Akustisches Warnsystem 10.04.2015, 10:46 Uhr

Hören geht immer: Mit Vogelgezwitscher Produktionsanlagen überwachen

Fehlermeldungen, die auf Monitoren im Leitstand auftauchen, können schon mal übersehen werden. Wenn zusätzlich Geräusche ertönen, die typisch sind für die einzelnen Stationen einer Fertigungsstraße, können die Mitarbeiter schneller reagieren und Notsituationen vermeiden. Bielefelder und Wiener Wissenschaftler haben ein akustisches Warnsystem entwickelt, das auch für Operationssäle geeignet ist.

Stimmen aus der Natur wie Vogelgezwitscher statt eines künstlichen Warntons haben Forscher für das akustische Wachsystem SoProMon benutzt. 

Stimmen aus der Natur wie Vogelgezwitscher statt eines künstlichen Warntons haben Forscher für das akustische Wachsystem SoProMon benutzt. 

Foto: Steffen Fuessel/dpa

Wenn der Vogel immer lauter zwitschert ist etwas faul, und zwar bei der Anlieferung von Bauteilen am Anfang einer Fertigungsstraße. Dort gibt es einen Stau. Der Mitarbeiter im Kontrollraum kann das zwar auch auf einem Monitor sehen. Doch er muss mehrere davon im Blick haben, sodass er eine Warnung auch einmal übersehen kann. Das Zwitschern ist dagegen unüberhörbar.

Informatiker der Universitäten Bielefeld und Wien haben das akustische Überwachungssystem entwickelt. Jedem Problemfeld ordnen die Wissenschaftler ein spezielles Geräusch zu, etwa das Rauschen von Blättern im Wind, tropfendes Wasser oder das Summen von Bienen.

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Differenzierung der Geräusche vorgenommen

Bisher erschallt in vielen Fällen bei kritischen Situationen ein Warnton. Was er bedeutet lässt sich nur am Monitor ablesen. Die Differenzierung der Geräusche sorgt dafür, dass die Leitstandfahrer, wie die Überwacher genannt werden, sofort wissen, wo ein Problem aufgetreten ist oder aufzutreten droht.

Akustische Warnungen werden permanent wahrgenommen

„Wir haben uns für diese Waldgeräusche entschieden, weil sie einen Klangraum bilden, der meist als angenehm empfunden wird und wenig stört“, sagt Thomas Hermann, Spezialist für Sonifikation, die systematische Darstellung von Daten als Klang, an der Universität Bielefeld. Anders als visuelle Informationen würden akustische Warnungen permanent wahrgenommen. „Unsere Augenlider können sich schließen. Es gibt aber keine Ohren-Lider, die zufallen können“, sagt der Informatiker.

Leitzentralen müssen bislang mit Bildschirmen und Kontrollpulten auskommen, um Abläufe zu überwachen. Das neue System SoProMon lässt das Personal zusätzlich hören, wenn etwas schiefgeht. 

Leitzentralen müssen bislang mit Bildschirmen und Kontrollpulten auskommen, um Abläufe zu überwachen. Das neue System SoProMon lässt das Personal zusätzlich hören, wenn etwas schiefgeht.

Quelle: Universität Bielefeld

Menschen könnten schon kleinste Veränderungen bei Klängen und Geräuschen erkennen, zum Beispiel im Auto, wenn sich das Fahrgeräusch aufgrund anderer Straßenbeschaffenheit subtil ändere. Daher könne der Leitstandfahrer vorbeugend reagieren, wenn eins der typischen Geräusche langsam lauter wird, und beispielsweise einen Notstopp der Produktionsanlage verhindern.

Kontrolle ganz nebenbei

Laut Hermanns Kollegen Tobias Hildebrandt, der an der Universität Wien in der Wirtschaftsinformatik forscht, eignet sich das System nicht nur für Produktionsanlagen: „Es könnte in fast allen Branchen eingeführt werden, in denen Abläufe zentral gesteuert oder überwacht werden, um sie zu kontrollieren: im Krankenhaus ebenso wie in Leitzentralen für Schienen- und Busverkehr.“ Und Hermann ergänzt: „Unser Verfahren ermöglicht eine passive Überwachung – also eine Kontrolle, die nebenher erledigt werden kann.“

SoProMon haben die Wissenschaftler ihr Überwachungssystem genannt. Das steht für „Sonification System for Process Monitoring as Secondary Task” (Vertonungssystem für die Prozessüberwachung als nebensächliche Aufgabe).

 

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

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