Zukunft der Kunststoffbranche: K 2025 mit Innovationen, KI und Recyclinglösungen
K 2025: Die Kunststoffmesse zeigt innovative Maschinen, smarte Prozesse, Recyclinglösungen und berufliche Chancen für die Industrie von morgen.
Auf der K 2025 präsentieren Aussteller moderne Recyclingverfahren, KI-gesteuerte Anlagen und nachhaltige Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen.
Foto: Messe Düsseldorf / tillmann
Inhaltsverzeichnis
Die Kunststoffindustrie in Deutschland steht aktuell vor großen Herausforderungen: Energie ist teuer, Rohstoffpreise schwanken und weltweite Spannungen wirken sich aus. Dennoch präsentieren die Aussteller der K 2025 viele neue Ideen und Lösungen, die den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft vorantreiben. Die K 2025, die vom 8. bis 15. Oktober 2025 stattfindet, ist die wichtigste internationale Fachmesse für Kunststoffe und Kautschuk. Gezeigt werden unter anderem moderne Recyclingverfahren, Anlagen mit künstlicher Intelligenz sowie leistungsstarke Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen.
„Die K ist wie eine Weltausstellung für Kunststoffe“, erklärte Dr. Christine Bunte, von Plastics Europe Deutschland, dem Verband der Kunststofferzeuger im Rahmen der K-Messe Preview. „Sie zeigt, wie sich die Kunststoffwelt weiterentwickelt und welche Bedeutung sie für viele Anwenderbranchen, wie die Verpackungs-, Automobil-, Elektrik- und Elektronikbranche, die Medizin sowie die Baubranche hat. Wir wollen langfristig weg vom Öl und hin zu einer klimaneutralen Kreislaufwirtschaft. Auf der K 2025 werden viele Beispiele ausgestellt, wie diese Transformation gelingen kann.“

K 2025: Die Segmentierung bleibt unverändert. Bild: Messe Düsseldorf
K 2025: Trends, Kreislaufwirtschaft und Digitalisierung im Fokus
Bei der K 2025 dreht sich alles um neue Trends und Entwicklungen. Dafür steht das zentrale Motto The Power of Plastics: Green – Smart – Responsible. Der Slogan spiegelt die aktuellen Werte und Ziele der Branche wider, die auch auf der Fachmesse sichtbar werden. „The Power of Plastics!“ macht deutlich, wie wichtig Kunststoffe für viele Bereiche sind – von Medizintechnik über Automobil bis Verpackung. Sie treiben Innovationen voran und sind unverzichtbar für eine nachhaltige Zukunft. „Green – Smart – Responsible“ steht dabei für den Anspruch, Kunststoffe umweltfreundlich, intelligent und verantwortungsvoll zu entwickeln und einzusetzen.
Im Mittelpunkt steht die Kreislaufwirtschaft – sie sorgt dafür, dass Materialien wiederverwendet werden und weniger CO₂ in die Luft gelangt. Auch die Digitalisierung ist ein wichtiger Motor: Sie macht Produktionsprozesse transparenter und hilft, Ressourcen effizienter zu nutzen. Gleichzeitig gewinnt die Verantwortung für Mensch und Umwelt immer mehr an Bedeutung. Diese wichtigen Themen bestimmen die Zukunft der Kunststoff- und Kautschukbranche.
Die K 2025 ist vollständig ausgebucht: Mehr als 3.200 Aussteller aus 66 Ländern haben ihre Teilnahme bestätigt. Europa ist wieder stark vertreten – unter anderem durch Unternehmen aus Deutschland, Italien, Frankreich, Österreich, Spanien, den Niederlanden, der Schweiz und der Türkei. Auch aus Asien, insbesondere aus China, Indien und Taiwan, sowie aus den USA wird eine hohe Beteiligung erwartet.
Die größten Ausstellergruppen nach Ländern:
- China: 452 Aussteller
- Italien: 394 Aussteller
- Türkei: 216 Aussteller
- Indien: 187 Aussteller
- Taiwan: 117 Aussteller
- USA: 103 Aussteller
- Vereinigtes Königreich: 65 Aussteller
Die Messe bleibt damit ein internationaler Treffpunkt für die gesamte Kunststoff- und Gummiwertschöpfungskette – von Rohstoffen über Maschinen und Anlagen bis hin zu innovativen Start-ups. Sie bietet Raum für Geschäftsanbahnung, Austausch und Diskussion zentraler Zukunftsthemen.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt erneut auf Recyclinglösungen. Dafür wurden die entsprechenden Bereiche gezielt neu organisiert, um Inhalte sichtbarer zu machen und eine bessere Orientierung zu ermöglichen. Zudem erwartet die Besucher eine Reihe praxisnaher Sonderformate.
