Börse 23.03.2012, 11:59 Uhr

Günstige Aktien von Umwelttechnologie-Firmen wegen Pleitewelle

Eine Pleitewelle rollt über die Umwelttechnologie-Firmen hinweg. Besonders betroffen

Über 40 € hat die Aktie der Solar Millennium AG aus Erlangen einmal gekostet. Inzwischen ist sie ein sogenannter Pennystock und notiert bei etwa 15 Cent. Das Unternehmen hat riesige Solarkraftwerke in Spanien errichten lassen. Es hat die sogenannte „CSP“-Technologie vorangetrieben. Sie nutzt das Sonnenlicht, erhitzt damit Flüssigkeit und wandelt sie letztlich über einen Generator in Strom um, der sogar speicherbar ist.

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Doch der Preisverfall bei der Konkurrenztechnologie, der Photovoltaik, die direkt in Modulen Strom erzeugt, hat Solar Millennium schließlich das Genick gebrochen. Dennoch wird die Aktie weiter gehandelt.

Aktien der Berliner Solon SE von 80 € auf 13 Cent gefallen

Gleiches gilt für Papiere der Berliner Solon SE. Die Firma war einst ein Vorzeige-Solarunternehmen, entstanden aus der Firma Wuseltronik und lange Zeit geachtet als technischer Vorreiter der Branche. Gegen billigere chinesische Solarprodukte kam das Unternehmen auf Dauer aber nicht an. Trotz Insolvenz lebt die Solon-Aktie weiter. Mit Kursen um 13 Cent liegt sie aber weit unter dem Höchststand von 80 €.

Warum haben die Pleitefirmen noch die Börsenzulassung? „Bei einem insolventen Unternehmen erfolgt ein Widerruf der Zulassung erst auf Antrag des Insolvenzverwalters. Die Insolvenz als solche führt noch nicht zum Widerruf“, erklärt Andreas von Brevern, Sprecher der Deutsche Börse AG in Frankfurt.

„In der Regel wird bei Bekanntgabe einer Insolvenzanmeldung der Handel ausgesetzt, da die Insolvenz meist nicht öffentlich bekannt, aber kursrelevant ist“, ergänzt Hendrik Janssen, Sprecher der Börse Hannover. Nach einer gewissen Zeit starte der Handel dann aber wieder.

Allein in den vergangenen Wochen gingen mit dem Elektroautohersteller Smiles AG aus Aub bei Würzburg und dem Photovoltaikunternehmen Ralos New Energies AG aus Griesheim zwei weitere börsennotierte Umwelttechnologie-Unternehmen in Konkurs. Doch auch ihre Aktien dürfen bis auf Weiteres an der Börse bleiben.

Der indische Solarzellenhersteller Microsol, der seinen Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten hat, wird nun das Solon-Geschäft übernehmen. Laut Solon ist aber nicht zu erwarten, dass „die Aktionäre an den zu erzielenden Erlösen partizipieren werden“.

Aktien von Konkursunternehmen werden zu Zockerpapieren

Die (vermutete oder tatsächliche) Rettung von Konkursunternehmen löst bei Börsianern regelmäßig Spekulationen aus. Aus Pleiteaktien werden Zockerpapiere. Weil sie meist nur wenige Cent kosten, können sich Aktionäre für wenig Geld mit großen Mengen an Aktien eindecken. Macht die Aktie aufgrund der Spekulationen dann einen Satz erzielen die Käufer einen schnellen Profit. Aber stets ist unklar, ob und für wie lange ein Konkursunternehmen an der Börse bleibt.

Macht es trotzdem Sinn, nach einer Unternehmenspleite Aktien zu behalten? „Grundsätzlich gilt: Solange Aktien handelbar bleiben, könnte sich ein neuer Investor finden, der einem insolventen Unternehmen wieder auf die Beine hilft“, sagt Andreas von Brevern.

Ob ein Insolvenzverwalter die Aktie vom Kurszettel streichen lässt, ist auch eine Kostenfrage. Denn eine geordnete Insolvenz kann sich über viele Jahre hinziehen. Und jedes Jahr fallen Börsengebühren an.

Bis der Widerruf der Börsenzulassung wirksam ist, kann es lange dauern. Ein Beispiel aus der deutschen Solarbranche: Die Systaic AG, die Photovoltaikanlagen in die Fassade oder in das Dach von Häusern integriert, hatte im Dezember 2010 Insolvenz beantragt. Knapp acht Monate später, im August 2011, folgte der Antrag zum „Delisting“ von der Börse. Endgültig vom Kurszettel verschwand Systaic schließlich erst Anfang Februar dieses Jahres.

Eine Möglichkeit, wie Aktien von vermeintlich toten Unternehmen nach Jahren wiederbelebt werden, ist der Verkauf der Gesellschaftshülle samt Börsenzulassung. „Es kommt immer wieder vor, dass Börsenmäntel von neuen Investoren mit Leben gefüllt werden“, sagt Börsensprecher von Brevern.

Ein neu belebter Börsenmantel kann auch Aktien wiederbeleben

Ein Börsenmantel ist das, was von einem Börsenunternehmen überbleibt, wenn es das operative Geschäft eingestellt hat, aber an der Börse notiert ist. Für Unternehmer, die mit einer Geschäftsidee an die Börse wollen, kann sich der Kauf eines solchen Börsenmantels lohnen: Aktiengesellschaften haben es oft leichter, sich frisches Kapital zu besorgen. Und der Kauf eines Mantels ist teilweise billiger, als eine Börsenzulassung neu zu beantragen. Deshalb gibt es einen regelrechten Handel mit solchen „Mantelaktien“.

Wie teuer ein Börsenmantel ist, hängt unter anderem davon ab, in welchem Handelssegment das Pleiteunternehmen notiert war. Beziffert wird der Wert einer Mantelaktie mit dem Gutachten eines unabhängigen Wirtschaftsprüfers. Mit einem solchen „kalten Börsengang“ können sich Unternehmen auch einstmals klangvolle Marken kaufen und ihren eigenen Bekanntheitsgrad steigern.

In der Solarbranche läuft es derzeit meist anders: Vor allem chinesische Investoren kaufen sich in deutsche Firmen ein, die die letzte Kürzung der Einspeisevergütungen für Solarstrom nicht verkraften können. So geschah es etwa bei der Sunways AG aus Konstanz.

Für Aktionäre, die Geschäfte mit Pleiteaktien machen wollen, gilt: Die Aktien bewegen sich immer wieder um wenige Cent auf und ab. Die Gebühren für An- und Verkauf fressen daher bei kleineren Handelsmengen den möglichen Gewinn schnell auf. Und wer viele Aktien eines Pleiteunternehmens verkaufen will, kann auch schon mit einer Order über wenige Tausend Euro den Kurs empfindlich drücken – es gibt eben wenig Interessenten. Und letztlich: Eine Dividende wird natürlich auch nicht gezahlt. 

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