Hochschule 07.12.2012, 20:10 Uhr

Zwischen Technologie, Wirtschaft und Kultur

Ursprünglich waren Studiengänge in Wirtschaftsingenieurwesen für den Unternehmernachwuchs konzipiert. Inzwischen ist die Zielgruppe enorm gewachsen, wie der Studiengang „Industrial Engineering – Wirtschaftsingenieurwesen“ an der Hochschule Rhein-Waal zeigt. Dirk Untiedt, Professor für Technologie- und Innovationsmanagement, erläutert, wie die Wirtschaftswissenschaften mit dem Maschinenbau zusammenwachsen.

Die Zielgruppe für Wirtschaftsingenieurwesen ist deutlich gewachsen.

Die Zielgruppe für Wirtschaftsingenieurwesen ist deutlich gewachsen.

Foto: Uni Münster

VDI nachrichten: Prof. Untiedt, Sie bezeichnen Wirtschaftsingenieure als „Mittler zwischen den Welten“. Bieten sie deshalb als einzige Hochschule in Deutschland den Studiengang „Industrial Engineering“ ausschließlich in englischer Sprache an?

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Dirk Untiedt: An unserer Fakultät werden alle und an der Hochschule Rhein-Waal etwa 75 % der Studiengänge in englischer Sprache angeboten. Dies hat vor allem zwei Gründe: Die deutschen Unternehmen, vor allem auch der Mittelstand, nutzen aktiv die Chancen der Globalisierung. Heute ist es nicht mehr nur der Vertrieb, der international agiert, sondern nahezu alle Funktionsbereiche, vom Einkauf über die Produktion bis zu indirekten Unternehmensbereichen. Umfragen zeigen hier, wie wichtig Englisch im Berufsleben mittlerweile geworden ist. Darüber hinaus ziehen wir bewusst qualifizierte ausländische Studierende an unsere Hochschule. Wir versprechen uns neben qualifiziertem Zuzug vor allem auch die Vorzüge einer internationalen Studierendenschaft mit all ihrem kulturellen Austausch und gegenseitigem Lernen. An unserer Hochschule finden sich mittlerweile Studierende aus über 60 Ländern. Der Anteil ausländischer Studierender liegt in unserer Fakultät bei über 50 %.

Also bereiten Sie die angehenden Ingenieure zunehmend auch auf Tätigkeiten im Ausland vor?

Ja, aber dabei geht es nicht allein um die Sprache. Kulturelle Aspekte oder auch Verhaltensregeln sind gerade im Austausch mit dem asiatischen Raum extrem wichtig.

Der Studiengang versucht, Maschinenbau und Betriebswirtschaft zusammenzuführen. Liegt der Schwerpunkt der Ausbildung eher im technischen oder im wirtschaftlichen Bereich?

Wirtschaftsingenieure sind Generalisten. Durch ihre breite Ausbildung sowohl in ingenieur- und naturwissenschaftlichen Disziplinen als auch in wirtschaftswissenschaftlichen Fachgebieten sind sie in der Lage, komplexe, interdisziplinäre Problemstellungen im Zusammenspiel von technischer Machbarkeit und ökonomischem Erfolg zu lösen. Schwerpunkte der Studierenden ergeben sich vor allem durch die spezifische Zusammenstellung der Wahlfächer.

Haben die Ingenieurwissenschaften speziell im Maschinenbau den interdisziplinären Ansatz früher vernachlässigt?

Das würde ich so nicht sagen. Den Ansatz gibt es schon länger. Ursprünglich als Studium für den Unternehmernachwuchs konzipiert, wird Wirtschaftsingenieurwesen heute an sehr vielen Hochschulen gelehrt. Wir beschränken uns aber nicht auf die reine Kombination wirtschaftlicher und ingenieurwissenschaftlicher Fächer. Interkulturelles Management und Kreativitätslehre haben ebenso ihren Platz wie Themenbereiche des General Management. Darüber hinaus hatten wir die einmalige Chance, diesen Studiengang von der Pike auf zu konzipieren.

Wie sieht dann der entsprechende Ablauf in der Praxis aus?

Problemlösungen werden immer häufiger in interdisziplinären Teams erarbeitet. Da kommt es neben fachspezifischem Wissen vor allem darauf an, dass die Beteiligten in der Lage sind, die jeweiligen Sichtweisen zu verstehen und die unterschiedlichen Ziele und Interessen unter einen Hut zu bringen. Der Aufbau unseres Studienganges ist an die Struktur eines technologieorientierten, produzierenden Unternehmens angepasst worden. Die dort anzutreffenden Funktionen und Berufsbilder finden sich auch im Studium wieder. Letztlich hoffen wir darauf, dass sich Studium und Beruf gegenseitig inspirieren und weiterentwickeln. Daher ist auch der Praxisbezug besonders wichtig. Das sechste Fachsemester wird als Praxissemester absolviert. Alternativ ist auch ein Auslandsstudiensemester möglich.

Hat sich das klassische Betätigungsfeld eines Wirtschaftsingenieurs in den letzten Jahren verändert?

Der Wirtschaftsingenieur kann seine Fähigkeiten am besten an den Querschnittsfunktionen eines Unternehmens einsetzen. Deren Anzahl ist im Laufe der Jahre permanent angewachsen. Charakterisierend für spätere Tätigkeiten sind immer wieder der Schnittstellencharakter zwischen Technologie und Wirtschaft sowie die Konzentration auf die Analyse, die Lösungsfindung und das Management anspruchsvoller Herausforderungen. Der technische Einkauf etwa bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Kosten und Qualität. Produktion und Logistik sehen sich den teils konträren Zielen niedriger Bestände und kurzer Lieferzeiten, geringer Kosten und gleichzeitig hoher Zuverlässigkeit und Qualität ausgesetzt. Diese und ähnliche Aspekte gilt es zu beachten, egal ob Sie in der Energie- und Umwelttechnik, in der Automobil- und Zulieferindustrie oder im Maschinen- und Anlagenbau tätig sind. Am Erfolg all dieser Branchen werden auch künftig Wirtschaftsingenieure entscheidenden Anteil haben.

Der Maschinenbau wird als männliche Domäne betrachtet. Das Verhältnis Mann zu Frau liegt mitunter bei 10:1, trifft das auf Ihre Fakultät auch zu oder zieht der Studienaufbau mehr Absolventinnen an?

Unsere Fakultät hat zurzeit einen Anteil an weiblichen Studierenden von ca. 20 %. Für den Studiengang Industrial Engineering liegt die Quote sogar schon bei 25 %. HOLGER PAULER

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