Nachwuchsförderung 29.07.2011, 12:09 Uhr

Formula Student Germany als Karrieresprungbrett

Garret Huff studiert seit 2008 Material Science Engineering an der University of Michigan und hat bald seinen Bachelor-Abschluss in der Tasche. Unzählige Arbeitsstunden hat er in das dortige Formula Student-Team M-Racing gesteckt. Zurzeit absolviert er ein Praktikum bei Bosch in Stuttgart. Den Kontakt zu dem deutschen Unternehmen hatte er vor zwei Jahren am Hockenheimring hergestellt.

„Ich werde wahrscheinlich ein bisschen schnell fahren“, waren die ersten Worte, die Garret Huff im Herbst 2008 bei der konstituierenden Team-Sitzung des neues Semesters von sich gab. Damals wussten die wenigsten seiner neuen Kommilitonen, dass da soeben ein echter Motorsport-Verrückter gesprochen hatte, der trotz seiner jungen Jahre auf reichlich Erfahrung im Go-Kart zurückblicken kann. Keine Frage: Garret ist beim ersten Probetraining nicht nur ein bisschen schnell gefahren, er war mit Abstand der Schnellste.

Bei Garret gibt es noch eine weitere Besonderheit. Es dürfte wohl nicht allzu viele Studenten auf diesem Planeten geben, für die bei der Auswahl ihrer Alma Mater vor allem eines ausschlaggebend war: die Erfolgsaussichten des universitären Formula Student-Teams. „Ich hatte mehrere Möglichkeiten und hätte mir innerhalb der Ingenieurwissenschaften auch andere Fachbereiche vorstellen können. Aber die University of Michigan hatte einfach das beste Team“, erzählt der heute 21-Jährige und muss selbst ein wenig grinsen. „Meinen Eltern habe ich davon natürlich nichts erzählt. Die dachten immer, ich gehe brav in jedes Seminar und regelmäßig zu den Vorlesungen.“

Formula Student Germany: Viel Spaß und viel zusätzliche Arbeit

Wer sich für die Mitarbeit in einem Uni-Team entscheidet, muss sich auf zahlreiche schlaflose Nächte einstellen. Die Formula Student setzt auf die freiwillige Arbeit der Studenten, der harte Kern der Truppe opfert pro Woche 30 bis 40 Stunden für den Erfolg bei nationalen und internationalen Wettbewerben. Als wäre es das Normalste der Welt, schildert Garret die extremen Phasen direkt vor den ersten Rennen der Saison: „Es kann dann schon mal sein, dass man dreimal in der Woche kein Auge zukriegt.“ Während dem jungen US-Amerikaner dieser Satz über die Lippen geht, sieht er überglücklich aus.

Von 0 auf 100 in weniger als vier Sekunden: Die Beschleunigungswerte der Formula-Student-Boliden sind atemberaubend und haben es auch Garret angetan. Bei seiner ersten Probefahrt im Renner seiner Universität hatte der großgewachsene Ingenieur in spe jedoch ein eher unangenehmes Erlebnis: „Das Cockpit des Autos war eng wie eine Sardinenbüchse. Meine beiden Knie hingen sozusagen mitten im Lenkrad.“ Nach dieser Schilderung verwundert es kaum, dass sich Garret höchstpersönlich um das Design des Autos der nächsten Saison kümmerte. „Wir haben an der Grundkonstruktion des Stahlrohrrahmens nur wenig verändert, den Komfort des Fahrers aber spürbar erhöht.“

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Eine unter Formula-Student-Teams weit verbreitete Sorge ist das Fehlen einer geeigneten Teststrecke vor der eigenen Institutstüre. Das Rennteam der Universität Stuttgart weicht aus diesem Grund seit zwei Jahren auf einen eigens abgesperrten Teil des Rollfelds auf dem Stuttgarter Flughafen aus – der logistische Aufwand ist enorm. In Ann Arbor, rund 65 km vor den Toren Detroits, sei das glücklicherweise anders: „Direkt vor dem Wilson Center, wo M-Racing beheimatet ist, gibt es einen großen Parkplatz. Zu bestimmten Zeiten können wir dort umfangreiche Probefahrten machen.“

Internationaler Formula Student-Zirkus ab Anfang August in Deutschland

Wenn der internationale Formula Student-Zirkus Anfang August für fünf Tage seine Zelte in Deutschland aufschlägt und auf dem Hockenheimring echte Rennatmosphäre aufkommt, wird Garret nur als Zuschauer dabei sein. Denn seit dem 1. Mai absolviert er ein viermonatiges Praktikum beim traditionsreichen Automobilzulieferer Bosch. Im Forschungszentrum am Stammsitz in Gerlingen-Schillerhöhe bei Stuttgart arbeitet der amerikanische Werkstoffkunde-Student in einer Abteilung, die verschiedene Materialien für Batterien erforscht.

„Bevor ich hier angefangen habe, haben mich Elektroautos nicht sonderlich interessiert“, gesteht Garret seine Vorliebe für wohlklingende V8-Verbrennungsmotoren. Inzwischen könne er aber nicht mehr ausschließen, sich zukünftig vermehrt mit dieser Art der Mobilität zu beschäftigen. „Das aus dem Stand anliegende volle Drehmoment von Elektromotoren fasziniert mich.“ Es gehe jetzt eben darum, möglichst rasch die Kapazitäten von mobilen Stromspeichern zu erhöhen.

Zum ersten Mal in Deutschland war Garret beim Urlaub mit den Eltern im Alter von elf Jahren. Es folgten mehrere Aufenthalte im Rahmen von Schüleraustausch und Studienfahrten, nach und nach verbesserten sich seine Sprachkenntnisse. „Als wir 2009 als zwanzigköpfiges Team nach Hockenheim kamen, sprachen nur drei von uns Deutsch. Einer davon war ich“, erinnert sich Garret an den Sommer vor zwei Jahren.

Formula Student als Einstieg in die berufliche Karriere

Damals kam es „bei einem lockeren Gespräch im Bosch-Pavillon an der Strecke“ zur ersten Kontaktaufnahme mit dem Unternehmen, bei dem er heute Praktikant ist. Man sei sich schnell einig gewesen, dass Stuttgart genau der richtige Ort für ein Praktikum ist. „In der Freizeit kann ich ab und zu nach Vaihingen fahren und bei den Jungs vom Rennteam der Uni Stuttgart vorbeigucken“, freut sich Garret, für den die Formula Student schon von Anfang an etwas mehr bedeutete als für seine Kommilitonen.

Ein Beitrag von:

  • Paul-Janosch Ersing

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