Von Bakterien inspiriert 18.09.2024, 12:24 Uhr

Synthetischer Mini-Motor zeigt beeindruckende Kraft durch chemische Energieumwandlung

Inspiriert von Bakterien haben Forscher erstmals einen synthetischen Mini-Motor entwickelt, der chemische Energie auf supramolekularer Ebene in Rotationsenergie umwandelt. Dieser neuartige Motor, der aus winzigen Bändern besteht, zeigt eine beeindruckende Kraft und eröffnet neue Möglichkeiten für die Anwendung in Nanotechnologien.

Petrischale

Synthetischer Mini-Motor: Chemischer Treibstoff verwandelt sich in präzise Rotationsbewegungen auf supramolekularer Ebene. (Symbolbild)

Foto: PantherMedia / IgorVetushko

Wissenschaftler der Technischen Universität München (TUM) haben einen innovativen künstlichen Motor auf supramolekularer Ebene entwickelt, der bemerkenswerte Kräfte entfalten kann. Dieser Motor, der aus einem winzigen Band spezieller Moleküle besteht, richtet sich bei Energiezufuhr aus, bewegt sich wie eine kleine Flosse und kann dadurch Objekte anstoßen. Er nutzt erstmals einen chemischen Treibstoff zur Energieversorgung.

Bis jetzt konnte die Umwandlung von chemischer Energie in Rotationsbewegung nur in biologischen Systemen beobachtet werden. Ur-Bakterien, die Archaea, nutzen das Molekül ATP, um ihre kleinen Flossen, die Flagellen, zu bewegen und sich fortzubewegen. Solche synthetischen Systeme gab es bisher nicht. Die neue Entwicklung könnte künftig in Nanorobotern verwendet werden, die zum Beispiel durch Blutbahnen schwimmen, um Tumorzellen zu finden.

Rotation durch chemischen Treibstoff

Das Team um Brigitte und Christine Kriebisch sowie Job Boekhoven, Professor für Supramolekulare Chemie, hat Bänder aus Peptiden entwickelt, die Mikrometer lang und nur wenige Nanometer breit sind. Wenn chemischer Treibstoff hinzugefügt wird, nehmen diese Bänder eine strukturierte Form an und rollen sich zu kleinen Röhren auf, wodurch sie wie ein Aufziehmotor zu rotieren beginnen. Dieser Prozess kann sogar live unter dem Mikroskop beobachtet werden.

Die Forschenden stellten fest, dass die Rotationsgeschwindigkeit der Bänder durch die Menge des zugeführten Treibstoffs reguliert werden kann. Außerdem kann die Richtung der Rotation – im oder gegen den Uhrzeigersinn – durch die Struktur der Molekülbausteine der Bänder beeinflusst werden. Die Ergebnisse dieser Forschung wurden im angesehenen Fachmagazin Chem veröffentlicht.

