Serie Gesundheit (6) 17.08.2012, 11:00 Uhr

“Gesunde Hochschule” – Gesundheitsförderung an der Hochschule Coburg

Mehr als zwei Dutzend deutsche Hochschulen bewarben sich bereits mit Erfolg um das Gütesiegel „Gesunde Hochschule“, gefördert von der Techniker Krankenkasse (TK). Ein Beispiel, wie es funktionieren kann, bietet die Hochschule Coburg.

Angesichts chronischer Unterfinanzierung im Bildungsbereich könnten Missverständnisse auftreten, wenn von einer „Gesunden Hochschule“ die Rede ist. Im Falle der Hochschule Coburg ist die Sachlage inzwischen zertifiziert: Sie ist laut eigener Aussage die erste Einrichtung ihrer Art in Bayern, die sich offiziell mit dem Label „Gesunde Hochschule“ im Sinne gesundheitsfördernder Aktivitäten schmücken darf. Die Auszeichnung wurde ihr von der Techniker Krankenkasse, der Initiatorin der bundesweiten Aktion, überbracht.

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Für die Coburger war es kein völliger Neustart. Gesundheitsförderung spielt an der Hochschule seit 2005 eine wichtige Rolle: Seitdem gibt es den Studiengang „Integrative Gesundheitsförderung“. Ein Schwerpunkt liegt in der Etablierung betrieblichen Gesundheitsmanagements in Unternehmen – idealer Ausgangspunkt für eigene Initiativen.

Mit Stefanie Thees war schnell eine geeignete Projektleiterin gefunden. Die Absolventin des Studiengangs Integrative Gesundheitsförderung verfügt über die erforderlichen Kompetenzen und kennt die Bedürfnisse von Hochschulmitarbeitern und Studierenden. „Eine Online-Umfrage an der Hochschule Coburg hat 2007 den Bedarf für Gesundheitsinitiativen ermittelt. Diese Ergebnisse haben wir drei Jahre später aufgegriffen, wandten uns an die Hochschulleitung und trafen dort auf offene Ohren. Wie wir inzwischen wissen, war das beileibe keine typische Reaktion eines Hochschulgremiums. An vielen anderen Hochschulen in Bayern wird das Thema stiefmütterlich behandelt.“

Aus Testballon “Gesunde Hochschule” entsteht ein langfristiges Konzept

Die Kooperation zwischen der hauptamtlichen Referatsleiterin Stefanie Thees und der Hochschulleitung ist inzwischen so eng, dass aus dem Testballon „Gesunde Hochschule“ mit einer Laufzeit von anderthalb Jahren inzwischen ein stabiles Konzept mit Langzeitwirkung geworden ist.

Das Angebot zur Gesundheitsförderung ist breit gefächert. Zwei wesentliche Problemfelder beschäftigen das Gesundheitsreferat besonders: Die Studierenden klagten über großen Stress, der, so Stefanie Thees, seit der Einführung von Bachelor und Master gewachsen sei.

Der Alltag der Hochschulmitarbeiter sei geprägt von hohem Arbeitsaufwand bei geringen beruflichen Aufstiegsaufmöglichkeiten. Die Beratung frustrierter Hochschulangehöriger gehört daher zum Portfolio der Hochschule Coburg.

Das Angebot zur Gesundheitsförderung ist sehr vielfältig

Im Detail reicht das Angebot für Mitarbeiter von mobiler Massage über Grippeschutzimpfungen, Rückenschule, Workshops für die Zielgruppe 50 plus, Nordic Walking, Qigong, Hatha-Yoga bis hin zu Vortagsreihen über Konfliktmanagement, Kommunikation, Burn-out-Prävention oder demografischen Wandel. Eine Mitarbeiterberatungsstelle bündelt die Anliegen und greift sie auf.

Die Studierenden kommen darüber hinaus in den Genuss von Kochkursen, Seminaren zu Stressmanagement, zu Lern- und Arbeitsstrategien und zu Selbstmanagement. Spezielle Gesundheitstage und eine Fitnesswoche in der Mensa sind weitere Mosaiksteine. Der breit aufgestellte Hochschulsport ist um die Aquaria-Nacht erweitert: An einem Abend im Monat haben nur Studierende Zutritt zum Coburger Schwimmbad.

Bezahlt wird das Maßnahmenbündel für Studierende aus einem extra bereitgestellten Budget, in dessen Topf auch Studienbeiträge fließen. Die Beschäftigten sind auf die Angebote und die Kulanz ihrer Krankenkassen angewiesen.

Warum der ganze Aufwand? „Wir machen es vor allem, weil man intern vieles bewegt“, sagt Stefanie Thees, „aber natürlich auch, weil wir uns dadurch profilieren und unseren Ruf bei Mitarbeitern und Studierenden weiter stärken.“

Und schließlich spricht es sich bei Wissenschaftlern, Kaufleuten, Handwerkern und Studierwilligen herum, wenn eine Hochschule sich um eine gesunde und zufriedene „Belegschaft“ bemüht.

TK vergibt Gütesiegel “Gesunde Hochschule” an mehr als zwei Dutzend Unis

Mit ähnlichen Motiven bewarben sich mehr als zwei Dutzend Hochschulen erfolgreich um das Gütesiegel „Gesunde Hochschule“, gefördert von der Techniker Krankenkasse (TK). Dabei fungiert die TK als Ratgeber für individuell zugeschnittene Lösungen wie auch als Impulsgeber. „Letztlich haben es die Hochschulen selbst in der Hand, wie sie Maßnahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) einsetzen und durchführen“, so Brigitte Steinke, TK-Expertin für Gesundheitsmanagement.

Auch für Themen, die auf den ersten Blick nicht zum Komplex Gesundheit gehören, bieten sich die speziell ausgebildeten BGM-Berater der TK als Ansprechpartner an. Brigitte Steinke: „So hat sich eine Hochschule an uns gewandt, weil sie eine überproportional hohe Abbrecherquote in einem Studiengang hatte. Wir haben gemeinsam analysiert, was die Auslösefaktoren sind und wie die Beteiligten damit umgehen können.“

Aktuell unterstützt die TK-Studierende in Nordrhein-Westfalen mit der Kampagne „Stressless Academy“. Aber nicht nur Studierenden wird geholfen, betont Brigitte Steinke: „Auch die Hochschulen werden beraten, was sie in ihren Studienabläufen und Rahmenbedingungen Stress mildernd unternehmen können.“

Brigitte Steinke rät: „Nachhaltig wirkt Gesundheitsförderung nur, wenn man eine Kultur etabliert, die in Prozesse integriert ist und nicht in Parallelstrukturen stattfindet. Damit vermeidet man den Eindruck, dass etwas nur vorübergehend hinzukommt.“ 

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Schmitz

    Wolfgang Schmitz

    Redakteur VDI nachrichten
    Fachthemen: Bildung, Karriere, Management, Gesellschaft

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