autotech.agil: Forschung zeigt, wie Autos selbstständig kooperieren
Damit autonome Fahrzeuge auf Rettungswagen oder Kinder mit Bobbycar sicher reagieren, arbeiten Forschende mit digitalen Zwillingen. Nahe Aachen werden am 11. September 2025 die Ergebnisse präsentiert.
Das Bild zeigt einen Teil des autotech.agil-Projektteams aus Aachen, Karlsruhe, Darmstadt, Ulm und München mit ihren Forschungsfahrzeugen sowie einem Lieferroboter, einer Messstationen und einer fliegenden Sensoreinheit.
Foto: RWTH Aachen
Wie schön wäre es, wenn Verkehrsmittel miteinander so vernetzt währen, dass alle Verkehrsteilnehmenden effizient und sicher an ihr Ziel kommen. Genau daran arbeiteten über 100 Forschende aus ganz Deutschland. In einem Konsortium von 21 Partnern aus Automobilindustrie und Wissenschaft beteiligten sie sich am Projekt autotech.agil.
Autonomes Fahren war dabei nur ein Aspekt. Das Ergebnis ist offene System-Architektur mit Schnittstellen für künftige Mobilitätssysteme. Über diese sollen die verschiedenen Fahrzeuge sich untereinander und auch mit ihrer Umwelt abstimmen können. Die Ergebnisse werden am 11. September 2025 in Aldenhoven bei Aachen präsentiert.
Digitale Zwillinge und intelligente Infrastruktur
„Die Ergebnisse unseres Projekts zeigen eindrucksvoll, was möglich ist, wenn Wissenschaft und Industrie gemeinsam an einem Strang ziehen“, lässt Raphael van Kempen vorab durchblicken. Er ist Projektleiter an der RWTH Aachen, am Institut für Automotive Engineering (ika).
Im Zentrum stehen in dem Projekt ein digitaler Zwilling des Verkehrs sowie Sensorik und Kommunikationstechnik auf dem Gelände des Aldenhoven Testing Center. In zwölf anschauliche Live-Demonstrationen werden verschiedene Szenarien demonstriert.
Eines zeigt den digitalen Zwilling des Verkehrs inklusive intelligenter Infrastruktur sowie einen digitalen Schutzengel für besonders gefährdete Verkehrsteilnehmende wie Fußgänger oder Radfahrer. In simulierten Gefahrensituationen wird demonstriert, wie automatisierte Fahrzeuge Rettungsfahrzeugen selbstständig Platz machen oder ihre Route flexibel anpassen können.
Einen Eindruck davon vermittelt ein Video, das für die Abschlussveranstaltung erstellt wurde:
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Erstmals stand bei dieser Kooperation zwischen Forschung und Automobilindustrie das gesamte Mobilitätssystem im Fokus: Das heißt, die Fahrzeuge sind miteinander und mit einer Leitwarte vernetzt. Sie erhalten Daten von Ampeln und anderer Infrastruktur. Gleichzeitig tauschen sie untereinander Informationen aus.
Pkw und Paketzusteller agieren fahrerlos
Neben fahrerlosen Pkw wurden im Projekt autotech.agil auch der öffentliche Personennahverkehr auf dem Land und die fahrerlose Paketzustellung erprobt – mit dazugehörigen Prototypen. Ein zentrales Ziel bestand darin, die Verkehrsteilnehmer untereinander zu vernetzen, um die Effizienz des gesamten Mobilitätssystems zu steigern.
Die dabei gewonnenen Erkenntnisse sollen als Blaupause für zukünftige Anwendungen im öffentlichen Straßenverkehr dienen. Möglich wurde das dank rund 25 Millionen Euro Förderung durch das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt.
Aufgesetzt auf ein Vorgängerprojekt
Das Konsortium konnte bei seiner Arbeit auf den Ergebnissen des Vorgängerprojekts UNICARagil (2018 – 2023) aufsetzen. In dem hatten führende deutsche Universitäten fahrerlose Fahrzeuge neu gedacht. Aus dem Projekt stammen vier autonome Fahrzeugtypen für verschiedene Anwendungsbereiche.
Sie basieren auf einem modularen Baukasten, der an unterschiedliche Anwendungsfälle angepasst werden kann. Rund 400 Besucher konnten sich damals bei Testfahrten vom Potenzial der Technologie überzeugen. Eines dieser Forschungsfahrzeuge ist der autoShuttle, der auch beim Deutschen Ingenieurtag (DIT) 2025 zu sehen war.
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