Automobil 16.03.2012, 11:59 Uhr

Bioconcept Car: Biowerkstoffe für das Auto der Zukunft

Mit dem Bioconcept-Car verfolgen die Hochschule Hannover und die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) ein ehrgeiziges Ziel

Wenn der Musiker und passionierte Motorsportler Smudo mit seinem Rennwagen am Nürburgring auf Zeitenjagd geht, ist seinem VW Scirocco 2.0 l TDI nicht anzusehen, dass in ihm die automobile Zukunft steckt. Doch das vom Reutlinger Team Four Motors für den Renneinsatz aufwendig umgebaute Fahrzeug wird nicht nur mit Biokraftstoff auf Basis von Rapsöl betrieben, sondern auch Teile seiner Karosserie bestehen inzwischen aus einem naturfaserverstärkten Verbundwerkstoff.

Smudos Scirocco wird zum Bioconcept Car

In den kommenden Monaten sollen zusätzlich weitere Bauteile aus biobasierten Kunststoffen verbaut werden. So wird aus dem Scirocco ein Bioconcept-Car, das auch bei der nationalen und internationalen Automobilindustrie für Aufmerksamkeit sorgen dürfte. Die Relevanz des Projekts wird im Zusammenhang mit der aktuellen Diskussion über Hybrid- und E-Mobility-Lösungen besonders deutlich: Um die Reichweiten der Automobile zu erhöhen und das Batteriegewicht zu kompensieren, müssen die Fahrzeuge deutlich leichter werden. Gleichzeitig sucht die Industrie angesichts des Treibhauseffektes und knapper werdender Ressourcen verstärkt nach Alternativen zu fossil basierten kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen. Denn daraus werden zurzeit noch die meisten leichten Karosserien gebaut.

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„Wir wollen zeigen, dass durch den Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen das Fahrzeuggewicht deutlich gesenkt werden kann. Zusätzlich verbessern die Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen die CO2-Bilanz des Automobils über das Maß hinaus, was durch die Kraftstoffeinsparung erreicht wird”, erklärt FNR-Geschäftsführer Andreas Schütte und ergänzt: „Wir fördern damit ganz bewusst ein Projekt, das direkt umsetzbare Lösungen für drängende Fragestellungen der automobilen Serienproduktion liefert.”

Bioconcept Car: ADAC-24h-Rennen als Belastungstest

Leiter der Materialauswahl und -entwicklung für das Bioconcept-Car ist Prof. Hans-Josef Endres vom Institut für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe (IfBB) der Hochschule Hannover. Er forscht seit mehr als 20 Jahren auf dem Gebiet biobasierter Werkstoffe und hat mit diesen neuartigen Materialien insbesondere auch im Automobilbereich große Erfahrung. „Bei der Auswahl der Bauteile und Werkstoffe für das Bioconcept-Car sowie bei den Produktionsprozessen achten wir darauf, dass unser Vorgehen und die Ergebnisse in der Industrie reproduzierbar sind, sodass das Projekt Anstöße für die Produktion ähnlicher Serienbauteile gibt”, beschreibt Endres einen wichtigen Aspekt. Besondere Herausforderung: Das Bioconcept-Car startet während des Projekts bei den Rennen der VLN-Langstreckenmeisterschaft sowie beim traditionellen ADAC-24h-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife. Der grüne Rennwagen und die in ihm verbauten Biowerkstoffe müssen an jedem Rennwochenende hundertprozentig funktionsfähig sein und ihre Belastbarkeit unter anspruchsvollen Bedingungen unter Beweis stellen.

Vor und nach dem Einsatz im Rennwagen werden die Biobauteile im Labor untersucht. Dazu werden sie zwischen den Rennen und am Ende der Saison ausgebaut und zerstörungsfrei geprüft. Die Ingenieure wollen dabei unter anderem überprüfen, wie das Material auf die hohen Belastungen im Motorsport reagiert, um die Werkstoffe gegebenenfalls weiter optimieren zu können. Zum Abschluss des Projekts wird ein Katalog erstellt, der alle Bauteile, die verwendeten Materialien und die Produktionsprozesse detailliert aufführt sowie Anwendungsempfehlungen zu den Biowerkstoffen enthält.

 

Ein Beitrag von:

  • Jürgen Siebenlist

    Redakteur VDI nachrichten. Fachthemen: Kunststofftechnik, Logistik, Verpackungstechnik, Textiltechnik.

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