Auf Kredit spekulieren 20.05.2019, 16:37 Uhr

Kann ein Hedgefonds unsere Rente sichern?

Das Münchner Ifo-Institut bringt gerade ein neues Instrument ins Gespräch, das die Vermögensbildung und Altersversorgung stärken soll: einen sogenannten Bürgerfonds. Wieso das eine gute Idee ist, die man als Privatperson zu Hause trotzdem nicht nachmachen sollte.

Rentenluecke: Einem Puzzle mit Euroscheinen fehlen einige Teile

Wie der Staat die selbstverschuldete Rentenlücke bis 2030 schließen kann, skizziert Michael Thaler in diesem Beitrag.

Foto: panthermedia.net/Sven-Michalczak

Die Idee der Volkswirte des Münchner Ifo-Instituts ist ganz einfach. Der deutsche Staat kann aktuell eine 10-jährige deutsche Staatsanleihe mit einem Zinssatz von -0,1 % begeben. Das muss man sich mal vorstellen. Anleger bezahlen dem deutschen Staat 1 % über die gesamte Laufzeit, damit diese dem deutschen Staat Geld leihen dürfen.

Das Problem hierbei, der deutsche Finanzminister weiß leider nur zu genau, dass Deutschland auf eine große Herausforderung zusteuert: den demografischen Wandel, sprich Deutschland geht in Rente. Damit werden die Belastungen aus dem Umlageverfahren deutlich steigen.

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Lösung für Deutschlands selbst verschuldete Rentenlücke

Stellt man sich Deutschland in der aktuellen Situation als eine Person vor, dann dürfte es eine geschäftsführende Gesellschafterin einer Mittelstands-AG kurz vor der Rente sein. Sie hatte ihren Laden allzeit gut im Griff, hat aber nie privat vorgesorgt. Sie verlässt sich einzig und alleine darauf, dass Ihr einziges Enkelkind das Unternehmen einmal genauso solide weiterführt und die Matriarchin mit monatlichen Ausgleichszahlungen gut versorgt. Technologische Umbrüche und das begrenzte Arbeitskraftangebot könnten dieser Überlegung aber einen Strich durch die Rechnung machen. Mit dieser voraussichtlichen Rentenlücke steht Deutschland im internationalen Vergleich als besonderes Sorgenkind da.

Da bietet es sich geradezu an, die Chance des billigen Geldes am Schopfe zu packen und reale Vermögenswerte wie Aktienunternehmen zu erwerben, um mit deren Erträgen einen kapitalgedeckten Rentenstock anzulegen. In leicht abgewandelter Form praktizieren die angelsächsischen Länder wie die USA und Großbritannien diese Hedgefonds-Strategie schon seit Jahrzehnten – übrigens mit großem Erfolg.

Höhere Renten mit der Hedgefonds-Strategie

Die Rechnung hierbei ist einfach: Für einen Kredit von 50 Milliarden Euro erhält der deutsche Staat für zehn Jahre Laufzeit 500 Millionen Euro Zinsen. Mit den 50 Milliarden Euro erwirbt er ein internationales Aktienportfolio und erhält pro Jahr rund 2,5 % Dividende. Auf zehn Jahre also rund 12,5 Milliarden Euro. Aktienkurse können steigen, aber auch fallen. Die Vergangenheit zeigt jedoch, dass man über eine Laufzeit von zehn Jahren so gut wie immer eine Kursrendite von 5 % bis 6 % pro Jahr erzielen konnte. Geht man sehr vorsichtig an die Kalkulation, sollten immer noch mindestens 12,5 Milliarden Euro durch Kursgewinne verbleiben.

2030 werden auf einen Rentner nur noch zwei Erwerbstätige kommen. Macht also gut 20 Millionen Rentner in Deutschland. Zusätzlich kommen noch Renten wegen Erwerbsminderung und Witwenrenten hinzu, sodass sicherlich 27 Millionen Rentenansprüche bestehen werden.

Mit einer Hedgefonds-Strategie, bei der auf Kredit in Aktien spekuliert wird, kann der Staat ab 2030 jedem Rentenberechtigten ein Plus von 140 Euro zukommen lassen. Zudem stünde dem Fremdkapital von 50 Milliarden Euro ein Eigenkapital von 25 Milliarden Euro entgegen.

Wieso die Hedgefongs-Strategie nicht für Privatanleger taugt

Privatpersonen sollten diesen Weg aber nicht  für sich bestreiten. Erstens wird eine Bank von Ihnen zu Recht Sicherheiten fordern, sodass der Kredithebel schon einmal deutlich eingeschränkt wird. Zweitens werden Ihre Kreditkonditionen deutlich unattraktiver, sodass das von Ihnen eingegangene Risiko auf der Renditeseite nicht wirklich adäquat entgolten wird. Drittens ist dieser Renditepfad möglicherweise mit einer hohen nervlichen Belastung verbunden. Aktienmärkte schüttelt es regelmäßig. Gerade Spekulanten mit Fremdkapital müssen oder wollen dann aufgrund nervlicher Belastungen verkaufen – meist zum ungünstigsten Zeitpunkt.

Aber Privatanleger können aus diesem Rechenbeispiel dennoch etwas mitnehmen: Jeder Euro auf dem Tagesgeld oder Festgeld, der nicht kurzfristig benötigt wird, ist ein verschenkter Euro. Denn mittelfristig sind die Aktienmärkte nicht zu schlagen. Da kann selbst ein Trump so viel twittern, wie er will.

Porträtbild von Michael Thaler

Michael Thaler ist Vorstand der Top Vermögen in Starnberg.

Foto: Top Vermögen

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