Produktion ab 2017 21.05.2015, 16:25 Uhr

Antonov lässt Propellermaschine AN-132 in Saudi-Arabien bauen

Das superreiche Ölland Saudi-Arabien als Flugzeugbauer? Das mag überraschend klingen. Aber die Weichen sind inzwischen gestellt. Nach Aufbau einer Flugzeugfabrik will der ukrainische Flugzeugbauer Antonov dort ab 2017 die AN-132 bauen lassen. 

Eine Antonov AN-32 der Bangladesh Air Force: In der Weiterentwicklung soll die Maschine ein gläsernes Cockpit, Triebwerke von Pratt & Whitney sowie US-amerikanische Navigationssysteme erhalten. 

Eine Antonov AN-32 der Bangladesh Air Force: In der Weiterentwicklung soll die Maschine ein gläsernes Cockpit, Triebwerke von Pratt & Whitney sowie US-amerikanische Navigationssysteme erhalten. 

Foto: Faisal Akram

Zwei saudi-arabische Partner und das staatliche ukrainische Unternehmen Antonov haben sich auf Weiterentwicklung und Bau des Flugzeugs AN-32 in Saudi-Arabien geeinigt. Dabei handelt es sich um einen Frachter, der auch für den Personentransport, Fallschirmeinsätze und Bombenabwürfe einsetzbar ist. Die Produktion soll 2017 anlaufen und später eine Kapazität von acht bis zwölf Flugzeugen pro Jahr erreichen.

Ukraine stellt Lizenzen und Nutzungsrechte

Bei der AN-32, die in der weiterentwickelten saudi-arabischen Version AN-132 heißen soll, handelt es sich um eine zweimotorige Maschine, die 1975 ihren Erstflug absolvierte, dann aber laufend weiterentwickelt und bislang in 361 Exemplaren gebaut wurde. Zu den Charakteristika des Flugzeugs gehört, dass die beiden Motoren auf den Tragflächen aufgesetzt sind und nicht darunter hängen. Das erlaubt wesentlich größere Propeller, die besonders gute Start- und Landeeigenschaften ermöglichen.

Die AN-32 kann bei hohen Temperaturen von bis zu 55 Grad starten und relativ schnell steigen. Die Einsatzmöglichkeiten in heißen Ländern sowie Starts und Landungen auch auf kurzen, nur teilweise befestigten Pisten machen die AN-32 für Saudi-Arabien so interessant. Alle Lizenzen und deren Nutzungsrechte werden von Antonov an die beiden saudi-arabischen Partner des Vorhabens abgegeben. Sie gehen damit ausdrücklich in saudi-arabischen Besitz über.

Taqnia Aeronautics ist Partner von Antonov

Der industrielle saudi-arabische Partner ist Taqnia Aeronautics, ein Unternehmen des Taqnia-Konzerns. Es beschäftigt sich mit Wartung und Instandhaltung von Militärflugzeugen und bringt daher für den Flugzeugbau gute Voraussetzungen mit. Der entwicklungstechnische Partner von Taqnia ist ein Institut, das als King Abdulaziz City for Science and Technology firmiert. Gemeinsam wollen die beiden Partner die AN-32 zur AN-132 weiterentwickeln. Dazu gehört der Einbau von Turbo-Prop-Triebwerken von Pratt & Whitney Canada anstelle der bisher von Antonov verwandten Motor Sich AI-20D-5M Triebwerke.

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Antonov AN-32 im Anflug: Charakteristisch sind die Propeller, die auf den Tragflächen aufsitzen. Das verbessert Start- und Landeeigenschaften. 

Antonov AN-32 im Anflug: Charakteristisch sind die Propeller, die auf den Tragflächen aufsitzen. Das verbessert Start- und Landeeigenschaften.

Quelle: Faisal Akram

Die modernste Version der AN-32 – die AN-32B-100 – hat ein maximales Startgewicht von 28,5 t einschließlich einer Nutzlast von 7,5 t. Zumindest für die Frachterversion soll die Nutzlast aber noch spürbar erhöht werden. Zu den grundlegenden Veränderungen des ukrainischen Flugzeugs gehört außerdem die Installation eines neuen, sogenannten gläsernen Cockpits zusammen mit US-amerikanischen Navigationseinrichtungen.

Auch Export der AN-132 ist vorgesehen

Für Weiterentwicklung und Bau des ukrainischen Flugzeugs bringt Saudi-Arabien gute Voraussetzungen mit. Das beginnt bei viel Geld und billiger Energie und reicht über eine inzwischen hoch entwickelte eigene Aluminiumproduktion bis hin zur Möglichkeit, geschulte Arbeitskräfte mit relativ hohen Gehältern und vielfältigen Nebenleistungen anzulocken. Das zieht gerade auch bei ukrainischem Personal aus dem Flugzeugbau.

Während 2017 wohl kaum mehr als zwei bis drei Flugzeuge gebaut werden dürften, ist von 2018 an ein Ausstoß von acht bis zwölf Maschinen im Jahr vorgesehen. Dabei wird neben dem saudi-arabischen Militär auch an den Inlandsmarkt des Landes und den Export in nahöstliche sowie afrikanische Länder gedacht.

 

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

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