Ranking 02.05.2022, 14:28 Uhr

Die größten LNG-Terminals der Welt: Diese Umschlagplätze geben richtig Gas

Während die Bundesrepublik erst mit dem Bau beginnt, existieren anderorts bereits riesige Anlagen. Das sind die größten LNG-Terminals der Welt.

LNG Rohre

Das sind die größten LNG-Terminals der Welt.

Foto: panthermedia.net/MikeMareen

Die Nutzung von LNG als Treibstoff und Energieträger nimmt seit den 70er-Jahren kontinuierlich zu. Pipelines für den Transport existieren aber nicht überall. Aus diesem Grund wird Erdgas in aufwendigen Prozessen verflüssigt, um den Transport per Schiff zu ermöglichen. Durch die Verflüssigung bei Temperaturen von -161 bis -164°C verringert sich das Volumen auf etwa 1:600.

LNG-Terminal: Wie es funktioniert – und wo es Probleme gibt

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Die Anlagen befinden sich in der Regel direkt in der Nähe von Häfen und nehmen dort beträchtliche Areale in Anspruch. Dort werden ankommende LNG-Tanker gelöscht und das Flüssiggas in Lagertanks gepumpt. Von dort aus kann es entweder zur Betankung von LNG-betriebenen Schiffen genutzt oder über einen Regasifizierungsprozess in das Erdgasnetz eingespeist werden. Über die Funktionsweise der Verflüssigung und damit verbundenen Logistik haben wir einen eigenständigen Beitrag veröffentlicht.

Unsere Rangliste beruht auf den Daten des IGU World LNG Reports 2021 des Branchenverbands International Gas Union (IGU) und richtet sich nach der nominalen Empfangskapazität des LNG-Terminals. Gemessen wird diese in MTPA (Millionen Tonnen pro Jahr). Aufgrund der Größe der folgenden Kandidaten befinden sich alle Anlagen ausschließlich auf dem Festland – also Onshore. Ventil auf für die 10 größten LNG-Terminals der Welt.

Platz Land Terminal Inbetriebnahme Nominale Empfangskapazität in MTPA
10 Vereinigtes Königreich Grain LNG 2005 15
9 Japan Senboku 1972 15,3
8 Vereinigtes Königreich South Hook 2009 15,6
7 Japan Futtsu LNG 1985 16
6 Indien Dahej LNG 2004 17,5
5 Japan Chita LNG 1977 18,4
4 Südkorea Tongyeong LNG 2002 26,6
3 Japan Sodegaura 1973 29,4
2 Südkorea Pyeongtaek LNG 1986 40,6
1 Südkorea Incheon 1996 52,7

 

Platz 10: Grain LNG (Vereinigtes Königreich)

Etwa 60 km östlich von London liegt die Isle of Grain. Dort befindet sich das Gelände des Grain LNG Terminals. Außerdem befinden sich dort zahlreiche Tanks mit einer Gesamtkapazität von 1.000.000 m³ sowie eine LNG-Peak-Shaving-Anlage. Mit Letzterer wird eine kontinuierliche Gasversorgung sichergestellt, indem bei Überschuss Gas aus dem NTS (National Transmission System) entnommen und verflüssigt eingelagert wird. Bei erhöhtem Bedarf speist die Anlage wieder regasifiziertes Gas in das Netz ein. Erst im Jahr 2002 begannen die Arbeiten, die Anlage in ein LNG-Terminal zu konvertieren. Die Anlegestellen befinden sich rund 3,3 km von den Tanks entfernt, sodass das LNG über ein kryogenes Pipelinesystem geleitet werden muss. Das Terminal kann dabei bis zu 15 MTPA verarbeiten und landet deshalb auf Platz 10 unserer Rangliste. Betrieben wird die Anlage von National Grid Transco, einem Unternehmen, das selbst kein Gas oder LNG besitzt, aber Nutzungsgebühren erhebt. Vorwiegend wird Grain LNG von BP, Sonatrach und Centrica genutzt.

