10 Jahre Internet-Telefonie 24.04.2013, 13:00 Uhr

Skype feiert seinen ersten runden Geburtstag

Seit nunmehr zehn Jahren kann man kostenlos rund um die Welt skypen – also mit Bildübertragung telefonieren. Eine Erfolgsgeschichte, die Microsoft 2011 immerhin 8,5 Milliarden Dollar wert war, um Skype zu übernehmen.

Skype ist zehn Jahre alt – und inzwischen der weltweit führende Anbieter von Internet-Bildtelefonie.

Skype ist zehn Jahre alt – und inzwischen der weltweit führende Anbieter von Internet-Bildtelefonie.

Foto: dpa/David Ebener

Danke Skype! Gratuliere zum zehnten Geburtstag! Du hast es mir ermöglicht, vor vier Jahren Videogespräche mit einem sehr guten Freund zu führen, der gerade Amerika bereiste. Aktuell höre und sehe ich einen nahen Angehörigen über Skype, der als Backpacker in Australien sein Selbst sucht. Wir müssen nur mit dieser gewaltigen Zeitverschiebung umgehen, aber das haben wir gelernt und nutzen Skype ganz rege. All das kostet mich nichts, ich habe eine Flatrate für das Internet. Da ist schon alles drin. Was für eine wahnsinnige Geschäftsidee, mit der sich die beiden Gründer von Skype am 23. April 2003 die Internet-Domain skype.com sicherten. Kostenloses Telefonieren für alle.

Skype legte sich gleich zu Beginn mit allen großen Telekom-Konzernen an

Und es erstaunt, mit welchem Selbstbewusstsein die beiden Gründer Niklas Zennström und Janus Friis schon kurz nach der Gründung ihres Start-Ups auftraten. „Unsere Konkurrenten sind nicht die Internet-Telefonieanbieter, sondern große Telekom-Konzerne wie die Deutsche Telekom, British Telekom und AT&T“, sagte Zennström kurz nach dem Start von Skype, das eigentlich Skyper heißen sollte. Der heute schon im Duden aufgenommene Begriff Skype ist eine Notlösung.

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Die Idee hinter Skype heißt „Sky peer to peer“. Damit ist gemeint, dass die Gesprächsinformationen in Datenpakete zerstückelt und direkt zwischen den Computern der Nutzer hin und her transferiert werden. Und diese neue Idee sollte sich eben in dem Namen Skyper ausdrücken. Der war aber schon vergeben und so rollte das R im Skyper unweigerlich in den digitalen Abgrund und verschwand auf immer.

Skype brummt: Über zwei Milliarden Minuten pro Tag Telefonie und Chat

Und Skype geht es prächtig in seinem zehnten Jahr. Mehr als zwei Milliarden Minuten wird auf Skype täglich telefoniert und gechattet. In aller Regel gratis. Ein Schlaufuchs hat diese gewaltige Zahl auf Marathonläufe übertragen. Nach dieser Umrechnung plappern die Menschen in der Welt täglich so lange über Skype, dass diese Gespräche in etwa der Länge von 6,6 Millionen Marathonläufen entsprechen. Und das täglich. Wer da nicht erschöpft zusammenbricht, sollte seinen Psychiater anskypen.

Das Unternehmen mit Sitz in Tallin in Estland hat heute mehr als 665 Millionen Nutzer weltweit. Torsten Gerpott, Professor für Telekommunikationswirtschaft an der Universität Duisburg-Essen, hat eine sehr einfache Antwort auf diesen rasanten Erfolg: „Skype war kostenlos und als Erster auf dem Markt. Dann gilt das Gesetz der kritischen Masse.“ Denn Skype ist nur dann kostenlos, wenn der Gesprächspartner irgendwo auf der Welt auch Skype auf seinem Rechner installiert hat. So entstand eine gigantische Kettenreaktion und Skype wuchs und wuchs. Schon wenige Monate nach dem Start im Jahre 2003 hatten sich 3,8 Millionen Nutzer bei Skype registriert.

