Rätselhafte Sperren: Warum Porsches in Russland plötzlich unbrauchbar werden
In Russland werden Porsche-Autos plötzlich unbrauchbar – die Alarmanlage sperrt die Autos und macht sie zu „teuren Ziegelsteinen“. Während Händler und Besitzer rätseln, haben Betroffene schon eigene Tricks gefunden, um ihre Luxusautos wieder fahrbereit zu machen.
Wenn Porsche zu teuren Ziegelsteinen wird – wie russische Fahrer ihre Autos retten.
Foto: Midav_Vadim/Smarterpix
In Russland berichten immer mehr Porsche-Besitzer, dass ihre Autos plötzlich unbrauchbar werden, weil die Alarmanlage spinnt und das Fahrzeug sich nicht mehr starten lässt. In den Medien wird das Auto deswegen schon als „Briefbeschwerer“ oder „teurer Ziegelstein“ bezeichnet. Besitzer posten ihre Erfahrungen in sozialen Netzwerken, und auch Händler bestätigen mittlerweile das Problem. Nach Berichten aus verschiedenen Regionen scheint es Hunderte Fälle zu geben.
Laut Angaben eines Händlers (wie die DW berichtet) treten die Probleme bei allen Modellen auf, und jedes Auto könne sich plötzlich sperren. Der Bordcomputer registriere dann, dass die Satellitenpositionen nicht korrekt seien. Vereinfacht gesagt gehe das System davon aus, dass das Auto gestohlen wird oder bereits gestohlen wurde.
Porsche selbst hat seine Aktivitäten in Russland wegen des Kriegs in der Ukraine eingestellt. Die russische Niederlassung „Porsche Russland“ und andere Firmen des Konzerns sollen verkauft werden.
Von Luxusauto zum Briefbeschwerer – die kreative Lösung der Fahrer
Einige vermuten sogar, dass dahinter auch Absicht dahinterstecken könnte. Andererseits gibt es eine andere Erklärung: In Moskau und anderen Städten kommt es immer wieder zu Störungen der Satellitennavigation, unter anderem durch elektronische Abwehrsysteme gegen Drohnen.
Wie die Deutsche Welle weiter berichtet, haben russische Porsche-Besitzer bereits selbst einen Weg gefunden, um aus den „teuren Ziegelsteinen“ wieder Luxusautos zu machen.
Sie teilen ihre temporären Lösungen in sozialen Netzwerken und Internetforen. Eine Methode besteht darin, den Akku für sechs bis zehn Stunden zu trennen. Alternativ gibt es eine Schritt-für-Schritt-Anleitung: Zündung einschalten, bei eingeschalteter Zündung die Minus-Klemme vom Akku abnehmen, Zündung ausschalten, Klemme wieder aufsetzen, Zündung erneut einschalten und sofort den Motor starten. Nach jedem Abstellen des Fahrzeugs muss die Prozedur allerdings wiederholt werden.
Für eine dauerhafte Lösung sei eine mechanische Entfernung des VTS-Moduls (Vehicle Tracking System) nötig, also des Geräts, das für die werkseitige Alarmanlage zuständig ist. Laut Anzeigen von Servicezentren in Russland, die DW überprüft hat, kostet dieser Eingriff mehrere zehntausend Rubel.
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