Windbaum als Stromlieferant: Praxistests ab Mai in Paris
Die französische Firma NewWind hat eine Windanlage in Form eines Baumes entwickelt. Der Tree Vent ist mit 72 Mini-Turbinen bestückt, die aussehen wie Blätter. Vom ästhetischen Design und der geringen Lautstärke erhoffen sich die Erfinder eine bessere Akzeptanz von Windkraftanlagen in der Bevölkerung. Der erste Prototyp wird im Mai 2015 auf dem Place de la Concorde in Paris aufgestellt. Besteht der Windbaum den ersten Test, wird die Serienproduktion im Sommer 2016 starten.

Ins Stadtbild integriert: Der Windbaum passt nahezu überall hin. Größe und Aussehen entsprechen in etwa dem natürlichen Vorbild. Statt Blättern trägt er Mini-Windturbinen.
Foto: NewWind
Windräder müssen die Umwelt nicht zwangsläufig verschandeln. Und auch keine Todesfalle für Vögel sein, die in die Turbinen geraten. Dies zeigt die neueste Entwicklung der Firma NewWind aus Frankreich. Sie hat eine Windkraftanlage entwickelt, die wie ein Baum aussieht und sich dadurch optisch optimal in die Umgebung integrieren lässt.
An den Ästen der künstlichen Bäume befinden sich 72 Turbinen, in Blätterform und so mini, dass von ihnen keine Gefahr für Vögel ausgeht. Die kleinen vertikalen Windräder bewegen sich im Wind in einem Radius von 360 Grad und können ihre Energie dadurch akkumulieren.
Ästhetischer und leiser
Die neuen Windbäume sind mit einer Höhe von elf Metern und einer Breite von acht Metern Durchmesser deutlich kleiner als herkömmliche Windkraftanlagen. Da sie die Höhe und das Aussehen eines Baumes haben, können sie sich nach den Vorstellungen des Herstellers mühelos ins städtische Bild einfügen, ohne negativ aufzufallen.

Auch im Geschäftsviertel machen sich die Windbäume gut.
Quelle: NewWind
Zudem produziert der Arbre à Vent fast geräuschlos Energie. Sämtliche Kabel und Generatoren haben die Entwickler im Baum versteckt.
Auch die Höhe des Windbaumes kommt mit elf Metern eher der eines natürlichen Baumes näher als der einer herkömmlichen Windturbine, die eine gewisse Höhe erreichen muss, um dort den Wind für die Energieproduktion einzufangen.

Die Leistung des Baumes, der den Wind einfängt und in Strom umwandelt, ist weit entfernt von der einer herkömmlichen Windanlage. Sieht aber schöner aus und arbeitet leise.
Quelle: NewWind
Die neuen Windbäume hingegen kommen schon mit sieben Kilometer Windgeschwindigkeit pro Stunde aus. Und die blattförmigen Turbinen sind doppelt so empfindlich wie ihre großen Brüder. Dabei aber trotzdem stark: Aufgrund ihrer Robustheit können sie selbst Orkanen mit gut 200 Kilometern pro Stunde standhalten.
Serienproduktion für Sommer 2016 geplant
Nicht so vielversprechend ist derzeit mit 3,1 Kilowatt die Stromleistung. Doch die Hersteller halten es für denkbar, dass ein kleiner Windbaumwald, also mehrere Bäume zusammen, durchaus mit klassischen Windturbinen konkurrieren kann. Ein einzelner Windbaum kann etwa so viel Strom erzeugen, wie ihn ein Singlehaushalt im Jahr benötigt.
NewWind jedenfalls plant zunächst einmal für Mai einen großen Auftritt auf dem Place de la Concorde in Paris. Danach sollen 40 weitere Windbäume in Frankreich erprobt werden. Sollten sie sich bewähren, wird die Serienproduktion im Sommer 2016 starten.
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