Hochschule 03.06.2011, 19:53 Uhr

Die TU München ist fit für die Energiewende

Mit ihrem breiten Energieangebot in Forschung und Lehre will die Technische Universität München (TUM) grüne Technologien fördern, ohne Alternativen aus den Augen zu verlieren. „Eine Spitzenuniversität muss die Themen von übermorgen definieren und im Ganzen und nicht nur mit Einzelkompetenzen dabei sein“, sagt TUM-Präsident Wolfgang Herrmann

Die Reaktorkatastrophe von Fukushima hat eine Wende in der deutschen Energiepolitik eingeläutet. Der beschleunigte Ausstieg aus der Atomenergie ist – zumindest derzeit – politischer Konsens.

Sepp Dürr, dem forschungspolitischen Sprecher der Grünen im Bayrischen Landtag, kann es damit auch an den Hochschulen gar nicht schnell genug gehen. Eine Verschwendung von Steuergeldern sei der vor vier Jahren an der Technischen Universität München (TUM) mit Unterstützung des Energiekonzerns E.on eingerichtete Lehrstuhl für Nukleartechnik, der ab Frühjahr 2012 voraussichtlich ausschließlich aus TU-Mitteln finanziert werden muss. „Der Lehrstuhl muss abgeschafft werden“, so seine aktuelle Forderung.

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Reaktorsicherheit, Rückbau der Kernkraftwerke – TUM-Präsident Wolfgang Herrmann kann bei „dieser Ignoranz“ nur den Kopf schütteln. „Gerade wenn und weil wir uns der Energieforschung der Zukunft widmen, brauchen wir ein möglichst breites Portfolio“, lautet seine Antwort. „Die Ausstiegsszenarien sind definiert, aber umsetzen können das alles nur Ingenieure und Naturwissenschaftler.“ Schließlich brauche es auch beim Ausstieg Experten „und diese Kompetenz hätten wir in Deutschland gerne erhalten.“

Fukushima habe erneut „einen Ruck gegeben“, so Herrmann, die strategische Weichenstellung der Münchner Eliteuniversität in Richtung „grüne Technologien“ erfolgte jedoch bereits gegen Mitte des letzten Jahrzehnts. „Eine Spitzenuniversität muss die Themen von übermorgen definieren und im Ganzen und nicht nur mit Einzelkompetenzen dabei sein“, lautete dabei der Anspruch.

Ein Ergebnis der neuen Schwerpunktsetzung – die nicht zuletzt durch die „enormen Mittel“ aus der Exzellenzinitiative ermöglicht wurden – war die Schaffung neuer Professuren, wie etwa die 2009 neu errichteten Lehrstühle Technische Elektrochemie sowie Carbon Composites oder das Extraordinariat für Leistungselektronische Schaltungen. Derzeit in Planung ist eine weitere Professur im Bereich Brennstoffzellen.

„Wir werden Forschung und Lehre Schritt für Schritt ausbauen“, sagt Herrmann. Als sichtbare Plattform für die neuen Inhalte fungiert indes die Munich School of Engineering (MSE), die als fakultätsübergreifende Instanz für Lehr- und Forschungsschwerpunkte mit ausgeprägtem ingenieurwissenschaftlichen Akzent zuständig ist. Sämtliche Forschungsaktivitäten zum Thema Energie werden hier unter dem Oberbegriff TUM Energy gebündelt.

Unterteilt sind die Aktivitäten, bei denen rund 100 Professoren aus zehn Fakultäten beteiligt sind, in vier interdisziplinäre und sich teils überlappende Netzwerke: Das Wissenschaftszentrum Elektromobilität, das Zentrum für Power Generation, das Netzwerk Regenerative Energien sowie das Zentrum für energieeffizientes und nachhaltiges Planen und Bauen.

Geforscht wird nicht nur über Fakultätsgrenzen hinweg sondern auch in Kooperation mit Industrie und Forschungseinrichtungen. So werden zusammen mit General Electric neue Getriebe für Windräder entwickelt, baut das Netzwerk erneuerbare Energien zusammen mit Südchemie im niederbayrischen Straubing die bislang größte Anlage zur biokatalytischen Umsetzung von Stroh in Bioethanol.

Lang ist die Liste der Kooperationspartner vor allem im Bereich Elektromobilität. Der besondere Ehrgeiz der Forscher: Ein eigenes und vor allem bezahlbares Elektroauto für die City auf die Straße zu bringen. Der Countdown für die Endrunde läuft bereits, zur Automobilausstellung im September wollen die rund 20 beteiligten Professoren und 200 Studenten ihr „Mute“-Modell einer breiten Fachöffentlichkeit vorstellen. „Zahlreiche Komponenten sind echte Novitäten“, so Herrmann. Strategisch mindestens ebenso wichtig: „Vor allem gelingt es, mit einem solchen Ziel Leute wirklich zusammenzubringen.“

Gut im Rennen liegen die Münchner mit ihrem Forschungsschwerpunkt Elektromobilität nicht nur bei der Neuauflage der Exzellenzinitiative, wo sie sich jüngst mit dem Projekt „Electromobility beyond 2020“ qualifizierten, sondern auch mit ihrer 2002 gegründeten Auslandstochter „GIST TUM Asia“ in Singapur. Im Oktober 2010 erhielt die TUM hier den Zuschlag für die Beteiligung am nationalen Forschungscampus Create (Campus for Research Excellence and Technological Enterprise), mit der Maßgabe, ein geschlossenes Elektromobilitätskonzept für Megacities unter tropischen Bedingungen zu entwickeln. Das Projektvolumen für die Münchner: Rund 40 Mio. € auf fünf Jahre.

„Die technischen Herausforderungen der Zukunft erfordern internationale Allianzen“ ist Herrmann überzeugt. “ Der Umgang mit dem Thema Energie wird in Zukunft pragmatischer sein. Das tut auch der Wissenschaft gut, weil sie sich in ihrer ganzen Offenheit dem Thema stellen kann.“ HERTA PAULUS

 

 

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