Automobilindustrie 03.12.2025, 17:30 Uhr

Sprunghafter Anstieg beim Verkauf von E-Autos – wer ist eigentlich BYD?

Im November legte der deutsche Automarkt leicht zu – getragen vor allem durch einen regelrechten Boom bei Elektroautos. Besonders auffällig: Der chinesische Hersteller BYD verzeichnete einen sprunghaften Zuwachs.

Drei BYD-Autos stehen in einem Showroom.

Den größten Zuwachs bei den Importeuren hatte die chinesische Marke BYD.

Foto: SmarterPix/Romaset

Laut aktuellen Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) konnte der Automarkt in Deutschland im November im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Wachstum von 2,5 Prozent auf insgesamt 250.671 neu zugelassene Personenkraftwagen verbuchen. Einen wesentlichen Beitrag zu dieser positiven Entwicklung leisteten die Elektroautos, die sich einer steigenden Beliebtheit bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern erfreuten. Mit 55.741 Einheiten legten batterieelektrisch angetriebene Fahrzeuge um beeindruckende 58,5 Prozent zu und erreichten damit einen Marktanteil von 22,2 Prozent an den gesamten Neuzulassungen.

Elektroautos auf dem Vormarsch, Verbrenner verlieren an Boden

Neben den rein elektrischen Fahrzeugen konnten auch Plug-in-Hybride mit 32.433 neu zugelassenen Einheiten und einem Anteil von 12,9 Prozent punkten. Im Gegenzug mussten konventionell angetriebene Pkw Federn lassen: Benziner kamen auf einen Anteil von 24,4 Prozent (-21,1 Prozent), während Diesel-Fahrzeuge nur noch 11,8 Prozent (-19,3 Prozent) der Neuzulassungen ausmachten. Der Trend zu alternativen Antrieben, insbesondere zu Elektroautos, setzt sich somit weiter fort und verdeutlicht den Wandel in der Automobilbranche.

Unter den deutschen Herstellern verzeichnete Ford mit einem Plus von 13,7 Prozent (9.011 Neuzulassungen) das stärkste Wachstum. Auf das gesamte Jahr gesehen legte Ford um 8,2 Prozent zu und erreichte 100.390 Neuzulassungen, was einem Marktanteil von 3,6 Prozent entspricht. Audi folgte mit 19.102 neu zugelassenen Fahrzeugen (+9,5 Prozent) und einem Anteil von 7,6 Prozent. BMW kam auf 24.373 Neuzulassungen (+8,5 Prozent) und einen Marktanteil von 9,7 Prozent. Branchenprimus Volkswagen verbuchte 47.845 Neuzulassungen und ein leichtes Plus von 0,5 Prozent, behauptete aber mit 19,1 Prozent den größten Anteil am Markt.

Importmarken im Aufwind, Skoda führt das Feld an

Die Spitzenposition unter den Importmarken sicherte sich Skoda mit 20.577 Neuzulassungen (+11,5 Prozent) im November. Die tschechische Marke liegt im bisherigen Jahresverlauf bei 208.521 Neuzulassungen und einem Plus von 9 Prozent. Bei den Importeuren sorgte aber auch BYD für Furore: Mit einem Plus von 834 Prozent bei 4.026 neu zugelassenen Elektroautos erreichte die Marke einen Anteil von 1,6 Prozent. Seit Jahresbeginn kommt BYD bereits auf 19.197 Neuzulassungen, was einem Zuwachs von rund 648 Prozent entspricht.

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Wer ist BYD?

BYD wurde 1995 in Shenzhen, China, gegründet — ursprünglich als Hersteller von wiederaufladbaren Batterien und Akkus. Das Kürzel steht für „Build Your Dreams“. Der Fokus des Unternehmens liegt heute auf den Industriesparten Elektronik, Automobil, erneuerbare Energien und Schienennahverkehr. Seit 2022 stellt das Unternehmen laut eigenen Angaben keine reinen Verbrennerautos mehr her. Stattdessen ausschließlich batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) und Plug-in-Hybride (PHEV).

Diese Neuausrichtung scheint sich inzwischen auszuzahlen – sowohl global als auch auf dem deutschen Markt. BYD ist heute einer der weltweit führenden Hersteller von Elektroautos. Das Unternehmen setzt auf eine Kombination aus wettbewerbsfähigen Preisen, einem breiten Modellangebot und effizienter Technik, um sich gegenüber etablierten Marken zu behaupten.

Warum gelingt BYD bei Elektroautos der Durchbruch?

BYD-Fahrzeuge bieten oft ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, moderne Technik und sind Teil eines Konzerns mit umfassender Expertise — von Batterie über Software bis Auto-Fertigung. Ein Faktor für den Erfolg von BYD in Deutschland und Europa ist die strategische Ausrichtung des Herstellers: Er setzt auf ein breites Modellportfolio, das gezielt auf europäische Käuferinnen und Käufer zugeschnitten ist.

Hinzu kommt, dass der Hersteller in Sachen E-Mobilität vergleichsweise früh reagiert hat: Er stellte die Produktion von reinen Verbrennern ein und konzentriert sich seitdem vollständig auf elektrische Antriebe. Diese langfristige Strategie dürfte Verbraucher- und Umweltinteressen gleichermaßen ansprechen — und verschafft BYD einen klaren Wettbewerbsvorteil.

Wachstum auch bei weiteren internationalen Marken

Neben Skoda und BYD konnten auch andere internationale Hersteller im November zulegen: Fiat steigerte sich um 41,2 Prozent (Marktanteil 1,7 Prozent), Seat um 14,2 Prozent (5,4 Prozent), Citroen um 11,8 Prozent (1,7 Prozent), Dacia um 9,1 Prozent (2,5 Prozent) und Mazda um 6,0 Prozent (1,5 Prozent). Einbußen mussten hingegen Smart (-49,6 Prozent), Porsche (-19,5 Prozent), Mercedes (-4,0 Prozent) und Opel (-2,0 Prozent) hinnehmen. Insgesamt zeigt sich der deutsche Automarkt jedoch robust und profitiert vor allem vom Boom der Elektroautos.

Die jüngsten Zahlen des KBA belegen, dass alternative Antriebe, allen voran Elektrofahrzeuge, den Automarkt in Deutschland zunehmend prägen. Hersteller und Importeure, die frühzeitig auf elektrische Modelle gesetzt haben, können nun die Früchte ihrer Investitionen ernten. Für Verbraucherinnen und Verbraucher wird es immer attraktiver, auf Elektroautos umzusteigen, sei es aus ökologischen Gründen oder aufgrund staatlicher Förderungen.

Ein Beitrag von:

  • Julia Klinkusch

    Julia Klinkusch ist seit 2008 selbstständige Journalistin und hat sich auf Wissenschafts- und Gesundheitsthemen spezialisiert. Seit 2010 gehört sie zum Team von Content Qualitäten. Ihre Themen: Klima, KI, Technik, Umwelt, Medizin/Medizintechnik.

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