Berufsbegleitendes Studium 02.12.2011, 12:03 Uhr

Ingenieure schulen Beraterblick durch MBA-Studium

Das berufsbegleitende Studium zum Master of Business Administration (MBA) vermittelt breites Wissen über die Unternehmensführung. Was der erfahrene Ingenieur für die Beratung wirklich braucht, hängt ganz vom Einzelfall ab.

Nach seinem Ingenieurdiplom 1997 an der Fachhochschule in Iserlohn arbeitete der Produktionstechniker Marijan Dzepina gut zehn Jahre im Maschinen- und Anlagenbau der Recyclingindustrie. Dabei verschob sich sein Interessenschwerpunkt immer mehr auf die Steuerung und Kontrolle der Geschäftsprozesse mithilfe von IT-Systemen.

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Für solche IT-Anpassungen bieten sich auch externe Unternehmensberater an. Um sich selbst auf diesem Feld weiterzuqualifizieren, startete Dzepina mit 35 Jahren ein MBA-Studium für Berufstätige an der FH in Rheinbach bei Bonn. „Management Consulting & Strategic Management“, lautet der Schwerpunkt des viersemestrigen Kurses.

Ingenieure können ihre Karriere durch ein MBA-Studium beschleunigen

Heute, ein Jahr nach seinem Abschluss, leitet Dzepina die IT- und Elektronik-Abteilung des Max-Planck-Instituts für Hirnforschung in Frankfurt am Main. „Wir planen und bauen eine ganz neue Forschungsanlage. Das erfordert gemeinsame Überlegungen im Team von Wissenschaftlern, Finanzlern und Technikern wie mir“, freut sich Dzepina über seinen neuen Job. „Ohne das Allgemeinwissen über die MBA-Weiterbildung würde ich mit den verschiedenen Perspektiven kaum klarkommen.“

Das Weiterbildungsangebot in Rheinbach entspricht ganz der Idealvorstellung von den neuen „berufsqualifizierenden“ Studiengängen Bachelor und Master. Nach dem ersten Abschluss sollen die Studenten erst einmal in den Beruf. Wer den MBA machen will, muss ein paar Jahre Praxiserfahrung mitbringen. „In meiner Gruppe waren Informatiker, Ingenieure, Naturwissenschaftler und Juristen, die wenigsten gelernte Betriebswirte“, berichtet Dzepina. „Mit dem jeweiligen Erfahrungswissen der Teilnehmer wird der neue Lernstoff sofort auf den Boden der Tatsachen geholt“, ergänzt Studiengangsleiter Christoph Wamser.

Berufsbegleitende MBA-Studiengänge sind an zahlreichen Hochschulen möglich

Zusätzlich listet das Staufenbiel-Handbuch noch zwei Fernstudiengänge auf. So führt die FH Wismar Bewerber mit mindestens einjähriger Berufserfahrung in zwei Jahren zum „Master Business Consulting“. An drei Wochenenden im Semester sind Präsenzveranstaltungen an mehreren Standorten in ganz Deutschland vorgesehen, also möglichst in Wohnortnähe der Teilnehmer.

Spezieller ist der Fernstudiengang der FH Ludwigshafen zum „MBA Logistik – Management & Consulting“ für Bewerber mit wenigstens fünf Jahren Berufserfahrung. Wer noch nicht im Job ist oder ihn gerade verloren hat, kann sich auch in dreisemestrigen Vollzeit-Studien weiterbilden: mit dem MBA-Programm Human Resources Management & Consulting, also Personalberatung, in Pforzheim oder International Business Consulting in Offenburg.

Bildung schult Beraterblick auf die Geschäftswelt

Bildung schult Beraterblick auf die Geschäftswelt

  Neben dem generellen MBA gibt es das Weiterbildungsangebot in zahlreichen Varianten, gerade auch im Ingenieurbereich von der Technischen Betriebswirtschaft bis zum Technischen Vertrieb. Dass ausgerechnet „Beratung“ seltener als Schwerpunkt angegeben wird, hängt offenbar mit dem vieldeutigen Begriff zusammen. Dietmar Fink, Professor für Unternehmensberatung in Rheinbach, definiert das fragliche Berufsbild einfach so: „Consultants leben davon, bessere Leute zu haben als ihre Kunden.“ Dabei denkt Fink an den guten Rat für die Gesamtausrichtung einer Firma. Nach einem Wort des englischen Ökonomen John Maynard Keynes funktioniert die Hilfe aber auch umgekehrt, wie beim Zahnarzt: mit einem kleinen Eingriff große Schmerzen heilen.

Wen sucht beispielsweise ein Unternehmen für Ingenieurdienstleistung und Technologieberatung wie die Aachener P3 Group? Sie beschäftigt derzeit mehr als 1000 Mitarbeiter weltweit, die ersten waren 1996 drei Absolventen der Technischen Hochschule am Ort. „Bei uns arbeiten heute Ingenieure, Naturwissenschaftler, Betriebswirte und andere“, sagt Sprecherin Vi Dao. „Dabei kommt es in erster Linie nicht auf die formale Qualifikation an, sondern auf die berufliche Erfahrung, auf Persönlichkeit und Erfolg.“

Persönlichkeit ist ein Schlüsselbegriff: Berater müssen das Vertrauen des Kunden in ihre sachliche Kompetenz über die eigene Ausstrahlung wecken, ähnlich einem Vertriebsprofi. Der zusätzliche MBA-Titel nütze da nicht viel, so Dao.

MBA hat seinen Glanz durch Bachelor- und Master-Studiengänge verloren

Mit der Umstellung aller Studiengänge auf Bachelor und Master hat der MBA seinen früheren Glanz als exotische Zusatzqualifikation verloren. Business Administration mit den neuen gestuften Abschlüssen können Abiturienten heute sofort in einem Zuge studieren – statt mit Gebühren mit Bafög, in Pforzheim und Offenburg sogar schwerpunktmäßig für die Beraterbranche. „Diese Absolventen fangen bei großen Firmen als Kofferträger und Assistenten der Senior Consultants an“, weiß der Rheinbacher Dozent Fink, „aber sie gewinnen so schnell an nötiger Berufserfahrung.“

Wer als Ingenieur erst später auf Berater umsatteln will, muss mit jüngeren Wirtschaftsingenieuren als Mitbewerbern auf dem Arbeitsmarkt rechnen. Zudem bietet das VDI-Wissensforum blick-
erweiternde Lernmodule an. Ein Karrieresprung wie vom Ingenieur mit MBA gleich in die Max-Planck-Nobelpreisschmiede, wie das Marijan Dzepina gelang, kann ein Vorbild sein – nach Werdegang, Alter und Persönlichkeit aber nicht für jeden.  Gute Beratung kann weiterhelfen.

Ein Beitrag von:

  • Hermann Horstkotte

    Hermann Horstkotte ist freier Journalist und  lehrte als Privatdozent an der RWTH Aachen. In Bonn arbeitet er als Bildungs- und Wissenschaftsjournalist.

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