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Platz 9: Senboku (Japan)

Südlich der japanischen Millionenstadt Osaka befindet sich der Hafen von Sakai-Semboku. In diesem Areal liegt auch das Flüssiggasterminal des Betreibers Osaka Gas. Der Bau des Terminals wurde bereits 1972 begonnen und dieses im Lauf der Zeit kontinuierlich erweitert. Senboku ist demnach das älteste LNG-Terminal unseres Rankings. Anfangs lag die jährliche Leistung bei 2,5 MTPA, mittlerweile beträgt dieser Wert bis zu 15,3 MTPA, wodurch Senboku auf unserem 9. Platz landet. Auf dem Gelände befindet sich darüber hinaus ein Gaskraftwerk mit einer maximalen Gesamtleistung von 574 MW. Das Terminal liegt vollständig in den Händen von Osaka Gas, einem japanischen Gasversorger, der etwa 25% vom Gesamtverbrauch Japans abdeckt.

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Platz 8: South Hook (Vereinigtes Königreich)

Das South Hook LNG-Terminal nahe des Milford Haven in Pembrokeshire, Wales, Vereinigtes Königreich ist Europas größter Umschlagplatz für Flüssiggas. Mit einer Kapazität von 15,6 MTPA geht der 8. Platz unseres Rankings an die 2009 in Betrieb genommene Anlage. South Hook ist in der Lage, bis zu 21 Milliarden m³ an Erdgas in das Netz einzuspeisen. Das Flüssiggas wird dabei vorwiegend aus Katar bezogen, da die Produktion in der Nordsee immer weiter abnimmt. Die Anlage ist in der Lage, rund 20% des britischen Gasbedarfs zu decken. Betrieben wird das LNG-Terminal von der South Hook LNG Company Ltd, welche sich im Besitz von Qatar Petroleum, ExxonMobil und Total befindet.

Platz 7: Futtsu LNG (Japan)

Mit einer Kapazität von 16 MTPA geht der 7. Platz an Futtsu LNG, eine Anlage in Kanto, Japan. Das LNG-Terminal nahm bereits 1985 den Betrieb auf und wurde 1991 erweitert. Wie für japanische Anlagen beinahe schon üblich, befindet sich auf dem Areal auch ein Gaskraftwerk. Mit einer Pumpleistung von 12.000 m³ pro Stunde kann das LNG-Terminal selbst Q-Flex-Tanker innerhalb eines Tages löschen. Bei diesem Schiffstyp handelt es sich um spezielle, sparsame LNG-Schiffe mit einer Ladekapazität von 165.000 bis 216.000 m³. Das Flüssiggas wird dabei in 10 Tanks eingelagert, die zusammen 1.11 Millionen m³ fassen. Futtsu LNG ist in der Lage, bis zu 54,7 Millionen m³ an Erdgas umzuwandeln und in das lokale Netz einzuspeisen.

Platz 6: Dahej LNG (Indien)

Die Anlage Dahej LNG ist Südostasiens erstes LNG-Terminal und ging im Jahr 2004 in Betrieb. Anfangs lag die Kapazität bei 5 MTPA, jedoch wurde diese bis 2019 in mehreren Etappen auf 17,5 MTPA gesteigert. Das Terminal befindet sich im Frachthafen an der Südwestküste von Gujarat, Indien. Der Betreiber Petronet schlägt an diesem Terminal nicht nur LNG um, sondern darüber hinaus Schütt- und Massengüter mit einer Geschwindigkeit von bis zu 30.000 t pro Tag. Bei flüssiger Fracht liegt der Wert bei 25.000 t pro Tag. Der Hafen selbst liegt in einem natürlichen Tiefwasserbereich, sodass dort Schiffe mit bis zu 25m Tiefgang anlegen können.