Zuversicht für die Kunststoffbranche: Neue Impulse für 2025
Trotz der weiterhin schwierigen Lage in der Kunststoffverarbeitung und der allgemeinen wirtschaftlichen Stagnation gibt es Zuversicht für das Jahr 2025 und die folgenden Jahre. Zwei zentrale Entwicklungen lassen auf eine Trendwende hoffen: Zum einen scheinen viele der Unsicherheiten, die die Wirtschaft in den letzten Jahren belastet haben, langsam zurückzugehen. Die neue Europäische Kommission hat ein Arbeitsprogramm vorgelegt, das bessere Rahmenbedingungen schaffen und insbesondere den Bürokratieabbau vorantreiben soll – ein wichtiges Thema vor allem für kleine und mittlere Unternehmen. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, unter anderem durch vereinfachte Anforderungen bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung.
Zum anderen hat die Bundesregierung konkrete Maßnahmen angekündigt, die Unternehmen in der Kunststoff-Wertschöpfungskette entlasten sollen. Dazu zählen steuerliche Reformen, der Abbau von Bürokratie sowie die Begrenzung von Energie- und Netzentgelten. Diese Schritte könnten private und öffentliche Investitionen erleichtern, etwa in neue Maschinen, Anlagen oder Infrastruktur. Auch klarere Regeln für das Kunststoffrecycling würden helfen, Investitionen in diesen wichtigen Zukunftsbereich voranzutreiben.
Insgesamt werden in den kommenden zwei bis drei Jahren spürbar bessere Rahmenbedingungen erwartet, die die Branche wieder in Bewegung bringen könnten – deutlich stärker als in den letzten Jahren. Zusätzliche Impulse erhofft man sich von der K 2025, die traditionell als Plattform für Innovation, Austausch und neue Ideen gilt. Verlässliche Regulierungen und stabile politische Rahmenbedingungen bleiben dabei entscheidend für die weitere Entwicklung.
Berufliche Perspektiven in der Kunststoffbranche
Die Kunststoffindustrie ist nicht nur technologisch innovativ, sondern auch ein bedeutender Arbeitgeber: In Europa bietet sie über 1,5 Millionen Menschen einen Arbeitsplatz, davon mehr als 400.000 allein in Deutschland. Trotz wachsender Automatisierung, Digitalisierung und dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz bleibt der Bedarf an qualifizierten Fachkräften, Ingenieurinnen und Ingenieuren hoch. Der Mensch bleibt ein zentraler Faktor für den Erfolg der Branche.
Auf der K 2025 wird deshalb auch die berufliche Zukunft im Fokus stehen. Gezeigt wird, welche Chancen die Kunststoff-Wertschöpfungskette jungen Menschen und Quereinsteigern bietet – von der Ausbildung über das Studium bis hin zur beruflichen Weiterbildung. Ziel ist es, Begeisterung für eine Karriere in diesem vielseitigen Industriezweig zu wecken und konkrete Wege aufzuzeigen. Eine zentrale Rolle spielt dabei ein neues Angebot speziell für Nachwuchskräfte: In der Young Talents Lounge wird es interaktive Formate, Austauschmöglichkeiten und überraschende Aktionen geben.
Science Slam von Recycling bis KI
Im Rahmen der K 2025 findet erstmals auch ein Science Slam statt. Vier junge Forschende präsentieren ihre Arbeit in jeweils zehn Minuten – verständlich, spannend und unterhaltsam. Organisiert wird die Veranstaltung von Simon McGowan (Hochschule Hannover) in Kooperation mit Moderator Julien Bobineau (D2 – Denkfabrik Diversität) und Plastics Europe Deutschland, dem Verband der Kunststoffhersteller. Termin: 12. Oktober 2025.
Vier Nachwuchsforschende treten mit sehr unterschiedlichen Themen an – von Alltagsfragen wie dem Geruch recycelter Materialien bis hin zu künstlicher Intelligenz und Produktdesign. Beim Science Slam gilt ein einfaches Prinzip: Jede*r hat zehn Minuten, um komplexe Forschung verständlich und gern auch humorvoll zu präsentieren. Mit dabei sind Kevin Ullman (Hochschule Hannover / IfBB), Marcel Gausmann (Aachener Verfahrenstechnik), Lukas Fehring (Leibniz Universität Hannover, Institut für Künstliche Intelligenz) und Helen Haug (Fraunhofer CCPE).
Organisator Simon McGowan, der 2015 das Europafinale im Science Slam gewann, möchte heute vor allem jungen Talenten eine Bühne bieten. Er erklärt, es sei ihm wichtig, Nachwuchsforschenden Auftritte zu ermöglichen. Neben seiner Tätigkeit im Bereich Science Slam arbeitet McGowan an Themen rund um Biokunststoffe und Bioverbundkunststoffe. Er ist überzeugt, dass spannend erzählte Wissenschaft auch Menschen jenseits des Fachpublikums erreichen könne und Interesse an Forschung wecke.
