) Griesemann Gruppe
Köln, Wesseling Zum Job 
Vita Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Konstrukteurin / Konstrukteur Maschinen und Anlagen Vita Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG
Bad Säckingen Zum Job 
PARI Pharma GmbH-Firmenlogo
Senior Projekt-/Entwicklungsingenieur (m/w/d) in der Konstruktion von Medizingeräten PARI Pharma GmbH
Gräfelfing Zum Job 
ABO Wind AG-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Umspannwerke 110kV für erneuerbare Energien ABO Wind AG
verschiedene Standorte Zum Job 
Berliner Wasserbetriebe-Firmenlogo
Bauingenieur:in Maßnahmenentwicklung Netze (w/m/d) Berliner Wasserbetriebe
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abteilungsleitung (m/w/d) Umweltmanagement und Landschaftspflege Die Autobahn GmbH des Bundes
Residenzstadt Celle-Firmenlogo
Abteilungsleitung (d/m/w) für die Stadtplanung im Fachdienst Bauordnung Residenzstadt Celle
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Verkehrsbeeinflussungsanlagen Die Autobahn GmbH des Bundes
Hamburg Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Angebotsmanagement VIVAVIS AG
Ettlingen, Berlin, Bochum, Koblenz Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur (w/m/d) Telematik-Infrastruktur Die Autobahn GmbH des Bundes
Frankfurt am Main Zum Job 

Der spanische Ingenieur hat es geschafft. Zwei Monate wird er in Deutschland eingearbeitet werden, um anschließend in einer spanischen Niederlassung tätig zu sein. Jorge Rodriguez hat hingegen sein Deutschlandabenteuer hinter sich. Er zieht Bilanz: „Vier Monate habe ich in Deutschland gearbeitet. Es war eine sehr gute Zeit. Die Arbeitsabläufe waren strukturiert und effektiv, das hat mir sehr gut gefallen.“

Rückkehr in die Heimat für spanische Ingenieure nicht ausgeschlossen

Er kehrt jetzt in seine Heimat, nach Santander, zurück. Dort hat sein deutscher Arbeitgeber Fermacell ein Werk gekauft. Nachdem Rodriguez vier Monate lang in einer Fermacell-Niederlassung am Rande des Harz auf seine Aufgaben vorbereitet worden war, wird er die Betriebsaufnahme einer Gipsplattenanlage in seiner Heimat begleiten.

Die größte Hürde bestand für die beiden Fachkräfte von der iberischen Halbinsel im Erlernen der deutschen Sprache. Für das Unternehmen bestand eine Herausforderung in der Identifikation der Fähigkeiten ihrer neuen Kollegen. „Es ist schwierig, die Standards abzugleichen“, berichtet Fermacell Personalreferent Stefan Czinzoll, „wenn wir in Deutschland Anzeigen schalten, in denen wir beispielsweise Ingenieure für Bau-oder Verfahrenstechnik suchen, sind auch die Ausbildungswege klar, die stattgefunden haben müssen.“

Das sei mit spanischen Ingenieuren schwer zu vergleichen, da der Studienablauf dort mit einer allgemeineren Ausbildung anders sei. Anfangs war es auch für Rodriguez nicht einfach, seine Qualifikation zu verdeutlichen: „Mein Berufsbild, eine Kombination aus Wirtschafts- und Mechanikingenieur, war hier nicht bekannt.“

Spanische Ingenieure werden allgemeiner ausgebildet

Dass die beiden Ingenieure Jobs bei deutschen Firmen fanden, geht auf die Initiative der mibeg Personalberatung zurück, die sich auf die Bereiche Weiterbildung, Personal- und Unternehmensberatung konzentriert. „Seit 1995 sind wir mit einer Niederlassung in Spanien präsent und haben Erfahrung auf diesem Markt gesammelt. Da lag es für uns auf der Hand, hier brachliegende Talente und Spezialisten zu entdecken und nach Deutschland zu vermitteln“, sagt Geschäftsführer Peter Hagemann.

Als Hagemann vor über einem Jahr mit der Vermittlung spanischer Spezialisten begann, war er von der Motivation der Ingenieure beeindruckt: „Die Bereitschaft zur Mobilität und zum Lernen sowie der Einsatzwille waren imponierend. Mittlerweile haben wir 1700 Kandidaten in unserer Datenbank, die durch unsere Mitarbeiter in Spanien rekrutiert wurden, während es von zahlreichen Unternehmen Anfragen gibt“, freut sich der Geschäftsführer.

Ausgewählte Kandidaten werden in Köln unter anderem mit einem Sprachkurs geschult und auf ihren Job vorbereitet. Während dieser Phase werden die Kandidaten mit deutschen Unternehmen zusammengebracht. In Spanien gibt es neben Kooperationen mit Universitäten, Fach- und Unternehmerverbänden eine Verbindung zu verschiedenen Sprachschulen, in denen die Ingenieure ebenfalls Deutsch lernen.

Spanische Ingenieure beeindrucken durch große Motivation

Der Erfolg der Vermittlung hängt neben den Sprachkenntnissen von der Feststellung des Potenzials der Kandidaten ab. „Aus den Lebensläufen ist oft nicht ohne weiteres zu erkennen, was die Bewerber leisten können“, bestätigt Hagemann die Eindrücke von Fermacell-Personalreferent Stefan Czinzoll.

Hagemann rät den Firmen, klar definierte Aufgabenstellungen für die zu besetzende Stelle zu definieren und feste Ansprechpartner für den Bewerbungsprozess zu benennen: „Auf diese Weise können wir die von uns identifizierten Potenziale und Kenntnisse der Bewerber mit den Unternehmensanforderungen detailliert abgleichen.“

Bei der Integration der südländischen Fachkräfte in den Alltag gäbe es in der Regel keine Probleme. „Tandempartnerschaften“ mit den neuen Arbeitskräften würden den Einstieg erleichtern, empfiehlt Hagemann.

Dass sich Rodriguez so gut in Deutschland integrierte, war in erster Linie sein eigener Verdienst, betont Czinzoll: „Neben den Angelegenheiten, die direkt seinen Job betrafen, konnten wir ihm nur wenig Hilfestellung leisten.“ Dass die Standorte von Fermacell abseits von Ballungszentren liegen, erleichtere die Integration nicht gerade. Sein Unternehmen müsse künftig die Unterstützung ausländischer Fachkräfte weiter intensivieren. „Für uns ist es genau so realistisch, einen spanischen wie einen deutschen Ingenieur einzustellen.“

Für Rodriguez jedenfalls waren die Erfahrungen durchweg positiv: „Als ich Zuhause darüber berichtete, haben sich sofort auch einige meiner ehemaligen Studienkollegen bei mibeg Personalberatung gemeldet. 

Ein Beitrag von:

  • Wilfried Urbe

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.