Porträt 01.07.2011, 12:09 Uhr

Ingenieurin der Mechatronik geht ein Licht auf

Die technischen Fächer waren schon in der Schule das Steckenpferd von Mona Freudenberger. Und weil sie keines davon wirklich aufgeben wollte, entschied sich die junge Frau für ein interdisziplinäres Ingenieurstudium

„Technische Schulfächer haben mir deshalb Spaß gemacht, weil die Disziplinen häufig logisch und Vermutungen durch Belege beweisbar sind“, sagt Mona Freudenberger. Die junge Frau hat zugleich die alte Weisheit bestätigt, dass man nur in den Bereichen gut sein kann, die einem wirklich Spaß machen. Für ihre Abiturleistung in Physik wurde sie von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft mit einem Preis ausgezeichnet.

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Ihre Neigung hin zu technischen Fächern bestimmte auch ihre Studienwahl. „Ich wollte unterschiedliches lernen, am besten ein interdisziplinäres Fach studieren.“ So kam sie zur Mechatronik, einer Schnittmenge aus Maschinenbau, Elektronik und Informatik. Und weil Freudenberger aus der Nähe von Neckarsulm kommt, war es naheliegend, sich bei Audi umzuhören, welche Möglichkeiten der Automobilbauer Abiturienten in diesem Fall bietet.

Rund 1200 Experten und 700 Auszubildende will das Unternehmen 2011 einstellen. Ein möglicher Weg zu Audi führt über das Studium an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Mosbach. Sie besteht seit 30 Jahren und hieß früher Berufsakademie. Im Sommer 1980 nahmen die ersten 18 Studierenden in der Fachrichtung Industrie ihr Studium auf, heute sind mehr als 2700 Studenten in über 40 Fächern eingeschrieben.

Die Kleinstadt Mosbach liegt etwa 30 km nördlich von Neckarsulm und damit nicht weit von Freudenbergers Wohnort. Als sie von Audi das Angebot bekam, in Mosbach Mechatronik zu studieren, nahm sie gerne und dankend gleich aus mehren Gründen an. „Während der Ausbildung verdiente ich bereits mein eigenes Geld, konnte praktische Erfahrungen sammeln und war nach drei Jahren Ingenieurin der Mechatronik.“ Das war im September 2010. Für ein duales Studium schließen die jungen Leute einen Ausbildungsvertrag mit einer Firma ab, ihre Ausbildung verbringen sie abwechselnd an der Hochschule und im Unternehmen. Freudenberger hatte sich im theoretischen Teil für den Schwerpunkt Fahrzeugelektronik entschieden, ihre praktischen Ausbildungsabschnitte lagen in der Produktion, Qualitätssicherung und technischen Entwicklung. „Dadurch konnte ich herausfinden, was mich interessiert.“

Letztendlich war es die technische Entwicklung, „weil man dort dem Auto am nächsten ist, wenn beispielsweise umgesetzte Entwicklungsschritte unmittelbar im Fahrzeug getestet werden“. Bereits für ihre Bachelor-Thesis wechselte sie den Audi-Standort von Neckarsulm nach Ingolstadt und dort als Bachelor of Engineering in die technische Entwicklung im Bereich Licht und Sicht. 100 Kollegen hat sie dort und alle beschäftigen sich mit dem Thema Sehen und Gesehenwerden.

Beispielsweise durch eine intelligente Heckleuchte. Dabei wird die Helligkeit der Lichter adaptiv entsprechend der Licht- und Sichtverhältnisse geregelt: Sensoren messen die Umgebungshelligkeit, die Sichtweite sowie diverse weitere Parameter, dementsprechend leuchten die Lichter mehr oder weniger hell. Das sorgt für mehr Sicherheit, da die Heckleuchte durch den Hintermann bei allen Witterungsbedingungen konstant hell wahrgenommen wird.

In einem anderen Projekt, an dem Freudenberger mitarbeitet, geht es um das LED Matrix Beam. Das blendfreie LED Fernlicht sorgt für eine optimal ausgeleuchtete Fahrbahn, indem die LEDs einzeln gesteuert werden. Bei Gegenverkehr oder vorausfahrenden Autos werden partiell Dioden ausgeschaltet, um andere Verkehrsteilnehmer nicht zu blenden. Der Sicherheitseffekt ist enorm. Die von Audi beauftragte Dissertation „Blendfreies LED-Fernlicht“ von Benjamin Hummel hat eine deutliche Unfallreduktion auf Landstraßen bei unbeleuchteten Objekten ergeben: Bei Nachtfahrten unter Tageslichtbedingungen – also mit blendfreiem LED-Fernlicht – würden sich 58 % weniger Fußgängerunfälle ereignen.

„Mechatronik ist nur ein anderer Name für Hightech“, sagt Bernhard Lau, Dekan der Fakultät Mechatronik und Medizintechnik an der Hochschule Ulm. Rund 50 Absolventen der Mechatronik gibt es dort jährlich. Viele von ihnen gehen in die Automobilindustrie oder in Zulieferbetriebe und entwickeln mechatronische Systeme. „Der Bedarf an Mechatronik wird mit der Einführung der Elektromobilität weiter zunehmen und damit die Nachfrage nach Mechatronikern steigen.“ So werden nach Meinung von Lau energiesparende Beleuchtungssysteme mit Leuchtdioden an Bedeutung gewinnen. Eine LED-Lampe bezeichnet er als „ein absolut nichttriviales mechatronisches System“. Andere, ebenfalls zukunftsträchtige, sind elektronische Stabilitätssysteme in Fahrzeugen, die nach Ansicht von Lau „noch viel Gestaltungsspielraum bieten“.

Das zeigt sich auch in der Beschäftigung: Rund 1100 Mechatroniker beschäftigt Audi derzeit – Tendenz steigend. „Wir brauchen zunehmend Ingenieure mit interdisziplinärem Wissen“, begründet Michael Groß. Leiter Personalmarketing. Typische Aufgaben für Mechatroniker seien beispielsweise die Entwicklung von Fahrzeugkomponenten, die Arbeit an Prüfständen, Konstruktion und Produktionsplanung sowie in der Fahrzeugelektronik wie Licht und Sicht. Das Einstiegsgehalt für Akademiker liegt aktuell bei rund 50 000 € plus Mitarbeitererfolgsbeteiligung. „Dabei unterscheiden wir nicht zwischen Direkteinsteigern und Trainees.“

Über ihre Karriere macht sich Mona Freudenberger noch keine allzu großen Gedanken. Noch ist sie in der Einarbeitungsphase, will in der nächsten Zeit möglichst viel lernen, um „zunehmend mehr technische Verantwortung zu übernehmen“. Die Technik wird wohl ihr Steckenpferd bleiben. SABINE RAAB

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