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Landeswohlfahrtsverband Hessen (LWV)-Firmenlogo
Dipl.-Ingenieurin / Dipl.-Ingenieur (m/w/d) oder Bachelor / Master (m/w/d) Fachrichtung Architektur oder Bauingenieurwesen Landeswohlfahrtsverband Hessen (LWV)
ILF Beratende Ingenieure GmbH-Firmenlogo
Junior Ingenieur Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik (m/w/d) ILF Beratende Ingenieure GmbH
München Zum Job 
Stadt Fellbach-Firmenlogo
Projektleitung Wärmeplanung (m/w/d) Stadt Fellbach
Fellbach Zum Job 
IPH Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Elektrotechnik (m/w/d) für Transformatoren IPH Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" GmbH
HUBER SE-Firmenlogo
Vertriebsingenieur (m/w/d) Industrial Solutions - Team Food HUBER SE
Berching Zum Job 
naturenergie netze GmbH-Firmenlogo
Teamleiter (m/w/d) Netzentwicklung naturenergie netze GmbH
Rheinfelden (Baden) Zum Job 
einsfünf Beratungsgesellschaft mbH-Firmenlogo
Berater*in Energiemanagement einsfünf Beratungsgesellschaft mbH
Aachen, Düsseldorf, Köln Zum Job 
Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft in München-Firmenlogo
Underwriter Downstream / Energy (m/f/d)* Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft in München
München Zum Job 
STAWAG - Stadt und Städteregionswerke Aachen AG-Firmenlogo
Betriebsingenieur:in Wärmeanlagen (m/w/d) STAWAG - Stadt und Städteregionswerke Aachen AG
Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung-Firmenlogo
Genehmigungsmanager (m/w/d) Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung
Stuttgart-Vaihingen Zum Job 
Stadtwerke Weimar Stadtversorgungs-GmbH-Firmenlogo
Planungsingenieur (m/w/d) Fernwärme Stadtwerke Weimar Stadtversorgungs-GmbH
Propan Rheingas GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Senior Energieberater (m/w/d) Propan Rheingas GmbH & Co. KG
Technische Universität Berlin-Firmenlogo
Betriebliche*r Umweltbeauftragte*r, Gefahrgutbeauftragte*r, Abfallbeauftragte*r, Gewässerschutzbeauftragte*r / Technische*r Beschäftigte*r (d/m/w) Technische Universität Berlin
Technische Universität Berlin-Firmenlogo
Fachkraft für Arbeitssicherheit / Sicherheitsingenieur*in / Technische*r Beschäftigte*r (w/m/d) - Stabsstelle SDU - Entgeltgruppe 12 TV-L Berliner Hochschulen Technische Universität Berlin
Freie Universität Berlin-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) für Gebäude- und Energietechnik als Gruppenleitung Freie Universität Berlin
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Servicetechniker (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Techniker in der Tunnelüberwachung und Verkehrssteuerung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden (OTH)-Firmenlogo
Professur (m/w/d) der BesGr. W 2 für das Lehrgebiet Solar Energy and Building Automation Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden (OTH)
Freie Universität Berlin-Firmenlogo
Referatsleiter*in (m/w/d) für die Betriebstechnik und die bauliche Unterhaltung (Ingenieur*in für Aufgaben des technischen Betriebes) Freie Universität Berlin
BG ETEM-Firmenlogo
Aufsichtsperson gemäß des § 18 SGB VII (m/w/d) für ein Aufsichtsgebiet in der Region Dinkelsbühl, Aalen, Schwäbisch-Hall in den Branchenkompetenzen Elektrotechnische Industrie und Feinmechanik BG ETEM
Nürnberg Zum Job 

„Unsere Arbeit zeigt einen neuen Mechanismus, bei dem chemische Energie auf Nanometerebene zur Antriebskraft für mikrometergroße Maschinen genutzt wird. Wir stellen uns vor, dass solche neuen Mechanismen den Weg zu autonomen Mikro- und Nanoskalemaschinen eröffnen“, schreiben die Forschenden in ihrem Artikel.

In Zusammenarbeit mit Prof. Matthias Rief, einem Experten für Molekulare Biophysik an der TUM, der sich mit modernen optischen Messmethoden beschäftigt, entdeckten die Forscher und Forscherinnen, dass die Bänder genügend Kraft aufbringen, um mikrometergroße Objekte zu bewegen. Die Messung dieser Kraft ist ein wichtiger Schritt für mögliche praktische Anwendungen.

Hoffnung auf Einsatz in Nanorobotern im Organismus

Wenn mehrere rotierende Bänder an einem zentralen Punkt kombiniert werden, können sie kleine „Mikro-Wanderer“ bilden, die sich auf Oberflächen fortbewegen können. Mit weiteren Verbesserungen könnten diese Mikro-Wanderer zukünftig für medizinische Anwendungen, wie den Transport von Medikamenten im Körper, eingesetzt werden. Derzeit ist der verwendete Treibstoff jedoch noch nicht geeignet, da er für den Organismus schädlich wäre.

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Redakteurin beim VDI-Verlag. Nach einem Journalistik-Studium an der TU-Dortmund und Volontariat ist sie seit mehreren Jahren als Social Media Managerin, Redakteurin und Buchautorin unterwegs.  Sie schreibt über Karriere und Technik.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.