72.000 Tonnen weniger CO2 09.07.2014, 10:35 Uhr

Taxis in Berlin: TU hält Umstellung auf Elektrobetrieb für realistisch

In Berlin legt ein Taxi pro Tag durchschnittlich 150 Kilometer zurück, hat die TU Berlin mit einer Simulationssoftware errechnet. Denkbar wäre daher ein Umstieg auf Elektroantrieb, mit dem sich jährlich 72.000 Tonnen CO2 einsparen ließen. 

7000 Taxis verursachen jedes Jahr in Berlin eine Kohlendioxidemission von 70.000 Tonnen. Bei einem Wechsel auf Elektroantrieb könnten Taxiunternehmen nicht nur die Umwelt schonen, sondern pro 150 gefahrene Kilometer auch 9,20 Euro sparen. 

7000 Taxis verursachen jedes Jahr in Berlin eine Kohlendioxidemission von 70.000 Tonnen. Bei einem Wechsel auf Elektroantrieb könnten Taxiunternehmen nicht nur die Umwelt schonen, sondern pro 150 gefahrene Kilometer auch 9,20 Euro sparen. 

Foto: dpa

In Berlin kurven 7000 Taxis herum. Da kommt beim Kohlendioxidausstoß einiges zusammen: Etwa 72.000 Tonnen pustet die Taxiflotte jedes Jahr in die Luft. Eine vermeidbare Schadstoffbelastung, wenn die Wagen Strom aus der Steckdose tanken würden. Unter welchen Bedingungen eine Elektrifizierung des Taxibetriebs in der 3,5 Millionen-Stadt realistisch wäre, untersuchen Forscher der Technischen Universität Berlin in dem Projekt eCab. Inzwischen ist klar: Eine Umstellung des Berliner Taxibetriebs auf Strom erschein „generell“ machbar.

Forscher simulierten die Fahrten von über 3000 Taxis

„Die Verknüpfung von Taxifahrten und Verkehrsflusssimulation einer konkreten Stadt wie Berlin hat es in den uns bislang bekannten Studien noch nicht gegeben“, erklärt Kai Nagel, Professor für Verkehrssystemplanung an der TU Berlin und Leiter des eCab-Projektes. Die Daten für die Simulation lieferte das Deutsche Institut für Luft- und Raumfahrt. Dort hatten die Wissenschaftler für ihre TU-Kollegen Echtzeitdaten aufbereitet. So wussten die Berliner, welche Routen die Taxis an welchem Tag zu welcher Uhrzeit gefahren sind. Das alles speisten sie in ihre Verkehrsflusssimulationssoftware Multiagentensimulation (MATSim) ein. Am Ende wussten sie, dass die Taxis durchschnittlich 150 Kilometer am Tag zurücklegen. Das ist etwa so viel wie ein gängiges Elektroauto schafft, bevor es wieder laden muss. Die Forscher simulierten die Fahrten von über 3000 Taxis.

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Praxistests zeigen allerdings, dass viele Elektroautos von der 150-Kilometer-Marke noch weit entfernt sind: In einem Test der Zeitschrif auto motor und sport gemeinsam mit dem TÜV Süd kam das von Tesla entwickelte Batteriesystem, das auch in der Mercedes A-Klasse und dem E-Mini eingesetzt wird, mit Minusgraden beispielsweise schlecht zurecht. Die Reichweite sank um 47 Prozent auf nur noch 84 Kilometer. Einen ähnlichen Einbruch erlebte der Mitsubishi i-MIEV. Schon im Sommer bei 23 Grad ist die Reichweite mit 113 Kilometer nur mäßig, bei minus sieben Grad sinkt sie um 43 Prozent auf 64 Kilometer ab. Kein anderes Auto verfehlt die Werksangaben so deutlich.

Ein ausgeklügeltes Ladesystem für Akkus ist nötig

Damit alle Taxis immer einsatzbereit sind, müssten sie ständig und überall Strom zapfen können. Deshalb wollen die TU-Wissenschaftler in der zweiten Projektphase herausfinden, wie viele Ladestationen die Stadt benötigt und wo diese am besten stehen sollten. Außerdem beschäftigen sich Forscher der polnischen Universität Poznan mit dem Problem des klugen Dispatchens der Taxis, also der Zuweisung zu den Kunden. „Bisher bekommt der Kunde oftmals nicht das Taxi, welches am nähesten ist, sondern jenes, das sich zuerst in der Taxizentrale von einer Fahrt zurückgemeldet hat“, erklärt Joschka Bischoff, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Verkehrssystemplanung der TU Berlin.

Im Praxistest von auto motor und sport schnitt der Mitsubishi i-MIEV schlecht ab: Bei Minusgraden sank die Reichweite des Elektroautos auf 64 Kilometer ab. 

Im Praxistest von auto motor und sport schnitt der Mitsubishi i-MIEV schlecht ab: Bei Minusgraden sank die Reichweite des Elektroautos auf 64 Kilometer ab.

Quelle: Mitsubishi

Ein weiteres Problem sind die Energiekosten für die Heizung, die sehr viel Strom verbraucht. „Dafür müssen noch Alternativen gefunden werden“, sagte Nagel gegenüber der Berliner Zeitung. Zum Beispiel sei eine Standheizung oder eine bessere Isolierung der Fahrzeugkabine denkbar. „Dann wäre der Betrieb insgesamt nicht teurer als der konventionelle und auch die Preise für die Kunden dürften nicht steigen.“ Die Einstein Stiftung Berlin fördert das auf drei Jahre angelegte eCab mit 291.000 Euro noch bis zum Jahr 2016.

Hohe Anschaffungskosten sind Hemmschuh für Taxiunternehmen

Mit den Anschaffungskosten allerdings dürften Taxiunternehmen mächtig hadern. Sie wären finanziell zumindest überfordert, wenn die Elektrifizierung auf einen Schlag erfolgen würde. Denn ein E-Auto ist durchschnittlich 9000 Euro teurer als ein Wagen mit einem Verbrennungsmotor. Auf der anderen Seite ist jeder mit Strom gefahrene Kilometer billiger als ein mit Diesel gefahrener: Auf 150 Kilometer könnten 9,20 Euro eingespart werden.

 

Ein Beitrag von:

  • Lisa von Prondzinski

    Die Journalistin und freie Redakteurin bedient die Fachbereiche Gesundheit, Wissenschaft und Soziales.

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