Personalmanagement 08.06.2007, 19:28 Uhr

Mitarbeiterwerbung: Wenn Freunde zum neuen Job verhelfen

Ein Freund oder eine Freundin, die explizit aufgerufen sind, neue Mitarbeiter zu werben. Kürzer können die Wege zum Traumjob kaum sein.

Ein Team aus sechs Personen in Businesskleidung applaudiert

„Willkommen!“ – ein guter Empfang im neuen Team ist die halbe Miete. Die andere Hälfte besteht aus einer guten Vorbereitung der Kollegen.

Foto: panthermedia.net/michaeljung

Der Mangel an guten Köpfen manifestiert sich im so genannten War for Talents. Derzeit kämpfen hier Unternehmen an allen Fronten, denn die wenigen Top-Fachkräfte, die es gibt, will schließlich jeder haben. Kein Wunder, dass ein altes Recruiting-Instrument wieder in Mode kommt: Die meisten Unternehmen nennen das Programm schlicht „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“. Sehr beliebt war es zuletzt zu Zeiten der New Economy.

Siemens-Aktion „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“

Der Siemens-Konzern verkündete, dass die Kraftwerksparte des Unternehmens wegen des Mangels an Fachleuten in Deutschland Anwerbeprämien für Ingenieure zahle. Jeder Beschäftigte, der einen neuen hoch qualifizierten Mitarbeiter für das Unternehmen findet, erhält eine Prämie in Höhe von 3.000 Euro.

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Die Siemens-Aktion „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“ startete Ende Mai 2007 und ergänzt die normale Suche über Stellenanzeigen und Hochschulmarketing auf der Suche nach Hochschulabsolventen. Der Grund: Laut Unternehmensangaben sei der Personalbedarf angesichts des überaus gut laufenden Geschäfts nicht mehr zu decken. Gesucht würden in erster Linie Maschinenbauingenieure und Verfahrenstechniker.

Das Prozedere ist denkbar einfach: „Zur Werbung muss lediglich ein Formular ausgefüllt werden, welches gemeinsam mit dem Lebenslauf an das Recruiting Center gesendet wird“, erläutert Peter Scharff, Leiter Recruiting Deutschland, Siemens Power Generation.

Accenture sucht „Mit-Macher gesucht“

Auch die Unternehmensberatung Accenture setzt auf seine Mitarbeiter: Die Recruiting-Initiative „Mit-Macher gesucht!“ ist dieser Tage angelaufen. Vakant sind über 1000 Positionen. „Gesucht werden vor allen Dingen Berufseinsteiger und Young Professionals. Speziell in den Unternehmensbereichen Managementberatung- sowie Systemintegration brauchen wir Verstärkung unserer Projektteams“, so Judith Kederer, Leiterin Recruiting für Deutschland, Österreich und Schweiz bei Accenture. In Deutschland werden dabei vor allem Wirtschafts-, Natur- und Ingenieurwissenschaftler sowie Informatiker gesucht.

Das Kernstück der „Mit-Macher gesucht“-Initiative, die die Agentur „Milch & Zucker“ für Accenture entwickelt hat, ist die Website www.accenture-mit-macher.com mit einer Vielzahl an interaktiven Komponenten. Judith Kederer: „Auf der Internetseite treten reale Mitarbeiter aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in Aktion und berichten in Live-Videos über sich, ihre Tätigkeiten in der Firma oder ihren persönlichen Hintergrund. Per Mausklick können sich die Besucher von Mitarbeiter zu Mitarbeiter navigieren und Personen hervortreten und sprechen lassen.“ Damit werde ein transparenter, authentischer und menschlicher Eindruck von Accenture und den gebotenen Karrieremöglichkeiten vermittelt. Erklärtes Ziel der Unternehmensberatung: zusätzlich 5.000 qualifizierte Bewerbungen online zu erhalten.

Neueinstellungen über persönliche Kontakte

Dass auch Unternehmen ohne ein offizielles internes Recruitingprogramm mehr und mehr auf interne Empfehlungen setzen, zeigt das Ergebnis einer Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) aus dem vierten Quartal 2006: Ein Drittel aller Neueinstellungen kommt über eigene Mitarbeiter und persönliche Kontakte zustande, so ein Ergebnis. Die Erfolgsquote ist dabei beeindruckend: In mehr als vier von fünf Fällen wurden die Unternehmen auf diesem Wege fündig.

Abgeschlagen hingegen die Erfolgsquote von Online-Anzeigen: 31 % führten hier zum Erfolg. Weitere Ergebnisse: Bei fast jeder vierten Neueinstellung der vorangegangenen zwölf Monate fanden die Arbeitgeber einen passenden Bewerber durch Zeitungsinserate. Mehr als jede zehnte Stellenbesetzung beruhte auf einer Initiativbewerbung.

Dass der Weg zur Vetternwirtschaft bei der informellen Personalsuche nicht weit ist, versteht sich von selbst. Deswegen schieben viele Unternehmen dann den Riegel vor, wenn es um die Vergabe von Spitzen-Positionen geht.

Was die Auszahlung von Prämien betrifft, so kocht jedes Unternehmen seine eigene Suppe. Die 3.000 Euro-Prämie, die Siemens ausschreibt, wird wie folgt ausgezahlt: Der werbende Mitarbeiter erhält bei Einstellung des geworbenen Kandidaten eine Mitteilung. Nach drei Monaten wird dem Werbenden die erste Teilzahlung in Höhe von 1.500 Euro mit der monatlichen Einkommensauszahlung ausgezahlt. Die zweite Zahlung in Höhe 1.500 Euro erfolgt nach einem Jahr.

Voraussetzung hierfür ist jeweils, dass der werbende und der geworbene Mitarbeiter zum Zeitpunkt der Prämienzahlung noch Mitarbeiter der Siemens AG sind.

Bei Accenture gilt: „Neben der erfolgsorientierten Honorierung eines empfohlenen Bewerbers, der bei Accenture die Probezeit erfolgreich absolviert, gratifizieren wir mit einem Quartalswettbewerb jede Teilnahme am Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programm über den Lostopf mit attraktiven Preisen“, erklärt Kederer.

Die Quintessenz für Jobsuchende: „Glücklich, wer einen kennt, der einen kennt.“

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Ein Beitrag von:

  • Julia Schlingmann

    Redakteurin VDI nachrichten im Ressort Management und Karriere.

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