Mikroorganismen fangen Treibhausgas ein 21.09.2013, 12:00 Uhr

Biosprit aus Algen günstiger produzieren

Aus Algen lassen sich besonders umweltverträgliche, aber viel zu teure Treibstoffe herstellen. Hamburger Forscher entwickeln jetzt Techniken, die die Kosten entscheidend senken.

Mikroalgen:  Ihre Zucht ist derzeit so teuer, dass die daraus hergestellten Treibstoffe nicht konkurrenzfähig sind. Hamburger Forscher wollen dies ändern, indem sie Technologien zur Extraktion und Verarbeitung von hochpreisigen Nebenprodukten entwickeln.

Mikroalgen:  Ihre Zucht ist derzeit so teuer, dass die daraus hergestellten Treibstoffe nicht konkurrenzfähig sind. Hamburger Forscher wollen dies ändern, indem sie Technologien zur Extraktion und Verarbeitung von hochpreisigen Nebenprodukten entwickeln.

Foto: dpa

Treibstoffen aus Mikroalgen könnte die Zukunft gehören. Sie lassen sich zu Biodiesel, Ethanol und Tierfutter verarbeiten. Bei der Nutzung in Fahrzeugen entsteht kein zusätzliches Kohlendioxid (CO2). Da die grünen Winzlinge mit CO2 aus Kraftwerksabgasen gefüttert werden tragen sie aktiv zu einer Verringerung der Treibhausgase bei. Der Ertrag an Biomasse pro Flächeneinheit ist bis zu 20 Mal größer als bei Raps. Zudem verbrauchen Algen keine landwirtschaftlichen Flächen, die zur Nahrungsmittelproduktion genutzt werden können.

Trotzdem setzen sie sich nicht durch. Denn die Zucht ist so teuer, dass die daraus hergestellten Treibstoffe nicht konkurrenzfähig sind. Genau das wollen Forscher vom Institut für Umwelttechnik und Energiewirtschaft Abfallressourcenwirtschaft der Technischen Universität Hamburg-Harburg ändern. Zusätzlich wollen sie die Bestandteile der Algen verwerten, die sich teuer verkaufen lassen. Einige stellen beispielsweise so ganz nebenbei wertvolle Fettsäuren her, die Krankheiten vorbeugen. Oder Zusatzstoffe für Lebens- und Futtermittel. Wenn das gelingt ist der Siegeszug der Mikroalgen nicht mehr aufzuhalten, glauben die Wissenschaftler um Professorin Kerstin Kuchta.

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Wollen die Algenzucht konkurrenzfähig machen: Prof. Kerstin Kuchta, Udo Bottländer (E.ON Hanse), Thomas Brauer (E.ON Hanse), Dr. Johannes Harpenau (TUHH) und Nils Wieczorek (TUHH).

Wollen die Algenzucht konkurrenzfähig machen: Prof. Kerstin Kuchta, Udo Bottländer (E.ON Hanse), Thomas Brauer (E.ON Hanse), Dr. Johannes Harpenau (TUHH) und Nils Wieczorek (TUHH).

Quelle: TUHH/Brinkmann

Die Voraussetzungen dafür sind gerade geschaffen worden. Mit rund zwei Millionen Euro, die je zur Hälfte das Bundesministerium für Bildung und Forschung und E.On Hanse beisteuern, lassen sich die Forschungsarbeiten, die 2007 begannen, jetzt intensivieren. Die Zuchtanlage, in der die grüne Suppe wächst,  steht auf dem Gelände des E.On-Blockheizkraftwerks Hamburg-Reitbrook. Geplant ist eine komplette Bioraffinerie, in der Technologien zur Extraktion und Verarbeitung von hochpreisigen Nebenprodukten entwickelt werden. Möglicherweise lässt sich auch die Herstellung von Treibstoffen und Biogas noch verbilligen.

Weitere Zentren der Algenforschung

Ebenfalls mit Algenzucht beschäftigen sich Forscher des Bremer Unternehmens Phytolutions, das aus der privaten Jacobs University Bremen hervorgegangen ist. Partner beim Betrieb einer Versuchsanlage am Kraftwerk Bremen-Farge ist auch hier E.On. Phytolutions arbeitet zudem mit E.On-Konkurrent RWE zusammen.  Diese Algenzuchtanlage steht auf dem Gelände des Braunkohlenkraftwerks Niederaußem bei Köln. Ziel dieser Projekte ist es, die Kosten der Algenzucht zu verringern und sie immun zu machen gegen die Schadstoffe, die neben dem CO2 im Rauchgas enthalten sind, Stickoxide beispielsweise und Schwefelverbindungen. Ein weiteres Zentrum der Algenforschung ist die Hochschule Anhalt, die Mitte des Jahres eine Technikumsanlage in Betrieb genommen hat. Nicht weit davon entfernt, im Städtchen Klötze, betreibt das Unternehmen Roquette bereits eine Algenfarm. Es stellt Tabletten mit Algenpulver und Lebensmittel wie Nudeln her. Die sind, weil Algenpulver drin ist, natürlich grün. Die dort produzierten Chlorella-Algen enthalten Mineralstoffe, Aminosäuren, Vitamine und Antioxidantien.  

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

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