DLR erforscht den Himmel 27.03.2014, 16:11 Uhr

Kondensstreifen und Eiswolken am Himmel könnten das Klima erwärmen

Kondensstreifen am Himmel: Sie erzeugen nicht nur harmloses Fernweh, vielleicht sind die Streifen für das Klima weit schädlicher als bislang gedacht. Um diesem Verdacht nachzugehen, haben jetzt DLR-Ingenieure das Forschungsflugzeug Halo zu insgesamt zwölf Messflügen in die Lüfte geschickt. 

Das Forschungsflugzeug Halo wird bis Ende April zu zwölf Messflügen in Europa und über dem Atlantik aufbrechen.

Das Forschungsflugzeug Halo wird bis Ende April zu zwölf Messflügen in Europa und über dem Atlantik aufbrechen.

Foto: DLR/Aero Art Frank Herzog

„Neue Erkenntnisse zeigen, dass die wärmende Klimawirkung von Kondensstreifen-Zirren möglicherweise stärker ist, als die durch den Kohlendioxidausstoß des Luftverkehrs“, erklärt Klimaexpertin Prof. Christiane Voigt, Forscherin an der Universität Mainz und am DLR-Zentrum für die Physik der Atmosphäre in Oberpfaffenhofen. Die dünnen Zirren und Kondensstreifen legen sich wie ein wärmender Schal um die Erde, so Voigt.

Vergleich künstlicher und natürlicher Eiswolken

Dabei können sie offenbar im Vergleich zu natürlichen Eiswolken für eine zusätzliche Erwärmung des Erdklimas sorgen. Wie stark, das ist abhängig von der Größe der Eiswolken, der Anzahl der Eiskristalle in den Wolken, der Höhe der Wolken, der Lebensdauer sowie der Form der Eispartikel, die eine Größe von einem Tausendstel Millimeter bis zu mehreren Millimetern haben. Doch die genaue Wirkung etwa auf die Sonneneinstrahlung ist noch nicht geklärt.

Halo fliegt mit einer der modernsten Wolken-Instrumentierungen weltweit. In den sogenannten

Halo fliegt mit einer der modernsten Wolken-Instrumentierungen weltweit. In den sogenannten „Unterflügelstationen“ sind unter anderem Sonden  zur Messung von Wolkentropfen und Eiskristallen eingebaut.       

Quelle: DLR

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
AGR Betriebsführung GmbH-Firmenlogo
Betriebsingenieur (m/w/d) Abfallmanagement / Entsorgung / Chemie AGR Betriebsführung GmbH
TA Europe Business Consulting GmbH-Firmenlogo
Real Estate Consultant ESG & Sustainability (m/w/d) TA Europe Business Consulting GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
Indorama Ventures Polymers Germany GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur Verfahrenstechnik (m/w/d) Chemische Produktion Indorama Ventures Polymers Germany GmbH
Gersthofen Zum Job 
Jungheinrich AG-Firmenlogo
EHS-Projektingenieur (m/w/d) mit Schwerpunkt Energieeffizienz Jungheinrich AG
deutschlandweit Zum Job 
ENGIE Deutschland GmbH-Firmenlogo
Projektmanager Vertrieb Energiedienstleistungen (m/w/d) ENGIE Deutschland GmbH
Frankfurt oder Stuttgart, bundesweit Zum Job 
Hochschule Hamm-Lippstadt-Firmenlogo
Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (m/w/d) Bereich Energietechnik, Maschinenbau, Elektrotechnik - Schwerpunkt netzgebundene Lösungen Hochschule Hamm-Lippstadt
Hochschule Hamm-Lippstadt-Firmenlogo
Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (m/w/d) Bereich Energietechnik, Maschinenbau, Elektrotechnik - Schwerpunkt dezentrale Lösungen Wärmeversorgung Hochschule Hamm-Lippstadt
Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW-Firmenlogo
Ingenieurinnen / Ingenieure bzw. Technikerinnen / Techniker oder Meisterinnen / Meister der Elektrotechnik (w/m/d) Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW
Münster Zum Job 
Hochschule Hamm-Lippstadt-Firmenlogo
Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (m/w/d) Bereich Energietechnik, Maschinenbau, Elektrotechnik - Schwerpunkt netzgebundene Lösungen Wärmeversorgung Hochschule Hamm-Lippstadt
Veltum GmbH-Firmenlogo
Planungsingenieur:in für Versorgungstechnik Heizung, Lüftung, Sanitär Veltum GmbH
Waldeck Zum Job 
Energie und Wasser Potsdam GmbH-Firmenlogo
Senior-Mehrsparten-Projektbearbeiter (m/w/d) Realisierung Energie und Wasser Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
DAkkS Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH-Firmenlogo
Naturwissenschaftler/in oder Ingenieur/in als Experte für Immissionsschutz (w/m/d) DAkkS Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH
DAkkS Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH-Firmenlogo
Ingenieur/in / Umweltwissenschaftler/in im Bereich Energie und Emissionshandel (w/m/d) DAkkS Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH
naturenergie hochrhein AG-Firmenlogo
Projektentwickler (m/w/d) Technischer Vertrieb naturenergie hochrhein AG
Rheinfelden (Baden), Schallstadt, Donaueschingen Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Betriebsingenieurin / Betriebsingenieur (w/m/d) Müllheizkraftwerk Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Landeshauptstadt München-Firmenlogo
Mitarbeiter*in Immissionsschutz (w/m/d) Landeshauptstadt München
München Zum Job 
VH-7 Medienküche GmbH-Firmenlogo
Bauingenieur / Umweltingenieur oder Ingenieur Umweltschutztechnik (M/w/d) VH-7 Medienküche GmbH
Stuttgart Zum Job 
Propan Rheingas GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Energieberater (m(w/d) Propan Rheingas GmbH & Co. KG
Iqony GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Qualitätssicherung Iqony GmbH
empact GmbH-Firmenlogo
Projektmanager (m/w/d) - Konzeptionierung & Dekarbonisierung empact GmbH
Berlin, Köln, München, Frankfurt Zum Job 

