Hochschule 05.04.2013, 17:00 Uhr

Studenten stecken die Uni in die Tasche

Studierende wissen, wie es funktioniert und Unterrichtsinhalte sie am besten erreichen. Das Kompetenzzentrum für die Didaktik der Ingenieurwissenschaften organisiert seit fast drei Jahren Ideenwettbewerbe, bei denen Studierende sich mit ausgefallenen, aber durchaus praktikablen Ideen überbieten.

Wie sich Smartphone & Co. auch für das Studium nutzen lassen, zeigten Studierende bei einem Ideenwettbewerb.

Wie sich Smartphone & Co. auch für das Studium nutzen lassen, zeigten Studierende bei einem Ideenwettbewerb.

Foto: Eigenbild

„Studierende wissen am besten selbst, mit welchen Medien sie gut arbeiten können, in welcher Gruppengröße sie sich wohlfühlen und welche Art der Wissensvermittlung sie am meisten motiviert“, sagt Katharina Schuster von TeachING-LearnING.EU.

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Das Kompetenzzentrum für die Didaktik der Ingenieurwissenschaften organisiert Ideenwettbewerbe unter den Studierenden. Rund 90 Ideen, wie man Unterricht verbessern kann, sind seit Sommer 2010 zusammengekommen.

Wenn es nach Till Weinert ginge, würde es in den Lernräumen weniger anonym zugehen. Mithilfe einer App erfährt man, wer in welchem Raum an der Hochschule das gleiche Thema beackert, um sich hinzuzugesellen. Der Vorschlag des Stuttgarter Studenten „Learn 2 gather“ gewann den dritten Platz im vorletzten Ideenwettbewerb von TeachING-LearnING. EU. Unter dem Motto „Steck die Uni in die Tasche“ wurden elf Ideen ums mobile Lernen eingereicht.

„Das ist ein ganz guter Schnitt“, meint Katharina Schuster, Geschäftsführerin von TeachING-LearnING.EU. Am Kompetenzzentrum für die Didaktik der Ingenieurwissenschaften beteiligen sich neben der RWTH Aachen die Ruhruniversität Bochum und die TU Dortmund. Ideen können jedoch Studierende aus ganz Deutschland einreichen.

„Multiple choice-Fragen, die man schnell im Bus beantworten kann, auch andere Handy-Spiele, aber auch Wikis“, zählt Schuster auf, wie man die Uni in die Tasche stecken könnte.

„Anna K. sitzt zwischen 1000+ Kommilitonen und hat eine Frage zu der gerade besprochenen Folie. Vorsichtig hebt sie die Hand, bis sie endlich vom Professor in der Menge erblickt wird (dieser ist bereits mehrere Folien weiter). Ihre Frage geht im Stimmgewirr des Hörsaals unter. Sie muss die Frage mehrmals wiederholen. Pfiffe und Stöhnen der Kommilitonen, der Professor versteht immer noch nichts und bittet zur Sprechstunde. Anna K. hat jetzt keine Lust mehr, sich je wieder zu melden.“ So leiten Annika Eberlein und Jolande Fooken von der RWTH Aachen ihren Vorschlag für ein interaktives Vorlesungsportal ein.

Damit Anna K. ihre Fragen doch noch loswerden könnte, würde sie künftig zum Smartphone greifen. Die Frage geht an den Assistenten, der der Vorlesung folgt. Dieser wird entweder im Stillen antworten oder – bei mehreren ähnlichen Fragen – den Professor auf ein Verständnisproblem hinweisen.

Mit diesem Vorschlag namens „Hands up“ gewannen Fooken und Eberlein den ersten Platz im Ideenwettbewerb „Gute Lehre 1000 +“ für den verbesserten Unterricht bei großen Hörerzahlen.

Obwohl TeachING-LearnING keine speziellen Fördermittel dafür parat hält, gibt es für Dozenten die Möglichkeit, Personalmittel für innovative Lernkonzepte zu beantragen. Bei der Entwicklung der Apps hat sich bewährt, eine Abschlussarbeit auszuschreiben.

An der RWTH Aachen sind zwei große Vorlesungen inzwischen auf Audience-Response-Systeme umgestellt. Statt Klickgerät benutzen die Studierenden ihre eigenen Smartphones. Wer noch keins hat, werde aufgefordert, sich mit dem Sitznachbarn zusammenzutun. Katharina Schuster von TeachING-LearnING.EU: „Da gibt es kleine Quizfragen. Für die Hörer eine willkommene Abwechslung, aber auch eine Möglichkeit, den eigenen Wissensstand abzufragen, bevor es in die Klausur geht.“

Die studentischen Vorschläge seien in die Weiterqualifizierung von Lehrenden eingeflossen. „Die Studierenden wünschen sich immer mehr Interaktion, aber viele Lehrende trauen sich nicht“, sagt Schuster. „Man steht vor 1000 Menschen und stellt eine Frage in den Raum – und es kommt nichts zurück. Da lesen die Dozenten doch lieber ihr Script herunter und fühlen sich auf der sicheren Seite.“ Ein „Methoden-Koffer“ mit kleinen Tricks helfe, das Eis zu brechen.

Prämiert werden nur drei Vorschläge pro Wettbewerb. Veröffentlicht werden jedoch alle – und haben so eine Chance auf Realisierung.

Prof. Jochen Remmel etwa ließ sich vom Einfall dreier seiner Studenten an der Hessischen Berufsakademie (BA) in Unna inspirieren. Eine Aufgabe aus dem Unternehmen, in dem sie ausgebildet werden, gab den dualen Studenten den Denkanstoß: Sie sollten als Teil der Ausbildung ein eigenes Produkt, einen Bodenfugenreiniger, entwickeln. Ihr Gedanke: die Entwicklung von der ersten Zeichnung über das Patent bis zur Fertigung und Kostenrechnung durchgehend in allen Fächern zu verfolgen. Als Pate soll der Professor für Konstruktionstechnik sich nun kümmern, dass der fächerübergreifende Unterricht an der BA keine Ausnahme bleibt.

„Natürlich steht und fällt solch ein Konzept mit den Dozenten in den anderen Fächern“, betont Thorsten Jungmann, Direktor der School of Engineering an der BA-Schwester-Hochschule FOM (Hochschule für Oekonomie und Management). „Wir haben ein fächerübergreifendes Projekt in jedem Semester“, sagt Jungmann. Vor seinem Wechsel zur FOM war der Professor TeachING-LearnING.EU-Geschäftsführer.

Die Förderung des Kompetenzzentrums läuft im Sommer aus. Ein neuer Forschungsverbund soll laut Jungmann die Kontakte aufrechterhalten und neue Formate entwickeln. Die studentischen Ideen gehen somit nicht verloren: „Alles, was wir bis dahin im Sack haben, werden wir weiter nutzen.“ Till Weinert: „Vielleicht können Sponsoren aus der freien Wirtschaft die Umsetzung vorantreiben“. MATILDA  JORDANOVA-DUDA

Ein Beitrag von:

  • Matilda Jordanova-Duda

    Die Schwerpunkte der freien Journalistin sind: Industrie 4.0, Digitalisierung, Existenzgründer, Mittelstand, Energiewende, Firmenportrais, Migration, Bildung.

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