Folge der Erderwärmung 25.06.2014, 06:55 Uhr

Dunkle Satellitenbilder: Mikroben reduzieren Reflektionskraft der Erde

Schon länger rätseln Forscher, warum einige Eiszonen aus dem Weltall mittlerweile auffällig dunkel erscheinen. Des Rätsels Lösung: Die Erderwärmung gefällt Mikroben ausgesprochen gut. Sie vermehren sich rasant und reduzieren die Reflektionskraft der Gletscher.

Algen, Bakterien und Pilze vermehren sich aufgrund der Erderwärmung im Bereich der Erdpole rasant. Sie senken die Reflektionskraft des Eises und lassen die Erde dunkler erscheinen.

Algen, Bakterien und Pilze vermehren sich aufgrund der Erderwärmung im Bereich der Erdpole rasant. Sie senken die Reflektionskraft des Eises und lassen die Erde dunkler erscheinen.

Foto: NASA

Im Polareis leben unzählige Mikroben verschiedenster Arten – viel mehr als bislang angenommen. Die Mikrobenpopulation ist mittlerweile so groß, dass sie die Reflektionskraft der Gletscher drastisch reduziert. Damit verdunkelt sie die Erdoberfläche, wie jetzt ein Forschungsteam der britischen Universität Leeds bei Untersuchungen im grönländischen Eis festgestellt hat.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
über ifp l Personalberatung Managementdiagnostik-Firmenlogo
Geschäftsführer (m/w/d) über ifp l Personalberatung Managementdiagnostik
Rheinland-Pfalz Zum Job 
Stadt Köln-Firmenlogo
Bauingenieur*in (m/w/d) für die Generalsanierung der Mülheimer Brücke beim Amt für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau Stadt Köln
Deutsche Rentenversicherung Bund-Firmenlogo
Ingenieur*in Elektrotechnik / Starkstrom (m/w/div) Deutsche Rentenversicherung Bund
Stadt Freiburg-Firmenlogo
Sachgebietsleiterin (a) Technische Ausrüstung / Energiemanagement Stadt Freiburg
Freiburg Zum Job 
Landeshauptstadt Stuttgart-Firmenlogo
Wirkungsanalyst*in Verkehr, Umwelt, Sicherheit (m/w/d) Landeshauptstadt Stuttgart
Stuttgart Zum Job 
Kurtz GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Elektrokonstrukteur (m/w/d) Kurtz GmbH & Co. KG
Wertheim Zum Job 
Beckhoff Automation GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Studierende (m/w/d) für ein Praxissemester Beckhoff Automation GmbH & Co. KG
Kurtz GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Senior Konstrukteur (m/w/d) Kurtz GmbH & Co. KG
Wertheim Zum Job 
Kurtz GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Produktmanager (m/w/d) Kurtz GmbH & Co. KG
Wertheim Zum Job 
Kurtz GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Energieelektroniker (m/w/d) Kurtz GmbH & Co. KG
Wertheim Zum Job 
Kurtz GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Produktmanager Digitalisierung (m/w/d) Kurtz GmbH & Co. KG
Wertheim Zum Job 
Kurtz GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Recruiting Expert (m/w/d) Kurtz GmbH & Co. KG
Kreuzwertheim Zum Job 
Kurtz Ersa Automation GmbH-Firmenlogo
Elektroniker/Mechatroniker (m/w/d) Kurtz Ersa Automation GmbH
Wertheim Zum Job 
Kurtz Holding GmbH & Co. Beteiligungs KG-Firmenlogo
Compliance Expert (m/w/d) Kurtz Holding GmbH & Co. Beteiligungs KG
Kreuzwertheim Zum Job 
Kurtz Holding GmbH & Co. Beteiligungs KG-Firmenlogo
DevOps Engineer (m/w/d) Kurtz Holding GmbH & Co. Beteiligungs KG
Kreuzwertheim Zum Job 
Ersa GmbH-Firmenlogo
Softwareentwickler (m/w/d) Embedded Systems Ersa GmbH
Kreuzwertheim Zum Job 
Kurtz Holding GmbH & Co. Beteiligungs KG-Firmenlogo
UI/UX Designer (m/w/d) Kurtz Holding GmbH & Co. Beteiligungs KG
Kreuzwertheim Zum Job 
Kurtz GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Softwareentwickler SPS (m/w/d) Kurtz GmbH & Co. KG
Kreuzwertheim Zum Job 
Ersa GmbH-Firmenlogo
Softwareentwickler (m/w/d) Ersa GmbH
Wertheim Zum Job 
Kurtz GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Technischer Produktdesigner (m/w/d) für den Bereich Dokumentation Kurtz GmbH & Co. KG
Kreuzwertheim Zum Job 

Erderwärmung führt zu Mikrobenwachstum im Eis

Die Untersuchung der Forscher aus Leeds konzentrierte sich auf den Mittivakkat-Gletscher im Südosten Grönlands. Sie fanden dort einen wahren Garten an Mikroben: Dazu gehören vielfältige Algen, Bakterien und auch Pilze. Gleichzeitig überraschte auch die hohe Dichte, in der die Mikroben das Eis oberflächennah bewohnen. Die Forscher stellten fest, dass mit der Erderwärmung eine starke Verbesserung der Lebensbedingungen für einen großen Teil der Kleinstlebewesen verbunden ist. Das gilt ganz besonders für Algen. Die Einzelheiten dieser Besiedlung sind kürzlich in der Zeitschrift FEMS Microbiology Ecology veröffentlicht worden.

Mikroben verdunkeln die Erde

Auf Satellitenbildern hatten Forscher in den Eiszonen beider Erdpole immer wieder Bereiche entdeckt, die auffällig dunkel erschienen, obwohl es sich zweifelsfrei um Eis handelt. Lange Zeit sind sie davon ausgegangen, dass das lediglich an stärkeren Staub- oder Rußablagerungen liegen könne. Tatsächlich aber handelt es sich um Zonen mit stark verminderter Reflektionskraft des Eises infolge der umfangreichen Mikrobenpopulation.

Die Erderwärmung führt dazu, dass sich Kleinstlebewesen in Eisregionen schneller vermehren können. Sie reduzieren die Reflektionskraft des Eises um bis zu 20 Prozent.

Die Erderwärmung führt dazu, dass sich Kleinstlebewesen in Eisregionen schneller vermehren können. Sie reduzieren die Reflektionskraft des Eises um bis zu 20 Prozent.

Quelle: NASA

Liane Henning und Stefanie Lutz, die am Projekt der Universität Leeds beteiligt waren, sprechen davon, dass die Reflektionskraft des Eises auf bis zu 80 Prozent des normalen Wertes sinkt. Die niedrigsten Werte sind dort erreicht, wo vor allem rote Algen das Eis besiedeln und die Oberfläche verfärben. Je länger sich die Erderwärmung fortsetzt und die Eiszonen an den Polen abschmelzen, desto weiter werden sich die Mikroben ausdehnen ­– mit der Folge, dass die Reflektionskraft des Eises noch weiter sinkt.

Das Forscherteam aus Leeds hält die Entwicklung neuer Klimamodelle für dringend notwendig, die Mikrobenpopulationen einbeziehen. Alle bisherigen Modelle hätten die Wirkung der Mikroben im polnahen Eis gänzlich vernachlässigt.

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.