Embedded World 19.02.2016, 08:54 Uhr

Autos müssen auch noch allein fahren, wenn einzelne Systeme ausfallen

Ein Albtraum: Beim Überholen fällt der Abstandssensor aus. Der Überholassistent schaltet sich aus. Aber der Fahrer kann noch nicht eingreifen. Hochautomatisiertes Fahren muss für ein paar Sekunden auch funktionieren, wenn Systeme ausfallen. Daran arbeiten Fraunhofer-Ingenieure in München. Ihr ausfallsicheres Bordsystem stellen sie auf der Embedded World vor.

Assistenzsystem im BMW, das Fußgänger schon früh erkennt und notfalls eine Vollbremsung einleitet: Wenn später bei autonom fahrenden Autos Teilsysteme ausfallen, muss der Autopilot aber in der Lage sein, das Auto noch ein paar Sekunden zu steuern, bis der Fahrer wieder voll eingreifen kann.

Assistenzsystem im BMW, das Fußgänger schon früh erkennt und notfalls eine Vollbremsung einleitet: Wenn später bei autonom fahrenden Autos Teilsysteme ausfallen, muss der Autopilot aber in der Lage sein, das Auto noch ein paar Sekunden zu steuern, bis der Fahrer wieder voll eingreifen kann.

Foto: BMW

Autos werden bald selbstständig im Parkhaus einparken, sie werden auf der Autobahn in Kolonnen fahren und selbstständig überholen. Doch das alles macht nur dann Sinn, wenn die Autopiloten auch wirklich zuverlässig funktionieren. Fällt das Steuerungssystems aus, muss der Mensch eingreifen. Nur was passiert, wenn bis dahin wertvolle Sekunden vergehen? Kracht das Auto dann auf den Vordermann oder fliegt aus der Kurve?

Dass sich alle Funktionen eines Autopiloten bei einem Fehler im Bordnetz einfach abschalten, kann nicht die Lösung sein. Das Auto muss vielmehr für kurze Zeit in der Lage sein, selbstständig sicher weiterzufahren. Fraunhofer-Forscher haben ein solches ausfallsicheres Bordnetz entwickelt und werden es auf der Embedded World vom 23. bis 25. Februar in Nürnberg vorstellen.

Bordsysteme müssen so lange selbstständig reagieren, bis der Fahrer eingreift

Ziel der Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Eingebettete Systeme und Kommunikationstechnik ESK in München war die Entwicklung eines Systems, das „fail-operational“ ist. Das heißt, dass das Fahrzeug nach dem Ausfall einer Steuerungseinheit so lange selbstständig reagieren kann, bis der Fahrer das Auto wieder selbst übernimmt.

Damit kritische Funktionen weiterhin beherrschbar bleiben, muss die Elektrik und Elektronik in der Lage sein, Fehler zu kompensieren. Am besten nicht nur für einzelne Funktionen, sondern im gesamten System.