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Platz 5: Chita LNG (Japan)

Ein weiterer Kandidat aus dem Land der aufgehenden Sonne ist das Chita LNG-Terminal in Chūbu, Japan. Bereits 1977 wurde in diesem Hafenterminal die erste Schiffsladung an Flüssiggas empfangen. Mittlerweile fließen pro Jahr 18,4 Millionen Tonnen Flüssiggas, ein Wert, der diesem Terminal den 5. Platz sichert. Chita LNG wird zu gleichen Anteilen von Jera und Toho Gas geführt. Das Terminal importiert Flüssiggas vorwiegend aus Katar und Indonesien. Das Gas wird daraufhin vorwiegend zur Energieerzeugung im anliegenden Gaskraftwerk genutzt. Zudem wird ein Teil davon in das lokale Erdgasnetz gespeist, um die Versorgung in der Region möglichst stabil zu halten.

Platz 4: Tongyeong LNG (Südkorea)

Im südkoreanischen Gyeongsangnam-do liegt das Terminal Tongyeong LNG, das von Korea Gas (Kogas) betrieben wird. Die Regasifizierungsanlage ging 2002 in Betrieb und leistet maximal 26,6 MTPA – ein Wert, der dem Terminal Platz 4 in unserem Ranking gewährt. Tongyeong LNG ist zudem Südkoreas drittgrößtes LNG-Terminal. Auf dem Areal befinden sich darüber hinaus zahlreiche Tanks, die insgesamt bis zu 2.62 Millionen m³ an Flüssiggas speichern können. Dabei sind die zum Transport genutzten Pumpen in der Lage, bis zu 1.350 t LNG pro Stunde vom Schiff in das LNG-Lager zu transferieren. Das Terminal ist außerdem dazu in der Lage, Flüssiggas zwischen Schiffen zu verladen. Ab 2023 sollen im Tongyeong LNG Terminal flüssiggasbetriebene Schiffe betankt werden können.

Platz 3: Sodegaura (Japan)

Das Regasifizierungsterminal Sodegaura liegt in Chiba, der gleichnamigen japanischen Präfektur. Mit einer nominalen Empfangskapazität von 29,4 MTPA landet das in dieser Hinsicht größte LNG-Terminal des Landes der aufgehenden Sonne auf unserem 3. Platz. Außerdem ist die Anlage in der Lage, bis zu 1,17 Millionen Tonnen LNG zu speichern. Das Flüssiggas wird dabei über zwei unabhängige Anlegestellen von den Schiffen gepumpt. Importiert wird vorwiegend aus Australien, Indonesien, Malaysien, Qatar und den USA (Alaska). Sowohl Tokyo Electric Power Co Holdings (TEPCO) als auch Tokyo Gas besitzen jeweils 50% des Terminals. Die rund 77 Millionen m³ Erdgas, die täglich aus den Tanks entnommen werden, fließen in zwei Gaskraftwerke mit insgesamt 2.8 GW Leistung und werden zudem in das lokale Erdgasnetz gespeist.

Platz 2: Pyeongtaek LNG (Südkorea)

Im südkoreanischen Gyeonggi-do befindet sich die zweitgrößte LNG-Regasifizierungsanlage des Landes. Die Anlage ist bereits seit 1986 im Betrieb und ist Eigentum von Korea Gas (Kogas). Im Lauf der Zeit wurden die ursprünglichen 10 Tanks auf mittlerweile 23 (Bauabschluss 2012) erweitert. Mit einer jährlichen Kapazität von 40,6 MTPA liegt das LNG-Terminal weit vorne und erhält demnach unsere Silbermedaille beziehungsweise Platz 2. Die Lagerkapazität von bis zu 1.54 Millionen Tonnen LNG kann sich ebenso sehen lassen. Die Anlage ist aber nicht nur in der Lage, LNG von Schiffen in die Lagertanks zu pumpen, sondern auch umgekehrt – mit einer Leistung von bis zu 3.676 t pro Stunde.

Platz 1: Incheon (Südkorea)

Der unangefochtene Platz 1 unserer Rangliste der größten LNG-Terminals der Welt geht an den ebenfalls südkoreanischen Kandidaten Incheon. Diese Anlage liegt in der gleichnamigen Metropole und erreicht eine nominale Empfangskapazität von 52,7 MTPA. Erbaut wurde die Anlage 1996. Seitdem steht diese im Besitz von Kogas und wird auch von diesem Unternehmen betrieben. Kogas besitzt überdies das gesamte Übertragungsnetz in Südkorea und hat ein Monopol auf den Gasgroßhandel.

