Umfrage unter Führungskräften 09.12.2013, 15:04 Uhr

Manager sind frustriert über zunehmende Bürokratie in Unternehmen

Trotz positiver wirtschaftlicher Entwicklung: Deutsche Führungskräfte schieben Frust. Sie sind zunehmend enttäuscht von zuviel Bürokratie in ihren Unternehmen und bemängeln fehlende Wertschätzung und Teamgeist.

Bürokratie macht sich auch in Unternehmen breit: In einer Umfrage der Bertelsmann-Stiftung bezeichneten 63 Prozent der Manager ihr eigenes Unternehmen als bürokratisch.

Bürokratie macht sich auch in Unternehmen breit: In einer Umfrage der Bertelsmann-Stiftung bezeichneten 63 Prozent der Manager ihr eigenes Unternehmen als bürokratisch.

Foto: dpa/Armin Weigel

63 Prozent der Manager in deutschen Unternehmen halten ihre eigene Firma für bürokratisch. Das ist eines der Ergebnisse einer Umfrage des Führungskräfteverbands ULA und der Bertelsmann Stiftung unter 1250 Führungskräften aus Unternehmen der produzierenden Wirtschaft. 73 Prozent der Manager kommen aus Großunternehmen mit mehr als 2000 Beschäftigten. Dabei attestieren die Manager, dass es nicht etwa besser, sondern schlechter wird. Vor einem Jahr sagten „erst“ 59 Prozent, ihr Unternehmen sei bürokratisch.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Stadt Norderstedt-Firmenlogo
Tiefbauingenieur*in (w/m/d) Stadt Norderstedt
Norderstedt Zum Job 
RITTAL GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Klimalabor Produktentwicklung Klimatisierungsprodukte RITTAL GmbH & Co. KG
Herborn Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Consultant (m/w/d) im Projektmanagement der Energiewende THOST Projektmanagement GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Wirtschaftsjurist*in / Ingenieur*in (m/w/d) für Contract & Claimsmanagement in Energieprojekten THOST Projektmanagement GmbH
Hamburger Hochbahn AG-Firmenlogo
Senior Projektingenieur Infrastruktur (w/m/d) Hamburger Hochbahn AG
Hamburg Zum Job 
SWM Services GmbH-Firmenlogo
Stellvertretende Laborleitung Trinkwasserlabor (m/w/d) Schwerpunkt Auftragsmanagement und Probenahme SWM Services GmbH
München Zum Job 
Jenoptik AG-Firmenlogo
Manager*in (f/m/d) Engineering Medical Jenoptik AG
ISL Deutsch-Französisches Forschungsinstitut-Firmenlogo
Test- und Messingenieur (m/w/d) ISL Deutsch-Französisches Forschungsinstitut
Saint-Louis (Frankreich) Zum Job 
ISL Deutsch-Französisches Forschungsinstitut-Firmenlogo
Wissenschaftler (m/f/d) für theoretische, experimentelle und numerische Flugmechanik ISL Deutsch-Französisches Forschungsinstitut
Saint-Louis (Frankreich) Zum Job 
ISL Deutsch-Französisches Forschungsinstitut-Firmenlogo
Wissenschaftler (m/w/d) - Computer-Vision / Entwicklung von Algorithmen ISL Deutsch-Französisches Forschungsinstitut
Saint-Louis (Frankreich) Zum Job 
Harmonic Drive SE-Firmenlogo
Konstrukteur (m/w/d) Harmonic Drive SE
Limburg an der Lahn Zum Job 
Harmonic Drive SE-Firmenlogo
Produktmanager Mechatronik (m/w/d) Harmonic Drive SE
Limburg an der Lahn Zum Job 
Hexagon Purus ASA-Firmenlogo
Process Engineer Projects (m/w/d) Hexagon Purus ASA
Hexagon Purus ASA-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) operative Qualität Hexagon Purus ASA
Hexagon Purus ASA-Firmenlogo
Qualitätsvorausplaner / APQP Engineer (m/w/d) Hexagon Purus ASA
Universität zu Köln-Firmenlogo
Handwerks-Meister*in / Techniker*in in der Fachrichtung Metallbau Konstruktionstechnik Universität zu Köln
Hutchinson Group-Firmenlogo
Stress Engineer (f/m/d) Hutchinson Group
Göllnitz Zum Job 
Pixida GmbH-Firmenlogo
Project Engineer Automotive (m/f/d) Pixida GmbH
München Zum Job 
T60 Consulting-Firmenlogo
(Senior) Manager (m/w/d) T60 Consulting
Deutschland Zum Job 
Pixida GmbH-Firmenlogo
Projektmanager (m/w/d) Pixida GmbH
München, Ingolstadt Zum Job 

