Paypal checkt 1000 Regeln 30.07.2013, 14:41 Uhr

Frankfurter Flughafen verringert durch Big Data Staus von Fußgängern

Big Data erlaubt Unternehmen nicht nur fundierte Entscheidungen, sondern Prozessoptimierung in Echtzeit. Bei Betrugserkennung, der Steuerung von Passagieren und der Gebäudeautomatisierung spielt die Auswertung großer Datenmengen schon eine wichtige Rolle.

Durch Big-Data-Analyse kann der Frankfurter Flughafen Fußgängerströme berechnen und versucht dadurch, Staus zu verhindern.

Durch Big-Data-Analyse kann der Frankfurter Flughafen Fußgängerströme berechnen und versucht dadurch, Staus zu verhindern.

Foto: Fraport

Die schnelle Analyse großer Datenmengen, die als Big Data bezeichnet werden, zieht in mehr und mehr Unternehmen ein, die den Wert dieser Informationen ausschöpfen wollen. Eines der Merkmale dieser Analysen ist die Echtzeitverarbeitung. Anton Hofmeier, Vorstandsmitglied der deutschen Software AG, erläutert dies anhand des Beispiels von Paypal, dem Bezahldienst des E-Commerce-Konzerns Ebay.

Paypal optimiert Betrugserkennung mit der In-Memory-Lösung Terracotta der Software AG. Durch die Verarbeitung der Nutzdaten im Hauptspeicher wird auch das Programm schneller ausgeführt, als wenn es die Daten von Festplatte holen müsste. Um Betrugsversuche abzuwehren, überprüfte Paypal in der Vergangenheit während des Bezahlvorgangs fünfzig festgelegte Regeln innerhalb von 650 ms, und zwar völlig unbemerkt vom Benutzer.

Paypal zahlt erst nach Prüfung von 1000 Regeln in Sekundenbruchteilen

Nachdem zunehmende Betrugsfälle die Verschärfung der Abwehrmaßnahmen erforderlich machten, hat Paypal diese Kontrollroutinen im Rahmen eines Big-Data-Projekts ausgebaut, das auf Terracotta läuft. Dabei erreichte der Zahlungsdienstleister nach Angaben von Hofmeier eine Steigerung von 50 auf 1000 Prüfregeln im selben Sekundenbruchteil – und das in einem Datenpool von bis zu 160 TByte.

Letztendlich kommt es auf die Analyse an, um aus dem „Rohstoff Daten“ wertvolle Entscheidungsgrundlagen herauszufiltern. Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport AG wollte den Strom seiner jährlich 51 Mio. Fluggäste vorhersagen und Staus vorbeugen. Bei der Fraport AG setzte Stefan Sabatzki ein Datawarehouse-Projekt um, das auf Techniken des Business-Intelligence-Anbieters SAS und des Datenspezialisten EMC basiert.

Stellenangebote im Bereich IT/TK-Projektmanagement

IT/TK-Projektmanagement Jobs
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
HygroMatik GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur für Hard- und Softwarelösungen (m/w/d) HygroMatik GmbH
Henstedt-Ulzburg Zum Job 
Netzgesellschaft Potsdam GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) für Automatisierung und Netzführung Netzgesellschaft Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
B. Braun Melsungen AG-Firmenlogo
Senior Expert (w/m/d) Manufacturing Digitalization B. Braun Melsungen AG
Melsungen Zum Job 
Heuft Systemtechnik GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur - Schwerpunkt Automatisierung, IT und Netzwerkinfrastruktur (m/w/d) Heuft Systemtechnik GmbH
Burgbrohl Zum Job 
AGR Betriebsführung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Leittechnik (m/w/d) AGR Betriebsführung GmbH
Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung-Firmenlogo
BIM-Modellierer / CAD-Administrator (m/w/d) Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung
Stuttgart Zum Job 
Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung-Firmenlogo
BIM-Ingenieur (m/w/d) mit Schwerpunkt Datenmanagement / Informationsmanagement Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung
Stuttgart Zum Job 
IMS Messsysteme GmbH-Firmenlogo
Systemingenieur (m/w/i) für Oberflächeninspektion IMS Messsysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
IMS Röntgensysteme GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/i) für digitale Inspektionssysteme IMS Röntgensysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
AVM-Firmenlogo
Entwickler für Hochfrequenztechnik (w/m/d) AVM
AVM-Firmenlogo
Team Lead Software Entwicklung Treiberintegration (w/m/d) AVM
Hochschule Bielefeld-Firmenlogo
W2-Professur Softwaresysteme Hochschule Bielefeld
Bielefeld Zum Job 
Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg-Firmenlogo
System- und Anlagenbetreuung Tunnel (w/m/d) Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg
Stuttgart Zum Job 
Flughafen München GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur Sicherheitstechnik Sprachalarmierung (w/m/d) Flughafen München GmbH
München Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Referent für Standardisierung und Förderprogramme / Wissenschaftlicher Mitarbeiter (m/w/d) VIVAVIS AG
Ettlingen Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Produktmanager (m/w/d) - Metering Devices und Steuerbox VIVAVIS AG
Koblenz, Ettlingen Zum Job 
THD - Technische Hochschule Deggendorf-Firmenlogo
Professorin | Professor (m/w/d) für das Lehrgebiet "Ingenieursinformatik/Embedded Systems" THD - Technische Hochschule Deggendorf
Deggendorf Zum Job 
THD - Technische Hochschule Deggendorf-Firmenlogo
Lehrgebiet "Autonome und eingebettete Systeme" THD - Technische Hochschule Deggendorf
Deggendorf Zum Job 
B. Braun Melsungen AG-Firmenlogo
Project Manager (w/m/d) Operational Technology B. Braun Melsungen AG
Melsungen Zum Job 

