E-Mobilität 25.06.2025, 13:30 Uhr

Das Comeback des Range Extenders bei BMW

Ein BMW mit Range Extender? Warum nicht. Insidern zufolge arbeitet BMW zusammen mit ZF an dem Motor, der während der Fahrt die Batterien eines E-Autos auflädt. Doch eine Weltneuheit von ZF lässt aufhorchen: Kann ZFs Range Extender auch als Antrieb im BMW dienen?

Der BMW iX5 – hier als Modell Hydrogen – soll dem Vernehmen nach mit einem ­ZF-Range Extender ­ausgestattet werden. Dieser wartet mit einer Weltneuheit auf. 
Foto: Tom Kirkpatrick/BMW AG

Der BMW iX5 – hier als Modell Hydrogen – soll dem Vernehmen nach mit einem ­ZF-Range Extender ­ausgestattet werden. Dieser wartet mit einer Weltneuheit auf.

Foto: Tom Kirkpatrick/BMW AG

Glaubt man den angeblichen Insider-Informationen der wöchentlich in Großbritannien erscheinenden Automobil-Zeitschrift Autocar, dann arbeitet BMW zusammen mit ZF an einem E-Fahrzeug mit Range Extender. Neuland wäre das für BMW nicht, denn der i3 und der i8 waren bereits damit ausgerüstet. Doch ein langes Leben war ihnen nicht beschert. Im i3 lieferte ein nicht mal in Europa zu bestellender 650 cm3 großer Motorradmotor mit zwei Zylindern gerade mal 28 kW, allerdings bei 5000 min-1  und nervte damit die Kundschaft.

Auf einen Kommentar des Autors dieser Zeilen zum Range Extender in den VDI nachrichten Anfang Mai schrieb Leser Manfred Ostertag: „Wer will schon noch jährlichen Ölwechsel, Luftfilter tauschen und ASU machen lassen, wo doch Batterien billiger, leistungsfähiger und sicherer werden! Also ich fahre den i3 bewusst in einer Version ohne diesen Verbrenner aus o. g. Gründen.“ Das sahen wohl auch andere so und nach fünf Jahren war Schluss bei BMW in Sachen Range Extender beim i3. Auch der 1,5 l Dreizylinder-Ottomotor mit Turbolader und 170 kW konnte die Kundschaft im i8 wohl nicht dauerhaft überzeugen, so dass er 2020 aus dem Programm genommen wurde.

Der chinesische Automarkt verlangt Range Extender

Nun also ein neuer Anlauf bei BMW in Sachen Range Extender? Maßgeblich dazu beigetragen haben dürfte die stetig wachsende Nachfrage in China nach den Reichweitenverlängern sein. Auch VV-Chef Oliver Blume denkt seit letztem Jahr offen über den Range Extender als Brückentechnologie nach – eine Technologie, die in Europa derzeit von keinem Hersteller bedient wird, aber optional zumindest von VW und dem Vernehmen nach auch von BMW für Europa in Erwägung gezogen wird.

Aber das für die internationale Automobilindustrie wichtige Land China scheint den Takt und die Technologien vorzugeben, wenn das weite Land mit knapp 1,5 Mrd. Einwohnern und gerade mal 3,6 Mio. öffentlich zugänglichen Ladesäulen nach Reichweiten ruft. Und hier möchte BMW offenbar mitspielen in der Liga vieler chinesischer Hersteller mit Range Extender, aber auch Mazda, Nissan oder Hyundai wollen ein Stück vom Kuchen.

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Dem Vernehmen soll der iX5 mit Range Extender eine Reichweite von 1000 km schaffen, das Fahrzeug könnte bereits 2026 auf den Markt kommen. 1000 km klingen viel und könnten die Reichweitenangst vieler Skeptiker der Elektromobilität nehmen. Doch ein BMW mit Reichweitenverlängerer hat viel Konkurrenz – so hat BYD im Frühjahr eine Limousine vorgestellt, die mit vollem Akku und Tank beeindruckende 2100 km Reichweite nach dem chinesischen Fahrzyklus CLTC schaffen soll​.

Ein modulares, elektrisches Antriebssystem: Der Range Extender (eRE)” von ZF. Foto: ZF Friedrichshafen

Ein modulares, elektrisches Antriebssystem: Der Range Extender (eRE)” von ZF.

Foto: ZF Friedrichshafen

Ein Range Extender, der auch die Vorderräder antreiben kann

Aber BMW kann vielleicht in einem anderen Bereich punkten – durch die Zusammenarbeit mit ZF. Die Friedrichshafener stellten kürzlich auf ihrem „eMobility Tech Day“ einen Range-Extender vor, den ZF-Entwicklungseiter Otmar Scharrer in einem Gespräch mit den VDI nachrichten ( s. Nr. 12/25, S. 17) als „eine Weltneuheit“ bezeichnete.

Der Motor kann wahlweise entweder die Batterie laden, oder in der erweiterten Version namens „eRE+“ auf Wunsch über eine intelligente Kupplung und ein Differenzial die Vorderräder antreiben. Weil ein permanenterregter E-Motor – sowohl für 400V- als auch für 800V-Architekturen geeignet it skalierbaren Leistungen zwischen 70 kW und 110 kW beim „eRE“ als Generator dient, ist der Range Extender hocheffizient.

„Vorteilhaft für unsere Kunden ist, dass wir beim Range Extender auf robuste und bewährte Komponenten aus unserem Portfolio für Elektro- und Hybridfahrzeuge zurückgreifen können. Das macht uns auch preislich attraktiv“, sagt Dr. Otmar Scharrer, Entwicklungsleiter elektrische Antriebstechnologien bei ZF. Als eRE+, der Version, die auch die Vorderräder antreiben kann, sind auch 15 kW darstellbar.

Ein BMW mit diesem Range-Extender von ZF könnte für Aufsehen sorgen.

Ein Beitrag von:

  • Peter Kellerhoff

    Peter Kellerhoff

    Redakteur VDI nachrichten
    Fachthemen: Automobil, Nutzfahrzeuge, Schiff, Bahn, Verkehr, Mobilität, E-Mobilität, Software, Cloud, Internet, KI

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