Stellenangebote im Bereich Elektrotechnik, Elektronik

Elektrotechnik, Elektronik Jobs
Safran Data Systems GmbH-Firmenlogo
Embedded Software Engineer (m/w/d) Safran Data Systems GmbH
Bergisch Gladbach Zum Job 
naturenergie netze GmbH-Firmenlogo
Meister / Techniker - Steuerungstechnik (m/w/d) naturenergie netze GmbH
Rheinfelden, Donaueschingen Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Ingenieur*in / Architekt*in / Bauleiter*in (m/w/d) für Großprojekte der Bereiche Infrastruktur (Freileitung, Kabeltiefbau, Bahn) THOST Projektmanagement GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
BG ETEM-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) als Referent/in für die Branche Elektrotechnische Industrie BG ETEM
BG ETEM-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) als Referent/in für die Branche Elektrohandwerk BG ETEM
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur FPGA / VHDL (m/w/d) Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
MEWA Textil-Service SE & Co. Management OHG-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Elektrotechnik MEWA Textil-Service SE & Co. Management OHG
Wiesbaden Zum Job 
KÜBLER GmbH-Firmenlogo
Techniker / Ingenieur / Fachplaner / TGA (m/w/d) Heizungstechnik und Elektro KÜBLER GmbH
Ludwigshafen Zum Job 
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel-Firmenlogo
Ingenieur*in der Fachrichtung Versorgungstechnik / Maschinenbau oder Elektrotechnik Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
WPW JENA GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur Elektroplanung (m/w/d) WPW JENA GmbH
Jena, hybrides Arbeiten Zum Job 
Universität Duisburg-Essen-Firmenlogo
Wissenschaftliche:r Mitarbeiter:in (w/m/d) im Zentrum für NanoIntegration Universität Duisburg-Essen
Duisburg Zum Job 
Stadt Norderstedt-Firmenlogo
Elektroingenieur*in (w/m/d) Stadt Norderstedt
Norderstedt Zum Job 
Stadtwerke Essen AG-Firmenlogo
Leiter Anlagen Versorgung/Elektrotechnik (gn) Stadtwerke Essen AG
Stadtwerke Potsdam GmbH-Firmenlogo
Ingenieur/Techniker/Meister (m/w/d) Elektrische Energietechnik Netzausbau Strom Stadtwerke Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
evd energieversorgung dormagen gmbh-Firmenlogo
Projektmanager Glasfaserausbau (m/w/d) evd energieversorgung dormagen gmbh
Dormagen Zum Job 
HAMBURG WASSER-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Leittechnik und Automatisierungstechnik HAMBURG WASSER
Hamburg Zum Job 
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektronik" THU Technische Hochschule Ulm
Netzgesellschaft Potsdam GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Energietechnik - Umspannwerke/Hochspannungsfreileitung - Netzgesellschaft Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung-Firmenlogo
Ingenieurin/Ingenieur (w/m/d) für die Koordination der Fachrichtung Elektrotechnik bzw. Nachrichtentechnik Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt-Firmenlogo
Dipl. Ing. (FH)/B. Eng. Elektrotechnik (w/m/d) Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt
Frankfurt am Main-Riedberg Zum Job 
Dieses Modellauto mit autonomer Steuerungseinheit demonstriert das Fraunhofer-Institut für Eingebettete Systeme und Kommunikationstechnik ESK auf der Messe Embedded World. Die Forscher arbeiten an Autopiloten, die auch noch weiterarbeiten, wenn Teilsysteme ausfallen.

Dieses Modellauto mit autonomer Steuerungseinheit demonstriert das Fraunhofer-Institut für Eingebettete Systeme und Kommunikationstechnik ESK auf der Messe Embedded World. Die Forscher arbeiten an Autopiloten, die auch noch weiterarbeiten, wenn Teilsysteme ausfallen.

Quelle: Fraunhofer ESK

Seine Forschungen hat das ESK-Team im Rahmen des von der Europäischen Union geförderten Projekts SafeAdapt betrieben. Hier wird, mit zehn Partnern aus sechs Ländern, nach Methoden und Lösungen für eine ausfallsichere Softwarearchitektur gesucht. Dem Fraunhofer-Team ist es nun offenbar gelungen, solche Architekturen zu entwickeln, und das so, dass sie mit verschiedenen Steuergeräten und heterogenen Technologien realisierbar sind.

Insbesondere sei ihre Lösung kompatibel mit Autosar, betonen die Wissenschaftler. Diese Entwicklungspartnerschaft in der Automobilindustrie will eine offene und standardisierte Softwarearchitektur schaffen und etablieren.

Lenken und Bremsen, auch wenn die Systeme Probleme machen

Wie die Lösung konkret aussieht, will das ESK-Team auf der „Embedded World 2016“ zeigen. Auf dem Fraunhofer Gemeinschaftsstand wird ein Modellauto stehen, das nicht nur mit Steuerungseinheiten ausgerüstet, sondern auch noch mit einem Fahrsimulator verbunden ist. Mit dem Auto wollen die Ingenieure zeigen, wie ihre Software arbeitet, die in der Lage ist, auch nach Ausfall einzelner Sensoren oder Funktionen wichtige Systeme wie Lenkung und Bremsen funktionstüchtig zu halten.

Als nächstes wollen die Wissenschaftler ein Testfahrzeug bauen und einen Fahrsimulator, bei dem auch menschliches Eingreifen erforderlich ist.

Projektpartner bei der Entwicklung ausfallsicherer Elektroniksysteme sind neben dem Fraunhofer ESK die Institut und Unternehmen CEA LIST (Frankreich), Delphi (Deutschland), DuraCar (Niederlande), Fico Mirrors (Spanien), Tecnalia Research & Innovation (Spanien), Pinifarina (Italien), Siemens (Deutschland) und TTTech Computertechnik (Österreich).

 

Ein Beitrag von:

  • Axel Mörer-Funk

    Axel Mörer-Funk ist Gesellschafter der Medienagentur S-Press in Bonn. Nach einem Volontariat beim Bonner Generalanzeiger und dem Besuch der Journalistenschule Hamburg arbeitete er u.a. als freier Journalist für dpa, Bunte und Wirtschaftswoche.

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.