Umfrage 24.11.2024, 09:00 Uhr

Frauen und ihre Karriereziele: Was bremst sie wirklich?

Welche Ziele verfolgen Frauen in ihrer Karriere, und wie gestalten sie ihre berufliche Zukunft? Antworten auf diese und weitere Fragen liefert die Studie „Frauen und ihre Karrierepläne“ der Königsteiner Gruppe. Für die Untersuchung wurden 1.608 Beschäftigte befragt, darunter 1.083 Frauen.

Frauen und Karriere

Studie zeigt: Frauen sind in ihrer Karriereplanung weniger ambitioniert als Männer.

Foto: PantherMedia / IgorVetushko

Weniger als jede fünfte Frau plant in naher Zukunft einen Karriereschritt in ihrem aktuellen Unternehmen. Dies zeigt die Studie „Frauen und ihre Karrierepläne“ der Königsteiner Gruppe, in der 1.608 Beschäftigte, darunter 1.083 Frauen, befragt wurden. Nur 17 % der Frauen möchten bald die nächste Stufe ihrer Karriere erreichen, während der Anteil bei den Männern bei 24 % liegt. Die meisten Frauen streben dabei eher eine Gehaltserhöhung und mehr fachliche Verantwortung an, während Führungspositionen und Personalverantwortung weniger gefragt sind.

Ein wichtiger Grund, warum viele Frauen auf beruflichen Aufstieg verzichten, ist die Priorität, die sie ihrer Work-Life-Balance einräumen. 53 % nennen dies als Hauptgrund, warum sie aktuell keine Karriereschritte planen. Zudem befürchten 36 % der Frauen, dass zu viel beruflicher Stress damit verbunden wäre. Nur 13 % verzichten aus familiären Gründen auf eine Weiterentwicklung im Job.

Vorurteile aufgrund des Geschlechts

Ein weiterer Grund, warum viele Frauen auf eine Karriereentwicklung verzichten, sind wahrgenommene oder erlebte Vorurteile aufgrund ihres Geschlechts. Laut der Befragung haben 22 % der Frauen bereits Karrierehindernisse aufgrund ihres Geschlechts erfahren. Besonders häufig tritt dies bei Frauen im Alter von 30 bis 39 Jahren auf, von denen 28 % solche negativen Erfahrungen berichten. Gleichzeitig haben 21 % der Frauen das Gefühl, generell in ihrer Karriereplanung benachteiligt zu werden, während nur 6 % der Männer diese Wahrnehmung teilen.

Laut der Umfrage sehen viele Frauen die größten Hürden in ihrer Karriere in ungleicher Bezahlung, die mehr als die Hälfte der Frauen (52 %) bereits erlebt haben, dem Fehlen flexibler Arbeitszeiten (40 %) und dem Mangel an Unterstützern im eigenen Unternehmen (39 %).

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Von Personalabteilungen nicht ausreichend unterstützt

Viele Frauen fühlen sich insbesondere von den Personalabteilungen nicht ausreichend unterstützt. Über die Hälfte der Frauen (52 %) gibt an, dass die HR-Abteilung ihnen nicht bei ihrer beruflichen Weiterentwicklung hilft. Entsprechend glauben nur 16 % der Frauen, dass Personaler etwas für ihre Karriere tun können. Stattdessen setzen sie ihre Hoffnungen eher auf ihre direkte Führungskraft (48 %) oder die Geschäftsführung (38 %). Besonders weibliche und jüngere Führungskräfte werden von den Frauen als Unterstützer für ihre Karriere wahrgenommen.

„Unsere Studie zeigt, dass Männer in ihren Karriereplänen ein Stück weit mehr auf den `Fame` aus sind, der mit einem Karriereschritt verbunden ist. Die Übernahme von Personalverantwortung oder Führungspositionen beinhaltet mehr Bedeutung im jeweiligen Unternehmen. Frauen ist es dagegen erst einmal wichtig, im Gehalt aufzuschließen und sie scheuen sich auch nicht davor, mehr fachliche Verantwortung zu übernehmen – also sich im Sinn der Sache einzubringen, ohne einen neuen Jobtitel dafür einzuheimsen“, erklärt Nils Wagener, Geschäftsführer der Königsteiner Gruppe, die Studienergebnissen.

Eine Gehaltserhöhung ist im Priorität

Wenn Frauen an ihre Karriere denken, steht für die meisten zunächst eine Gehaltserhöhung auf der Liste. 63 % der Frauen sehen eine Erhöhung ihres Gehalts als wichtigen Karriereschritt. An zweiter Stelle steht für 37 % die Übernahme fachlicher Verantwortung. Führungspositionen sind hingegen für nur 15 % der Frauen von Interesse, und nur 22 % denken an Personalverantwortung. Zum Vergleich: 26 % der Männer streben eine Führungsposition an, und 30 % interessieren sich für Personalverantwortung.

Männer legen insgesamt mehr Wert auf ihre Karriereplanung als Frauen. 31 % der Männer betrachten ihre beruflichen Ziele als „sehr wichtig“, während nur 21 % der Frauen dies so sehen. Dennoch sind die Frauen, die ihre Karriere als sehr wichtig erachten, mit ihren Fortschritten zufrieden. 42 % von ihnen sind sehr zufrieden, 40 % zumindest teilweise. Nur 9 % sind unzufrieden mit ihrem beruflichen Fortschritt.

Für die Studie „Frauen und ihre Karrierepläne“ befragte das Kölner Marktforschungsunternehmen bilendi im Auftrag der Königsteiner Gruppe deutschlandweit 1.608 berufstätige Menschen aller Altersgruppen. Zwei Drittel der Befragten (1.083) waren Frauen. Zum Zeitpunkt der Befragung arbeiteten 74 % der Teilnehmer*innen in Vollzeit und 24 % in Teilzeit. Die Umfrage wurde im Oktober 2024 durchgeführt.

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Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Alexandra Ilina ist Diplom-Journalistin (TU-Dortmund) und Diplom-Übersetzerin (SHU Smolensk) mit mehr als 20 Jahren Berufserfahrung im Journalismus, in der Kommunikation und im digitalen Content-Management. Sie schreibt über Karriere und Technik.

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