Zirkuläres Bauen 21.09.2024, 17:16 Uhr

Glasbausteine aus dem 3D-Drucker als nachhaltige Alternative zu Beton?

Revolutionieren 3D-gedruckte Glasbausteine die Baubranche? Die Bausteine sind so stabil wie Beton, werden wie Legosteine zusammengefügt und sind wiederverwendbar.

Glasbaustein aus dem 3D-Drucker

Glasbausteine aus dem 3D-Drucker könnten künftig eine Alternative zu Beton werden.

Foto: Ethan Townsend

Bauen wir in Zukunft mit Glasbausteinen statt mit Beton? US-Ingenieure haben stabile Glasbausteine aus recycelten Glasflaschen entwickelt, die im 3D-Druckverfahren hergestellt werden. Diese Bausteine könnten die Bauindustrie nachhaltig verändern, denn sie sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Baumaterialien. Der Clou? Die Bausteine können wie Legosteine zusammengesetzt und wieder auseinandergenommen werden, was eine zirkuläre Bauweise ermöglicht.

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Glas als nachhaltiger Baustoff

Glas ist eines der am häufigsten verwendeten Materialien in der modernen Architektur. Seine Transparenz und Langlebigkeit machen es zu einem idealen Werkstoff für Gebäude. Doch das Potenzial von Glas reicht weit über ästhetische Anwendungen hinaus. Ingenieurteams, unter anderem vom Massachusetts Institute of Technology (MIT), haben gezeigt, dass Glas ein stabiler Baustoff für Gebäudestrukturen sein kann. In einem innovativen Verfahren werden recycelte Glasflaschen zu druckbarem Material verarbeitet, das sich in komplexen Formen zu Bausteinen verarbeiten lässt.

3D-Druck bringt Glas in neue Formen

Die Herstellung der Glasbausteine erfolgt mit einem hochmodernen 3D-Drucker. Dieser Drucker, der vom MIT-Spin-off Evenline entwickelt wurde, arbeitet mit geschmolzenem Glas, das Schicht für Schicht zu stabilen Bausteinen verarbeitet wird. Jeder Baustein ist so konstruiert, dass er sich wie ein Legostein mit anderen Bausteinen verbindet. Diese Technik ermöglicht den Bau von Wänden und Strukturen, die stabil, belastbar und dennoch flexibel in ihrer Anordnung sind.

Ein spannender Aspekt dieser Technologie ist, dass das Material wiederverwendbar ist. Sollte eine Wand abgebaut werden, können die Bausteine für ein neues Projekt genutzt werden, ohne dass neues Material produziert werden muss. Dies reduziert nicht nur den Materialbedarf, sondern auch die CO₂-Emissionen, die bei der Herstellung neuer Baustoffe entstehen würden.

Testphase zeigt Stabilität

Mechanische Tests haben gezeigt, dass die 3D-gedruckten Glasbausteine erstaunlich belastbar sind. Ein einzelner Stein konnte einem Druck standhalten, der mit dem von Beton vergleichbar ist. Diese Festigkeit macht die Bausteine zu einer realistischen Alternative für den Einsatz in tragenden Gebäudestrukturen. Ingenieure gehen davon aus, dass sich diese Technologie in den kommenden Jahren immer weiter verbreiten wird.

Zirkuläres Bauen: Die Zukunft der Architektur

Die Idee hinter den Glasbausteinen geht aber noch weiter. Sie stehen im Mittelpunkt des so genannten zirkulären Bauens, einem Konzept, das darauf abzielt, Materialien wiederzuverwenden und ihre Lebensdauer zu maximieren. Bei einem zirkulären Bauansatz können die Bausteine am Ende der Lebensdauer eines Gebäudes abgebaut und für ein neues Gebäude wiederverwendet werden. So könnte ein Kreislauf entstehen, in dem Materialien nicht mehr entsorgt, sondern kontinuierlich in neuen Projekten eingesetzt werden.

Kaitlyn Becker, Professorin für Maschinenbau am MIT, hebt die Vorteile von Glas als Baumaterial hervor: „Glas ist vollständig recycelbar. Wir können Glas in neue Formen drucken, es wiederverwenden und so den Bauprozess nachhaltiger gestalten“.

Die Architektur der Zukunft?

Der Einsatz von 3D-gedruckten Glasbausteinen eröffnet völlig neue Möglichkeiten für die Gestaltung von Gebäuden. Die Anpassungsfähigkeit des Materials ermöglicht es Architekten, komplexe Strukturen zu entwerfen, die sich dennoch einfach montieren und demontieren lassen. Von Glasfassaden bis hin zu innovativen Innenwänden: Die Einsatzmöglichkeiten sind nahezu unbegrenzt.

Michael Stern, Gründer von Evenline und ebenfalls am MIT tätig, sieht in der Technologie einen großen Fortschritt für die Bauindustrie: „Wir bringen Glas als Baumaterial in einen neuen Kontext. Mit dem 3D-Druck eröffnen wir neue gestalterische Freiheiten, die bisher nicht möglich waren.

Perspektiven für die Bauindustrie

Die 3D-gedruckten Glasbausteine haben laut Forschungsteam das Potenzial, die Bauindustrie zu revolutionieren. Die Möglichkeit, Glasbausteine mehrfach zu verwenden, spart nicht nur Ressourcen, sondern verringert auch den ökologischen Fußabdruck von Bauprojekten. Ingenieure weltweit arbeiten daran, die Technologie weiterzuentwickeln und größere Strukturen aus Glas zu bauen.

Eine der nächsten Herausforderungen besteht darin, selbsttragende Strukturen aus Glas zu konstruieren. Die Forscher planen, immer größere Konstruktionen zu testen, darunter auch temporäre Bauten, die leicht demontiert und in neuen Formen wieder aufgebaut werden können.

 

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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