Das LNG-Terminal besitzt zwei Schiffsanlegestellen mit Pumpanlagen, die auf dem Papier bis zu 43 MTPA bewerkstelligen können – jeweils. Gelagert wird das Flüssiggas anschließend in 10 oberirdischen Tanks mit einem Fassungsvermögen von jeweils 100.000m³ sowie zwei unterirdischen Tanks mit jeweils 140.000m³. Dazu kommen 8 weitere Untergrundtanks mit jeweils 200.000m³. Für einen reibungslosen Ablauf aller Vorgänge im größten LNG-Terminal der Welt setzt der Betreiber auf ein Produktionsleitsystem des Typs Centum CS.

LNG-Terminals: Deutschland auf Aufholjagd

Aktuell sieht die Lage, Flüssiggas aus anderen Ländern zu importieren, eher noch düster aus. Es gibt nämlich schlicht keine LNG-Terminals in Deutschland. Aus diesem Grund wurde kürzlich ein LNG-Beschleunigungsgesetz verabschiedet, das den Bau von entsprechenden Terminals beschleunigen soll. Der Bau einer solchen Anlage soll vor allem deshalb schneller vonstattengehen, da bestimmte Genehmigungsverfahren (wie beispielsweise die Umweltverträglichkeitsprüfung) ausgesetzt werden dürfen.

Geplant sind die neuen LNG-Terminals in Brunsbüttel (Schleswig-Holstein) und Wilhelmshaven (Niedersachsen). Doch da die Zeit läuft, wird vorerst auf Offshore-Lösungen gesetzt, die sich zeitnah, nämlich bis zum nächsten Winter, realisieren lassen. Onshore-Terminals folgen dann im Laufe der Zeit.

LNG: Zukunftsträchtiger Energieträger oder klimaschädliche Sackgasse

Beim Thema Umweltfreundlichkeit liegt Flüssiggas im Vergleich zu anderen Brennstoffen weit vorne. Der CO2-Ausstoß beträgt bei Flüssiggas (bezogen auf den Primärenergiegehalt) lediglich 227g/kWh. Zum Vergleich, Holz bei nicht-nachhaltiger Nutzung liegt bei knapp 400g/kWh. Ein weiterer Vorteil liegt im höheren Wirkungsgrad, zum Beispiel in der Stromerzeugung. Vorteile bringt LNG außerdem bei der Lagerung, wo es nur rund ein Sechshundertstel seines ursprünglichen Volumens einnimmt. Aus diesem Grund ist LNG im Schiffsverkehr bereits eine beinahe schon umweltfreundliche Alternative. Im Schwerlastverkehr gewinnt diese Energieform zunehmend an Bedeutung und treibt den Bau des bundesweiten LNG-Tankstellennetzes voran.

Bei all den Vorteilen existieren aber auch weniger erfreuliche Fakten. Die Herstellung von LNG ist beispielsweise extrem energieaufwendig. Flüssiggas beinhaltet außerdem eine geringe Menge Methan, was theoretisch noch unproblematisch wäre. Doch von der Förderung über den Transport bis zum Einsatz entweicht ein geringer Anteil (0,5 bis 5%) und fördert den Treibhauseffekt. Die Lagerung von LNG ist eine weitere Herausforderung und erfordert höchste Sicherheitsmaßnahmen – wie aber bei anderen Treibstoffen auch. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass LNG bereits in naher Zukunft auch hierzulande größeren Absatz findet, sowohl in der Schifffahrt, im Transportwesen und – regasifiziert in Gasheizungen und zur Stromerzeugung.

Ein Beitrag von:

  • Silvia Hühn

    Silvia Hühn ist freie Redakteurin mit technischem Fokus. Sie schreibt unter anderem über die Rekorde dieser Welt und verfasst Ratgeber.

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