Im Zentrum steht ein sensorbasierendes Überwachungssystem. Auf Grundlage statistischer Modelle kann die Fraport AG nun mit einer Abweichung von 3 % die Fluggastströme in den Terminals vorhersagen und somit Warteschlangen an allen Abfertigungspunkten weitgehend vermeiden.

Einer der energieintensivsten Infrastrukturbereiche ist die Gebäudeautomatisierung inklusive Lüftung, Heizung und Kühlung. Mithilfe von Computer-Aided Facility Management (CAFM) könnten der laufende Verbrauch und resultierende Kosten, aber auch der Aufwand für Wartung und Verwaltung erheblich gesenkt werden. IBM steuert seit Anfang 2013 seine deutsche Firmenzentrale in Ehningen bei Stuttgart mit der CAFM-Lösung „Tririga für Energieoptimierung“.

IBM steuert seine Haustechnik per Datenauswertung

Wie Hagen Neulen von der IBM-Tochter Maximo berichtet, erfasst die Smarter-Buildings-Lösung Tririga „4000 Sensordaten der IBM-Gebäude viertelstündlich an bestimmten Datenpunkten und sammelt sie zentral“. In diesen großen Datenmengen kann der Experte Auffälligkeiten suchen. Findet er sie, weil beispielsweise ein Ventil in der Heizungsanlage falsch gestellt ist, dann kann er mit dem Tririga-Baustein Maximo entsprechende Aufträge (Trouble Tickets) an den firmeninternen Helpdesk oder an externe Firmenpartner vergeben.

Weniger aufwendig ist die automatische Reaktion, die auf Regeln beruht. „Mit der Statistiksoftware SPSS für Predictive Analytics und der Regelmaschine ILOG, beide von IBM, lassen sich beispielsweise Energieverbräuche ermitteln, mit voreingestellten Schwellenwerten vergleichen und angleichen“, erläutert Neulen. „8 % bis 12 % Einsparungen an Energie sind durch Monitoring und Steuerung pro Jahr erzielbar“, fasst der IBM-Experte das Sparpotenzial zusammen.

Besonders interessant seien jedoch die technischen Schwachstellen im Ist-Zustand eines Gebäudes. Da es aus zahlreichen Einzelsystemen besteht, sind auch Informationen von Zulieferern vonnöten, um das Ganze optimal steuern zu können. Diese Zulieferer sind in der Allianz „Green Sigma“ vereint, um das Smarter-Buildings-Programm von IBM zu fördern. Ihre kombinierten Informationen ermöglichen eine effizientere technische Wartung und Instandhaltung.

„35 % bis 40 % Einsparungen an Wartungskosten und -personal sind damit erzielbar“, so Neulen. Durch die Einsparungen lassen sich Ersatzinvestitionen strecken, so dass mehr liquides Kapital bereitsteht. IBM will weltweit alle seine 1700 Liegenschaften auf diese Weise modernisieren.

Ein Beitrag von:

  • Michael Matzer

    Michael Matzer arbeitet als Journalist, Übersetzer, Rezensent und Buchautor. Big Data und Industry of Things zählen zu seinen Schwerpunkten.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.