Stellenanzeigen mit Fokus auf die Rente
Manche Benefits machen sofort Spaß: das Jobticket oder ein Zuschuss fürs Fitnessstudio. Und dann gibt’s die Angebote, deren Wert man erst später so richtig zu schätzen weiß, zum Beispiel die betriebliche Altersvorsorge.
Altersvorsorge punktet in Stellenanzeigen.
Foto: panthermedia.net / Arne Trautmann
Laut einer aktuellen Auswertung von jobtensor.com, für die über 135.000 Stellenanzeigen untersucht wurden, setzen Unternehmen in Deutschland vor allem auf genau diesen Benefit, wenn es um Versicherungen geht: Rund 28 % der Arbeitgeber werben in ihren Ausschreibungen mit der betrieblichen Altersvorsorge. Damit hängt sie andere Versicherungsleistungen – von Krankenzusatzleistungen (1,8 %) bis hin zu kleineren Extras – locker ab.
Versicherungen als Arbeitgeberbonus
Insgesamt taucht das Thema Versicherung in fast 30 % aller Stellenanzeigen auf und gehört damit zu den meistgenannten Zusatzleistungen überhaupt. Zum Vergleich: Ein Jobticket oder ähnliche Mobilitätszuschüsse kommen „nur“ in gut 12 % der Jobanzeigen vor.
Deutlich seltener als für die betriebliche Altersvorsorge werben Unternehmen mit Gesundheits- und Unfallleistungen: Nur 1,8 % bieten eine betriebliche Krankenversicherung oder andere Gesundheitszusatzleistungen an, 1,6 % werben mit Unfall- oder Berufsunfähigkeitsversicherungen. Angebote für Familien oder Hinterbliebene (0,06 %) sowie Spezialversicherungen wie Haftpflicht oder Rechtsschutz (0,05 %) spielen praktisch keine Rolle.
So läuft die betriebliche Altersvorsorge ab
Unternehmen setzen bei der Betriebsrente meist auf Direktversicherungen oder Pensionskassen. Mitarbeitende zahlen dabei einen Teil ihres Gehalts ein – oft über die sogenannte Entgeltumwandlung. Dank des Betriebsrentenstärkungsgesetzes müssen Arbeitgeber zusätzlich einen Zuschuss zahlen, wenn Beschäftigte fürs Alter vorsorgen. Heraus kommt eine Mischung aus steuerlich gefördertem Eigenbeitrag und Unterstützung vom Arbeitgeber.
„Unsere Zahlen zeigen: Die betriebliche Altersvorsorge ist nach wie vor ein dominierendes Thema in Stellenanzeigen und gehört mittlerweile zum Standard. Allerdings ist sie dadurch eher ein Hygienekriterium für Arbeitgeberattraktivität. Für Differenzierung im Wettbewerb um Talente sorgt sie jedenfalls kaum. Diese wäre eher über zusätzliche Angebote, etwa im Bereich Gesundheit oder Spezialversicherungen, erreichbar, die bislang ein Nischendasein führen“, kommentiert Thomas Hense, Geschäftsführer von jobtensor.com, die Ergebnisse der Untersuchung.
Datengrundlage der Analyse
Für die Ergebnisse wurden im August 2025 insgesamt 135.349 Stellenanzeigen von jobtensor.com ausgewertet. Dabei wurden gezielt Begriffe rund um mobile Arbeitgeberleistungen untersucht.
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