Erster Entwurf bereits 2024 20.11.2023, 10:21 Uhr

Esa plant den Bau eines eigenen Raumfrachters bis 2028

Europa möchte sich unabhängiger von anderen Staaten machen und plant bis 2028 einen eigenen Raumfrachter. Die ersten Entwürfe sollen bereits Anfang 2024 vorliegen. Astronaut Alexander Gerst zeigt sich begeistert von den Plänen.

Auf der Abbildung ist zu sehen, wie der Raumfrachter Johannes Kepler 2010 an der ISS andockt.

Foto: ESA/D. Ducros

Auf der Abbildung ist zu sehen, wie der Raumfrachter Johannes Kepler 2010 an der ISS andockt.

Foto: ESA/D. Ducros

Zwischen 2008 und 2014 schickte die europäische Raumfahrtorganisation Esa bereits schon einmal Raumfrachter ins All, um die ISS mit Ausrüstung, Experimenten, Trinkwasser und Luft zum Atmen zu versorgen. Danach wurde die Internationale Raumstation von russischen oder amerikanischen Raumfrachtern versorgt. Nun könnte es ein Revival geben. Bis Anfang nächsten Jahres soll die Industrie Entwürfe für einen europäischen Raumfrachter vorlegen, der bis zum Jahr 2028 in den Orbit fliegen soll. „Ich habe vor, die Verträge mit den Firmen im Frühjahr zu unterschreiben“, sagte der Generaldirektor der europäischen Raumfahrtagentur Esa, Josef Aschbacher, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Ausschreibung noch vor Weihnachten

Die Esa plant, noch vor Weihnachten eine Ausschreibung zu veröffentlichen, in der sie ihre genauen Anforderungen für einen neuen Raumfrachter darlegt. „Aber dann überlassen wir es der Industrie, es so vorzuschlagen, wie sie glauben, es am besten machen zu können“, sagte Aschbacher. Es soll eine Art Wettbewerb gestartet werden.

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Aschbacher erklärt: „Dann werden wir sehen, wer sich bewirbt. Ich gehe davon aus, dass wir zahlreiche Vorschläge bekommen werden, woraus wir – abhängig von der Qualität – vielleicht zwei bis drei Firmen auswählen werden“.

Bereits im nächsten Frühjahr sollen denn erste Verträge mit Firmen unterschrieben werden. Diese können dann sofort mit der Entwicklung des neuen Raumfrachters beginnen. „Es wird sich nur um europäische Firmen handeln“, hielt der Österreicher fest.

Endgültige Finanzierungsentscheidung erst 2025

Die Esa legt ein ziemliches Tempo vor, was die Entwicklung des Raumfrachters angeht, dabei ist die Finanzierung noch gar nicht endgültig geklärt, er 2025 ist mit einer Entscheidung zu rechnen. Für die Firmen, die am Wettbewerb teilnehmen, besteht daher durchaus die Möglichkeit, dass am Ende außer Spesen nichts gewesen ist.

Die Esa sieht allerdings laut Aschbacher eine hohe Relevanz bei dem Projekt, bis 2028 einen europäischen Raumfrachter zu entwickeln: „Wir wollen ein starker Partner sein. Und ein starker Partner ist einer, der etwas zu bieten hat, sprich Technologie entwickelt, die man auch in andere, größere Programme einbringen kann“. Er betonte außerdem, dass durch mehr europäische Autonomie bei der Raumfahrttechnologie, die Industrie der Region gefördert werde.

Alexander Gerst lobt die Idee

Der deutsche Esa-Astronaut zeigte sich gegenüber der dpa begeistert: „Da hat Europa wirklich sehr clever agiert.“ Das gelte insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass noch nicht klar sei, was nach dem Betriebsende der ISS im Jahr 2030 passiert. „Das Beste, wie man sich dafür aufstellen kann, ist, wenn man ein Element entwickelt, das jeder Player auf alle Fälle braucht – und das ist eben Transport,“ erläuterte Gerst.

Wichtig sei außerdem, dass die Raumfrachter so konzipiert werden, dass künftig auch Menschen damit transportiert werden können. Gerst sagte: „Das ist eine sehr wichtige Perspektive. Es ist gut zu sehen, dass sich die Esa-Mitgliedsstaaten so positioniert haben und gut aufgestellt sind für die Zukunft.“

Esa möchte aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten

Auf dem Esa-Raumfahrtgipfel Anfang September in Sevilla wurden einige Beschlüsse gefasst, mit denen Europa in Sachen Raumfahrt in Zukunft eine wichtigere Rolle einnehmen kann. Neben den Raumtransportern geht es auch um das Potenzial der Raumfahrt für den Klimaschutz.

Erdbeobachtungsdaten aus dem Weltraum spielten eine wesentliche Rolle bei der Identifizierung des Klimawandels. Die Esa wird Europa zukünftig nicht nur bei der Überwachung, sondern auch bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen unterstützen. Dadurch will der Raumfahrtbehörde wesentlichen Beitrag zu den nationalen und europäischen Bemühungen zu leisten, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen.

Zudem hat sich die Esa zum Ziel gesetzt, die Umweltauswirkungen sämtlicher Raumfahrtprojekte über deren gesamte Lebensdauer hinweg zu minimieren. Dabei steht die Förderung einer umweltfreundlichen und nachhaltigen Raumfahrtindustrie im Fokus.

Nicht zuletzt möchte die Esa durch ihre ständig steigende Zahl an Satelliten dabei helfen, die Auswirkungen des Klimawandels wie Überschwemmungen, Waldbrände oder Wirbelstürme besser und schneller zu erkennen. Die Ministerinnen und Minister der Esa-Mitgliedsstaaten haben hierfür ihre Unterstützung zugesagt.

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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