Junge Talente gewinnen
Der Science Slam ist Teil des „Career Sunday“, einem von sieben Thementagen der Sonderschau „Plastics Shape the Future“. Dieser Tag wird von Plastics Europe und der Messe Düsseldorf organisiert und widmet sich Themen wie Ausbildung, Studium und Karrierechancen in der Kunststoff- und Kautschukindustrie.
Ein Highlight ist die Einbindung der Young Talents als aktiver Teil des Programms. Damit wollen die Verbände nicht nur die Nachwuchsförderung stärken und den Austausch unter jungen Leuten fördern, sondern auch frische Perspektiven aus der Industrie sichtbar machen
„Am Career Sunday richten wir den Blick auf die nächste Generation“, erklärt Dr. Christine Bunte, Hauptgeschäftsführerin von Plastics Europe Deutschland. „Mit Formaten wie dem Science Slam wollen wir Neugier wecken und zeigen, wie vielfältig Forschung in unserer Branche ist.“
Die Veranstaltung findet bewusst am Wochenende statt. Denn Samstag und Sonntag sind auf der K traditionell Familientage, an denen besonders viele junge Menschen und Studierende aus der Region die Messe besuchen.
Am Sonntag, den 12. Oktober 2025, findet der Science Slam von 14:30 bis 16:00 Uhr am Stand von PlasticsEurope Deutschland (Halle 6, Stand C40) auf dem Messegelände Düsseldorf statt.
Hier kann man mehr Infos zu Karrieremöglichkeiten finden

Die K 2025 zeigt innovative Kunststofflösungen und bietet zugleich spannende Karrierechancen für Nachwuchskräfte in der Branche.
Foto: Messe Düsseldorf / tillmann
Sonderschau „Plastics Shape the Future“ auf der K 2025
Die Sonderschau „Plastics Shape the Future“ auf der K 2025 bietet an sieben Thementagen ein vielfältiges Programm, das aktuelle Herausforderungen und Zukunftsperspektiven der Kunststoffindustrie in den Fokus rückt. Die Tage wurden von Messe Düsseldorf, Plastics Europe und VDMA thematisch strukturiert, sodass jeweils ein eigener Schwerpunkt im Mittelpunkt steht.
Den Auftakt bildet der Mittwoch, 8. Oktober, unter dem Motto Kick-Off Wednesday. An diesem Tag wird die Sonderschau offiziell eröffnet. Im Mittelpunkt stehen ein umfassender Branchenausblick, Diskussionen zur Wettbewerbsfähigkeit sowie aktuelle Zahlen und Fakten rund um die Kunststoffindustrie.
Am Donnerstag, 9. Oktober, dreht sich beim Circular Thursday alles um die Kreislaufwirtschaft. Es werden innovative Lösungen für Verpackungen, Textilien, Elektronik und den Bausektor vorgestellt. Besonders beleuchtet wird das Zusammenspiel von mechanischem und chemischem Recycling.
Der Freitag, 10. Oktober, steht als Climate Friday ganz im Zeichen des Klimaschutzes. Themen wie CO₂-Bilanzen, Lebenszyklusanalysen (LCA) und nachhaltige Additive werden diskutiert. Im Fokus steht dabei, wie Nachhaltigkeit wirtschaftlich gedacht und umgesetzt werden kann.
Am Samstag, 11. Oktober, bringt der Smart Saturday technologische Innovationen ins Rampenlicht. Die Rolle von Künstlicher Intelligenz im Recycling, Sensorik und der Digitale Produktpass werden ebenso thematisiert wie der EU Data Act und die Digitalisierung als Treiber von Innovationen.
Der Sonntag, 12. Oktober, widmet sich mit dem Career Sunday dem Thema Nachwuchs und Karriere. Neue Recruiting-Wege, etwa durch Diversität, Gaming und kreative Ansprache, stehen dabei ebenso im Fokus wie Formate wie der Science & Poetry Slam oder das Networking-Event Women in Plastics.
Mit dem Innovation Monday am Montag, 13. Oktober werden zukunftsweisende Ideen auf die Bühne geholt. Im Start-up Pitch Contest präsentieren sowohl Newcomer als auch etablierte Unternehmen ihre innovativen Lösungen. Ein begleitendes Innovations-Panel sowie Networking-Möglichkeiten in der Coffee Area runden das Programm ab.
Danach richtet sich der Blick am Dienstag, 14. Oktober, mit dem Visionary Tuesday auf die Technologien von morgen. Bioplastik, Carbon Capture and Utilization (CCU) sowie fortschrittliche Recyclingverfahren stehen ebenso im Fokus wie ein Ausblick auf das Jahr 2050 – mit besonderer Aufmerksamkeit auf das Thema Mikroplastik.
Zum Abschluss lädt der ‚Happy Last Day of K‘, 15. Oktober dazu ein, entspannt zu netzwerken und Verpasstes aus den Vortagen nachzuholen.
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