Neue Grenzwerte 28.12.2024, 22:10 Uhr

Zum Jahreswechsel droht vielen alten Kaminöfen das Aus

Kaminöfen, die zwischen 1995 und 2010 eingebaut wurden, müssen zum Jahreswechsel stillgelegt werden. Welche Ausnahmen gibt es?

Kaminofen

Für ältere Kaminöfen könnte es bald vorbei sein, denn ab 2025 gelten strengere Grenzwerte.

Foto: PantherMedia / NewAfrica

Ein prasselndes Kaminfeuer schafft Gemütlichkeit, vor allem in der kalten Jahreszeit. Doch für zahlreiche Kaminöfen in Deutschland könnte die diesjährige Weihnachtszeit die letzte ihrer Nutzung sein. Ab dem 1. Januar 2025 müssen viele alte Modelle stillgelegt werden, da sie die gesetzlichen Grenzwerte für Schadstoffausstoß nicht mehr einhalten. Diese Regelung betrifft Millionen von Haushalten und stellt viele vor die Frage: Ersetzen, nachrüsten oder komplett auf das Feuer verzichten?

Warum gibt es neue Regelungen?

Die Verschärfung der Vorschriften für Kaminöfen basiert auf der Bundesimmissionsschutzverordnung, die den Schadstoffausstoß deutlich reduzieren soll. Kaminöfen, die zwischen 1995 und 2010 eingebaut wurden, müssen demnach stillgelegt werden.

Sie emittieren hohe Mengen an Feinstaub und Kohlenmonoxid, was sowohl für die Umwelt als auch für die Gesundheit der Menschen schädlich ist. Studien zeigen, dass Feinstaub die Atemwege belastet und zu ernsthaften Erkrankungen führen kann. Auch der Klimaschutz spielt eine Rolle: Alte Kaminöfen tragen durch ineffiziente Verbrennung zur Erderwärmung bei. Wer jetzt einen Schreck bekommt: Ganz so starr, wie es zunächst aussieht, ist die Regelung aber nicht. Es gibt diverse Ausnahmen.

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Welche Grenzwerte gelten ab 2025?

Ab dem 1. Januar 2025 dürfen Kaminöfen nur noch maximal vier Gramm Kohlenmonoxid pro Kubikmeter und eine sehr geringe Menge Feinstaub ausstoßen. Die konkreten Werte orientieren sich an modernen Standards, die bei neueren Öfen bereits seit einigen Jahren üblich sind. Modelle, die diese Vorgaben nicht erfüllen, müssen entweder nachgerüstet oder stillgelegt werden. Für ältere Modelle, die vor 1995 eingebaut wurden, war die Frist bereits Ende 2020 abgelaufen.

Ob ein Kaminofen die neuen Anforderungen erfüllt, entscheidet der zuständige Schornsteinfeger. Bei der regelmäßigen Kontrolle des Ofens misst er die Emissionen und überprüft die technische Ausstattung. In vielen Fällen konnten betroffene Haushalte bereits im Vorfeld einschätzen, ob ihr Ofen betroffen ist. Hinweise gibt das Typenschild des Geräts, das Baujahr und die technischen Daten enthält.

Gefahr durch veraltete Technik

Alte Kaminöfen belasten nicht nur die Umwelt, sondern stellen auch eine potenzielle Gefahr dar. Wenn der Brennvorgang nicht heiß genug ist, wird Kohlenstoff unvollständig verbrannt und es entsteht Kohlenmonoxid. Das geruchlose Gas kann bei hohen Konzentrationen lebensgefährlich sein. Zudem führt eine ineffiziente Verbrennung zu einer stärkeren Feinstaubbelastung in der Raumluft und der Umgebung. Schwarze Ablagerungen an den Kaminwänden sind oft ein sichtbares Zeichen für eine unvollständige Verbrennung.

Welche Optionen haben Hausbesitzer?

Die Entscheidung zwischen Nachrüsten und Ersetzen hängt von verschiedenen Faktoren ab. Hier die wichtigsten Möglichkeiten im Überblick:

Option 1: Nachrüsten mit Feinstaubfiltern

Eine kostengünstige Alternative zum Austausch des Kaminofens ist die Nachrüstung mit Feinstaubfiltern. Dabei gibt es zwei Varianten:

Aktive Feinstaubfilter
Diese arbeiten mit einer elektrischen Ladung, die Feinstaubpartikel bindet und an der Kaminwand ablagert. Bis zu 90 Prozent der Schadstoffe können so reduziert werden. Diese Methode ist jedoch nicht für jeden Ofen geeignet und sollte vorab mit einem Fachmann abgeklärt werden. Die Kosten für aktive Filter können mehrere Tausend Euro betragen, was sie dennoch günstiger macht als einen kompletten Austausch.

Passive Partikelfilter
Eine günstigere Alternative sind passive Filter, die wie ein Katalysator im Kaminrohr arbeiten. Sie verbrennen Schadstoffe bei hohen Temperaturen. Solche Filter sind bereits ab 500 Euro im Handel erhältlich. Allerdings sind viele Modelle nicht offiziell zugelassen und müssen daher vorab mit dem Schornsteinfeger abgestimmt werden. Ein nicht genehmigter Filter hilft nicht, die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen.

Option 2: Austausch des Kaminofens

Wer einen alten Kaminofen komplett ersetzt, investiert in moderne Technik, die effizienter, sicherer und umweltfreundlicher ist. Moderne Öfen nutzen den Brennstoff optimal aus, wodurch weniger Abfallstoffe entstehen. Zudem haben sie oft eine ansprechende Optik und bieten Komfortfunktionen wie automatische Temperaturregelung. Die Kosten für einen neuen Kaminofen inklusive Einbau können jedoch schnell in den fünfstelligen Bereich steigen.

Praktische Tipps für den Umbau

Wer sich für eine Nachrüstung oder einen Austausch entscheidet, sollte die Maßnahmen mit dem Schornsteinfeger abstimmen. Dieser kann prüfen, ob der geplante Umbau den Vorschriften entspricht. Auch die baulichen Gegebenheiten, wie der Zustand des Schornsteins, spielen eine wichtige Rolle. Um unerwartete Kosten zu vermeiden, empfiehlt es sich, mehrere Angebote einzuholen und die Fördermöglichkeiten zu prüfen.

Die Bundesregierung fördert den Umstieg auf umweltfreundliche Heiztechnik. Fördermittel gibt es sowohl für den Austausch von Kaminöfen als auch für die Nachrüstung mit Feinstaubfiltern. Hausbesitzer sollten sich über die aktuellen Programme informieren, um möglichst viele Kosten zu sparen. Wichtig ist, die Förderung vor Beginn der Maßnahmen zu beantragen.

 

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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