Kombiniertes Verfahren 11.12.2014, 08:33 Uhr

Kompost liefert gleichzeitig auch Biogas

Mit dem Jahreswechsel wird das Kompostieren von Bioabfall zur Pflicht. So sieht es das novellierte Kreislaufwirtschaftsgesetz vor. Das wird den Biomüll-Anteil im Abfallstrom anschwellen lassen. Ein neues Verfahren kombiniert das Kompostieren mit der Erzeugung von Biogas und erhöht die Kapazität bestehender Kompostanlagen um etwa 15 Prozent.

Luftaufnahme des Kompostwerks in Gescher. In dieser Anlage wurde das kombinierte Verfahren ausgiebig getestet.

Luftaufnahme des Kompostwerks in Gescher. In dieser Anlage wurde das kombinierte Verfahren ausgiebig getestet.

Foto: Entsorgungs-Gesellschaft Westmünsterland

Der Bioabfall von Haushalten, der in der braunen Tonne landet, wird in zentralen Kompostierungsanlagen aufbereitet. Dieser industrielle Prozess ist deutlich aufwändiger, als die Verrottung im eigenen Garten. In den großen Kompostwerken wird der biologische Abfall vorbehandelt, aufgeschichtet, im Prozess mehrfach umgeschichtet und kontinuierlich mechanisch belüftet. Auch das Sickerwasser wird erfasst und dem Prozess wieder zugeführt. Das alles kostet enorm viel Energie und ist mit hohem technischen Aufwand verbunden.

Ab Januar ist getrennte Entsorgung von Bioabfall vorgeschrieben

Ab dem 1. Januar 2015 schreibt das novellierte Kreislaufwirtschaftsgesetz flächendeckend die getrennte Entsorgung von Bioabfall vor. In Deutschland fielen 2012 etwa neun Millionen Tonnen Bio- und Grünabfall an – ohne die Mengen, die in der Restmülltonne landeten. Man geht davon aus, dass der Bioabfall künftig um bis zu 30 Prozent wachsen wird. Nach Stand des Jahres 2012 gibt es in Deutschland etwa 1000 Kompostwerke. Das wird nach der Novellierung nicht reichen. Es sind Konzepte nötig, die Kapazitäten dieser Werke deutlich zu erhöhen.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Mechaniker / Mechatroniker Sondermaschinenbau (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Projektmanager für internationale Projekte (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
Satteldorf Zum Job 
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Konstrukteur Maschinenbau (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Softwareentwickler - Frontend (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
STERIS-Firmenlogo
Lead Talent Acquisition Partner STERIS
keine Angabe Zum Job 
E+E Elektronik-Firmenlogo
Vertriebsingenieur (m/w/d) im Außendienst E+E Elektronik
Vertriebsgebiet Neue Bundesländer Zum Job 
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Projektierer (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
TTP Holding GmbH-Firmenlogo
Chemieingenieur / Verfahrensingenieur (m/w/d) 80% - 100% TTP Holding GmbH
Basel (Schweiz) Zum Job 
scanware electronic GmbH-Firmenlogo
Mitarbeiter (m/w/d) im technischer Vertriebsinnendienst scanware electronic GmbH
Bickenbach Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur* in der Instandsetzung und Entwicklung DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Langen (Hessen) Zum Job 
TTP Holding GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur Pharmatechnik (m/w/d) 80% - 100% TTP Holding GmbH
Basel, Visp (Schweiz) Zum Job 
Dow-Firmenlogo
Campus Fresh Graduate - Electrical Engineer (m/f/d) Dow
Schkopau Zum Job 
TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH-Firmenlogo
Sachverständiger für Brand- und Explosionsschutz (m/w/d) TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH
Frankfurt am Main Zum Job 
Dow-Firmenlogo
Campus Internship - Process Engineering (Chemie-/Verfahrenstechnik) Dow
Prognost Systems GmbH-Firmenlogo
Elektroingenieur / Maschinenbauingenieur / Techniker (m/w/d) (Elektroniker, Elektrotechniker o. ä.) Prognost Systems GmbH
Dow-Firmenlogo
Jump-start Your Engineering Career at Dow - Talent Pool Dow
Schkopau Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur:in als Expertin oder Experte Kreuzungsprojekte und Qualitätsmanagement (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieurin oder Ingenieur (w/m/d) Vertragsmanagement Bauwerksprüfung Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleiter (w/m/d) im Projektteam Planung Die Autobahn GmbH des Bundes
RS Ingenieure GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Bauingenieur als Tragwerksplaner (m/w/d) RS Ingenieure GmbH & Co. KG

Schneckenpresse trennt organische Bestandteile

Ein Projekt der Entsorgungs-Gesellschaft Westmünsterland (EGW) und dem Fachgebiet Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft der Universität Duisburg-Essen hat nun gemeinsam mit der Firma Sutco Recycling Technik ein völlig neues Verfahren entwickelt, welches das Kompostieren mit Biogaserzeugung kombiniert. Dabei werden organische Bestandteile vom vorbehandelten frischen Bioabfall getrennt. Das erledigt eine Schneckenpresse.

Bis zu 15 Prozent mehr Kapazität

Mit diesem Verfahren werden die beim Kompostieren bisher ungenutzt gebliebenen Kohlenstoffanteile vor ihrer Umwandlung in Kohlendioxid energetisch erschlossen. Nach dem Abpressen der flüssigen, organischen Kohlenstoffverbindungen wird der Bio-Abfall wie gehabt unter aeroben Bedingungen kompostiert. Das vom organischen Anteil befreite Material ist nach dem Pressen homogen durchfeuchtet und verrottet daher um einige Tage schneller. Dieser Effekt erhöht die Kapazitäten von Kompostwerken um 10 bis 15 Prozent bei gleichem Energiebedarf und ohne Erweiterungs-Ausbau.

Eine Million Euro im Jahr als Erlös

Im Kompostwerk Gescher der EGW ist das neue kombinierte Verfahren auf Herz und Nieren geprüft worden. Die Umrüstung des Werkes geschah während des laufenden Betriebs und dauerte vier Wochen. Das Gescher Kompostwerk setzt im Jahr rund 55.000 Tonnen Bioabfall um. Der Praxistest ergab, dass es unter den Realbedingungen einer Kompostanlage möglich ist, je Tonne Input an Bioabfall im Mittel 50 Kubikmeter Biogas aus dem Presswasser zu erzeugen. Bezogen auf aktuelle Preise würde eine Verstromung dieses Gases knapp eine Million Euro im Jahr erlösen.

Ein Beitrag von:

  • Detlef Stoller

    Detlef Stoller ist Diplom-Photoingenieur. Er ist Fachjournalist für Umweltfragen und schreibt für verschiedene Printmagazine, Online-Medien und TV-Formate.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.