Personal- und Budgeteinsatz halten mehr als die Hälfte für nicht gelungen. Ebenso schlecht kommt die innerbetriebliche Fehler- und Innovationskultur weg: Sie wird von jedem zweiten Manager schlecht bewertet. 47 Prozent bewerten auch die Umsetzung des Krisen- und Veränderungsmanagements negativ.

Kaum Unterstützung bei der eigenen Entwicklung

Diese schlechten Einschätzungen finden sich auch in der Bewertung der eigenen Situation wieder. 77 Prozent der Führungskräfte fühlen sich bei ihrer Karriereentwicklung kaum oder gar nicht unterstützt. An eine Verbesserung des Klimas in den Betrieben glaubt zurzeit nicht einmal jeder zweite Befragte. Über die Hälfte der Führungskräfte erwarten eher eine Verschlechterung des Betriebsklimas und schwierigere Arbeitsbedingungen.

Man habe das Gefühl, viele Manager machten ihren Job zurzeit eher „mit angezogener Handbremse“, kommentierte Martin Spilker von der Bertelsmann Stiftung das Ergebnis der Befragung. Vor dem Hintergrund einer guten Wirtschafts- und Wettbewerbssituation hält er das für eine Gefahr für viele Unternehmen. „Unternehmen stehen vor großen Herausforderungen: Neben der unternehmensinternen Bürokratisierung drohen sie in eine Motivationsfalle bei denjenigen Führungskräften zu tappen, die durch unzureichende Karrieremöglichkeiten und mangelnde Wertschätzung enttäuscht sind“, so Martin Spilker.

Positiver Blick auf wirtschaftliche Zukunft

Dennoch äußerten viele Führungskräfte auch Positives zu ihrer Situation. Nur 19 Prozent fürchten sich vor einem Verlust des Arbeitsplatzes. Zwei Drittel empfinden ihre berufliche Belastung als angemessen. 68 Prozent geben an, sie könnten Beruf und Privatleben gut miteinander vereinbaren.

Auch die wirtschaftliche Zukunft ihrer Firmen sehen viele Manager eher rosig. 70 Prozent halten die aktuelle Auftragslage für gut. Mit dem Stand der Kundenorientierung, dem Umgang mit Wettbewerbern und den Beziehungen zu Lieferanten sind drei Viertel von ihnen zufrieden. 90 Prozent sind davon überzeugt, das Unternehmen halte sich an gesetzliche Vorgaben und Nachhaltigkeitsforderungen.

„Eine gute wirtschaftliche Lage des Unternehmens und eine hohe Arbeitsplatzsicherheit in einem schwierigen internationalen Umfeld sind wertvolle Güter“, sagt ULA-Hauptgeschäftsführer Ludger Ramme. „Sie sind aber offensichtlich kein Garant für Höchstwerte bei der Motivation und der Zufriedenheit. Ein Zuviel an innerbetrieblicher Bürokratie und fehlende Spielräume für eine Weiterentwicklung der eigenen Karriere können das Klima eintrüben. Anders formuliert: Auch goldene Zügel werden oft als einengend empfunden.“

Zudem stellt sich die Frage, warum ausgerechnet Führungskräfte ihrer eigenen Arbeit ein so schlechtes Zeugnis ausstellen: Sie wären diejenigen, die das Thema Bürokratie anpackenkönnten.

Ein Beitrag von:

  • Andrea Ziech

    Redakteurin Andrea Ziech schreibt über Rekorde und Techniknews. Darüber hinaus ist sie als Kommunikationsexpertin tätig.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.