Verbindungstechnik 08.10.2010, 19:49 Uhr

Nachhaltigkeit bringt deutsche Klebstoffbranche in Schwung

Die deutsche Klebstoffproduktion läuft wieder auf Hochtouren. Bei den Produktionsmengen und beim Gesamtumsatz rechnet die Branche in diesem Jahr mit einem Wachstum von jeweils 6 %. Als Treiber gelten die Automobil- und die Elektroindustrie. Ein weiteres Nachfrageplus resultiert aus der Nachhaltigkeitsdiskussion. Allerdings führt die steigende Nachfrage von Spezialchemikalien zu Versorgungsengpässen und Preissteigerungen bei einigen wichtigen Schlüsselrohstoffen.

Nach dem Einbruch im vergangenen Jahr erleben die deutschen Klebstoffhersteller jetzt wieder einen Nachfrageboom. Der Gesamtbranchenumsatz dürfte 2010 um 6 % auf 3,1 Mrd. € steigen, so die Prognosen des Industrieverbands Klebstoffe (IVK), Düsseldorf. Im Vorjahr war der Umsatz noch um 3 % zurückgegangen. Die gesamtwirtschaftliche Erholung, dies bestätigte der IVK-Vorstandsvorsitzende Boris Tasche kürzlich auf der Jahreswirtschaftspressekonferenz in Düsseldorf, habe auch zu einer steigenden Nachfrage an Klebstoffen geführt.

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„Bis zum Ende des Jahres 2010 wird die Klebstoffindustrie in Deutschland mehr als 1,3 Mio. t Kleb-, Dicht- und zementäre Bauklebstoffe sowie fast 1 Mrd. m² Klebebänder und -folien produzieren“, prognostizierte der Branchensprecher. Dies bedeute einen Produktionszuwachs von etwa 6 % gegenüber 2009. Alleine im Marktsegment Klebstoffe entspreche die Steigerung einem Wachstum der Produktionsmenge um etwa 44 000 t auf den neuen Rekordwert von 820 000 t. Tasche: „Noch nie wurde in Deutschland mehr Klebstoff produziert als in diesem Jahr.“ Die Hälfte des Wachstums entfalle auf den Inlandsklebstoffverbrauch, der auf etwa 620 000 t (Vorjahr 598 000 t) ansteigen wird.

Erfreulich ist laut den IVK-Informationen insbesondere die deutlich spürbare Belebung der Konjunktur in den Bereichen Fahrzeugbau und Elektronikindustrie. Denn deren wirtschaftlicher Einbruch war ein Hauptfaktor für das Gesamtbranchenminus von 3 % im Krisenjahr 2009. „Für 2010 aber prognostizieren führende Wirtschaftsforschungsinstitute eine positive Entwicklung in sämtlichen für die Klebstoffindustrie wichtigen Schlüsselmarktsegmenten“, zeigte sich Tasche hinsichtlich der weiteren wirtschaftlichen und technologischen Entwicklung optimistisch. So sei die derzeit intensiv geführte Diskussion zum Thema Nachhaltigkeit für die Branche eine willkommene Gelegenheit, ihre Innovationskraft und ihr Leistungsprofil zu beweisen.

„Die Ziele zur Energieeinsparung im Wohnungsbau zum Beispiel lassen sich nur mit Klebstoffen realisieren“, betonte der Verbandssprecher das Innovationspotenzial seiner Branche. Das fange ganz trivial mit der Isolierung von Heizungs- oder Wasserrohren an und ende bei Kleb- und Dichtstoffen zur Installation von Wärmedämmverbundsystemen für Hausfassaden oder Dächer. Darüber hinaus führe die Nachhaltigkeitsdiskussion zu Veränderungen von industriellen Fertigungsprozessen. Beispielsweise müssten Alternativen zu hochenergetischen Verbindungstechnologien wie etwa dem Schweißen oder Löten gefunden werden. Hierfür biete die Klebstoffindustrie bereits heute innovative Hochleistungsklebstoffe an. Und auch der Leichtbau, laut Tasche ein wichtiger Schlüssel zur Herstellung ökoeffizienter Produkte, sei nur durch den Einsatz speziell entwickelter Klebstoffe möglich.

Allerdings hat die gesamtwirtschaftliche Erholung für die Klebstoffbranche auch eine Schattenseite. Sie führt derzeit zu einer steigenden Nachfrage nach Spezialchemikalien und damit zu Versorgungsengpässen und Preissteigerungen bei wichtigen Schlüsselrohstoffen zur Herstellung von Klebstoffen. „Nachdem die petrochemische Industrie im vergangenen Jahr die ohnedies knappen Anlagenkapazitäten zur Herstellung von Spezialchemikalien gedrosselt beziehungsweise dauerhaft stillgelegt hat, kann derzeit die stark steigende Nachfrage nach Grundchemikalien nicht ausreichend bedient werden“, bewertet der IVK-Vorstand die derzeitige Versorgungs- und Preissituation bei Rohstoffen auf natürlicher Basis, insbesondere aber auch bei petrochemischen Rohstoffen, als kritisch.

Die Gefahr einer Verknappung von Klebstoffen ist laut Tasche allerdings aktuell nicht zu befürchteten. Denn die Klebstoffindustrie begegne der Entwicklung mit Umformulierungen ihrer Rezepturen und Ersatzbeschaffung alternativer Rohstoffe. Dies sei zwar zeit- und kostenaufwendig, garantiere aber langfristig eine ausreichende Verfügbarkeit von Klebstoffen. ROLF MÜLLER-WONDORF

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  • Rolf Müller-Wondorf

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