Deshalb wird das Forschungsflugzeug Halo des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt in den nächsten vier Wochen zu zwölf Testflügen aufbrechen. Halo wird in einer Höhe von 8 bis 14 Kilometern über Europa und dem Nordatlantik die Eiswolken und Kondensstreifen vermessen.

Genaue Wirkung von Eispartikeln am Himmel noch ungewiss

Die Wissenschaftler legen dabei besonderes Augenmerk auf die langlebigen Kondensstreifen des Luftverkehrs. Denn es ist nicht genau bekannt, wie diese sich von natürlichen Eiswolken unterscheiden. „Ein regelrechter Zoo von Säulchen, Plättchen und komplizierter verästelter Eiskristalle erwartet unsere Instrumente“, so Voigt. „Mit Halo werden wir umfassende Messdaten sammeln, um Modellergebnisse besser zu untermauern und bestehende Unsicherheiten zu reduzieren“, erklärt die Wissenschaftlerin.

Im Rahmen der Mission ML-CIRRUS absolviert das Forschungsflugzeug Halo bis Ende April 2014 insgesamt zwölf Messflüge, um die Wirkung der Eiswolken und Kondensstreifen am Himmel zu untersuchen. 

Im Rahmen der Mission ML-CIRRUS absolviert das Forschungsflugzeug Halo bis Ende April 2014 insgesamt zwölf Messflüge, um die Wirkung der Eiswolken und Kondensstreifen am Himmel zu untersuchen. 

Quelle: DLR

Dafür hat Halo die modernsten Instrumente zur Wolkenmessungen an Bord, die es weltweit gibt, so das DLR. Zur drei Tonnen schweren Ausrüstung gehören ein Laserexperiment zur Fernerkundung von Wolken, auch Lidar genannt, sowie neun verschiedene Wolkensonden. Sie sind unter den Tragflächen des Forschungsflugzeuges montiert. Zudem hat das Flugzeug Instrumente für die Messung von Aerosolen, Wasserdampf und Spurengasen an Bord.

100 Forscher wollen das Rätsel am Himmel lösen

„Seit mehreren Jahren haben wir neue Messmethoden entwickelt, um die Eigenschaften von Zirren und Kondensstreifen sehr genau zu erfassen“, berichtet Dr. Andreas Minikin vom DLR-Institut für Physik der Atmosphäre. Er leitet gemeinsam mit Christiane Voigt diese Forschungskampagne, an der ein 100-köpfiges Team beteiligt ist.

Drei Tonnen modernste Messgeräte zur Untersuchung von Eiswolken am Himmel hat Halo an Bord.

Drei Tonnen modernste Messgeräte zur Untersuchung von Eiswolken am Himmel hat Halo an Bord.

Quelle: DLR

Die Messergebnisse werden später mit den Messdaten der Fernerkundungsstationen am Boden verglichen und globale Satellitendaten werden überprüft. Die Hoffnung der Forscher: Klimaprognosen könnten künftig eine stärkere Aussagekraft erhalten. 

Ein Beitrag von:

  • Petra Funk

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.