Ein Viertel der internationalen Telefonate laufen über Skype

Und der aufstrebende Stern der Internet-Telefonie hat sich tatsächlich auch gegen Deutsche Telekom & Co behauptet. Laut der Marktforschungsgruppe TeleGeography läuft inzwischen ein Viertel der internationalen Telefonate über Skype. Das Verrückte an Skype ist dabei nach wie vor die Geschäftsidee: Kostenloses Telefonieren über das Internet. Denn genau das machen wirklich fast alle. Nur etwa ein bis zwei Prozent der Millionen Skype-Nutzer geben Geld für die Premium-Produkte von Skype aus, wie beispielsweise das Telefonieren in das Festnetz.

Trotz dieser geringen finanziellen Habenseite war Skype schon zwei Jahre nach seiner Gründung interessant für die Großen im Internet. Yahoo, Google und Microsoft buhlten um den Dienst aus Tallin. Den Zuschlag allerdings erhielt Ebay, das sich Skype 2005 für 2,6 Milliarden Dollar in bar einverleibte. Zusätzlich vereinbarten beide Unternehmen leistungsbezogene Zahlungen in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar. Ein Riesendeal also.

Für das Internetauktionskaufhaus war diese Investition allerdings nicht glücklich. 2009 verkaufte Ebay die Mehrheit an Skype an die Investmentgesellschaft Silver Lake. Ruhe kehrte beim Internet-Telefonanbieter allerdings nicht ein. 2011 zofften sich Google, Facebook und der Netzbetreiber Cisco um Skype. Ohne Erfolg. Als Sieger in der Schlacht um Skype ging Microsoft hervor. Das Unternehmen kaufte Skype für 8,5 Milliarden Dollar. Seitdem ist Skype eine eigenständige Tochtergesellschaft des Redmonder Unternehmens.

Vor Skype mit der Musiktauschbörse Kazaa am Start

Eigentlich eine ziemlich gute Bilanz für die beiden Gründer von Skype, die mit innovativen Ideen rund um das Internet nicht geizen. Mit genau dem gleichen Peer-to-Peer-Prinzip waren sie vor Skype schon mit der Musiktauschbörse Kazaa aktiv. Dort verärgerten sie mit dem kostenlosen Download von Musikdateien die Plattenfirmen.

Inzwischen, nach dem Skype-Verkauf an Microsoft, machen die beiden innovativen Internet-Entwickler wieder in Musik. Am 11. Januar 2012 ging rdio in Deutschland offiziell an den Start, ein werbefreier Musikabonnement-Dienst. Laut eigenen Angaben bietet der Dienst den Zugriff auf 18 Millionen Songs. Dafür sind allerdings fünf Euro im Monat fällig.

Skype ersetzt den Live-Messenger von Windows jetzt vollständig

Die 8,5 Milliarden Dollar, die Microsoft für Skype auf den Tisch gelegt hat, entsprechen dem zehnfachen Jahresumsatz von Skype. Microsoft hat sich mit der Integration in seine Windows-Software einen vollständigen Ersatz für seinen Live Messenger geschaffen. Die Umstellung auf Skype ist seit diesem Mittwoch vollzogen. Der Live-Messenger ist endgültig eingestellt worden.

„Die Logik von Microsoft war, Skype in die eigene Software zu integrieren, direkt anklickbar zu machen und damit ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Softwarebetreibern zu haben“, erklärt Telekommunikationsexperte Gerpott. Er hält den Preis von 8,5 Milliarden Dollar für viel zu hoch für einen kostenlosen Telefondienst. „Microsoft hat sich in der Werthaltigkeit des Unternehmens getäuscht.“

Mir ist das egal: Am kommenden Samstag bin ich wieder mit meinem Backpacker-Angehörigen auf der Suche nach seinem Selbst in Australien zum Plausch verabredet. Natürlich auf Skype. Danke Skype! Und herzlichen Glückwunsch zum zehnten Geburtstag.

Ein Beitrag von:

  • Detlef Stoller

    Detlef Stoller ist Diplom-Photoingenieur. Er ist Fachjournalist für Umweltfragen und schreibt für verschiedene Printmagazine, Online-Medien und TV-Formate.

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