Depression 28.10.2011, 12:05 Uhr

Perfektionisten besonders von Burn-out gefährdet

Burn-out ist eigentlich eine Form der Depression. Doch während bei dem Wort Depression immer noch viele Vorurteile geweckt werden, nimmt die Akzeptanz des Burn-out-Syndroms als Krankheit zu.

Ausgebrannt und leer fühlen sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO knapp 8 Mio. Menschen in Deutschland. Wer diesen Erschöpfungszustand feststellt, der bis zur Depression führen kann, hat zwei Möglichkeiten: Er stellt seine Arbeitsstrukturen und die des Arbeitgebers infrage, sucht sich Hilfe – oder er schweigt, baut eine Fassade der scheinbar normalen Geschäftigkeit um sich herum auf, um den eigenen Zustand zu kaschieren. Denn den Stempel, nicht mehr belastbar zu sein, will niemand.

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Burn-out jedoch ist weniger stigmatisierend, als man annehmen könnte. „Besonders leistungsbereite und perfektionistische Arbeitnehmer sind in Sachen Burn-out hoch gefährdet. Aber wer durch harte Arbeit und hohe Leistung ausgebrannt ist, ist gesellschaftlich akzeptierter als derjenige mit Depression“, sagt Jürgen Margraf, Psychotherapeut und Professor für psychische Gesundheit an der Ruhr-Universität Bochum. Dabei ist Burn-out nichts weiter als eine Form von Depression. „Besonders bei Männern ist Depression weniger akzeptiert als bei Frauen“, so Margraf – insbesondere Männer in leitenden Positionen schweigen häufig über diese vermeintliche Schwäche, zeigen Studien. Frauen sind zwar häufiger depressiv als Männer, weil aber Frauen heute mindestens so taff wie männliche Kollegen sein wollen, steige die Gefährdung zusätzlich, so Margraf.

Burn-out und Depression machten Unternehmen lange hilflos

Dieser Gefahren sind sich deutsche Firmen bewusst. Immer mehr Großunternehmen bieten Präventionsprogramme an, etwa Evonik Degussa, Mercedes-Benz sowie die Lufthansa. Uwe Gerecke, Präsidiumsmitglied des Verbands Deutscher Betriebs- und Werksärzte (VDBW), hält deutsche Unternehmen mittlerweile für sensibilisierter im Umgang mit psychisch Erkrankten. „Burn-out und Depression galten lange als Makel, als Schwäche, der die Unternehmen hilflos gegenüberstanden“, erklärt Gerecke, Betriebsarzt beim Energieversorger enercity Hannover.

Dies sei heute aber kein Imageproblem für die Firmen mehr, denn vor allem die Dax-Unternehmen hätten die Gefahren psychischer Erkrankungen im Job erkannt und Gegenmaßnahmen ergriffen, denn die wirtschaftlichen Kosten psychischer Erkrankungen sind nach Expertenangaben immens, wenn auch schwer bezifferbar. Bekannt sind dagegen die hohen Kosten für das deutsche Gesundheitssystem: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes flossen im vergangenen Jahr 5,2 Mrd. € für die Behandlung depressiver Patienten – Demenz- und Depressionserkrankungen schlugen demnach im Zeitraum von 2002 bis 2008 mit einem Kostenplus von 32 % zu Buche.

Burn-out: Männer greifen zur Flasche, Frauen zu Medikamenten

Doch ungeachtet der finanziellen Folgen, die durch erschöpfungsbedingte Depressionserkrankungen für die Unternehmen und das Gesundheitssystem entstehen – die persönlichen und sozialen Folgen sind gravierender. Hinzu kommt bei vielen Patienten die Unfähigkeit, darüber zu sprechen – aus Scham oder Angst oder dem Gedanken, sich Angehörigen und Freunden nicht aufdrängen zu wollen. Der Patient stigmatisiert sich damit also auch oft selbst. „Zusätzliche Probleme schafft dann die Selbstmedikation“, so Jürgen Margraf, „wobei Männer häufiger zur Flasche greifen, Frauen mehr zu Medikamenten.“

Um aus diesem Teufelskreis auszubrechen, ist professionelle therapeutische Hilfe unabdingbar. Doch was geschieht nach der Therapie und der Wiedereingliederung in den Berufsalltag? Viele Patienten stellen sich die Frage, wie sie ihrem Arbeitgeber gegenübertreten sollen. „Arbeit ist ein Mittel, dem Leben Sinn und Struktur zu geben. Wichtig ist zu erkennen, dass es nicht das einzige ist“, rät Margraf. Der Arbeitnehmer sollte sich nicht überlasten, aber auch nicht wie ein rohes Ei behandelt werden. Ein offener Umgang mit der Krankheit während der Wiedereingliederung schaffe die besten Voraussetzungen, erklärt enercity-Betriebsarzt Uwe Gerecke.

„Man darf heute durchaus von einem Manager verlangen, dass er Verständnis für diese Krankheit zeigt“

Das Management müsse auf solche Gespräche vorbereitet sein. „Man darf heute durchaus von einem Manager verlangen, dass er Verständnis für diese Krankheit zeigt; dass Kommunikationsstrukturen einen Dialog darüber zulassen und dass Arbeitsatmosphäre zu einem wichtigen Faktor des Arbeitsalltages geworden ist“, so Gerecke. Die Fallzahlen von Burn-out und Depression bei enercity sind nach seinen Angaben gestiegen – „vor allem deshalb, weil sich nun mehr Menschen als zuvor trauen, offen über ihre Krankheit zu sprechen“.

Ein Beitrag von:

  • Falk Enderle

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