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BAU 2023 06.04.2023, 08:21 Uhr

Die Digitalisierung schreitet voran

Das Bauen von heute ist nicht mehr das Bauen von gestern. Ein Grund dafür ist die Digitalisierung, die in den letzten Jahren die Baubranche erfasst hat und die Arbeitsweisen immer weiter und schneller verändert. Wie die Digitalen Prozesse die Branche gestalten, das zeigt das dritte Leitthema der Weltleitmesse BAU 2023 in München.

Die Digitalisierung ist auch auf der BAU 2023 präsent. Foto: Messe München / SIMON KOY

Die Digitalisierung ist auch auf der BAU 2023 präsent.

Foto: Messe München / SIMON KOY

In allen Phasen der Planungs- und Bauprozesse ist die digitale Transformation im Bauwesen angekommen. Auch wenn in anderen Branchen wie der Automobilindustrie und dem Maschinenbau die Digitalisierung ein gutes Stück voraus ist, so ist sie auf dem Bau nicht aufzuhalten. Auf der BAU 2023 werden in der Halle C5 Unternehmen ihre neuesten Hard- und Softwarelösungen präsentieren. Grundlage für das Arbeiten in der digitalen Bauwelt ist die Cloud. An zentraler Stelle werden große Datenmengen gespeichert und die Verantwortlichen eines Bauprojektes haben Zugriff auf die Informationen. Dies geschieht zum Beispiel bei einem BIM-Modell für ein Bauprojekt. In dem digitalen Zwilling werden von einem Gebäude alle Daten erfasst, kontinuierlich aktualisiert und verwaltet. Alle Änderungen sind nachverfolgbar und das in Echtzeit. Dadurch entsteht Transparenz in den Planungs- und Bauprozessen. Und es geht noch weiter, die Prozesse werden verlässlicher, schneller und Fehler und Missverständnissen wird vorgebeugt. Neben einem nachvollziehbaren Bauprozess und einer transparenten Planung ist ein Überblick über die Kosten und die Zeit wichtig. Auch hier unterstützen Softwaretools. Bereits in der Planung sind durch das Ableiten von Mengen und Kosten aus dem BIM-Modell heraus Verlässlichkeiten möglich.

Serielles Bauen mit digitalen Daten

Die Voraussetzung für eine standardisierte und automatisierte Fertigung von Bauteilen in der Werkshalle ist die Verfügbarkeit der Daten aus dem BIM-Modell. Sie bilden dabei auch die Grundlage für das serielle und modulare Bauen. In der Fabrik entstehen so aus den digitalen Daten Bausätze, die zwar standardisiert sind, aber frei kombiniert werden können. Damit werden dann Fenster, Wände oder Fassaden vollautomatisch zusammengebaut. Auf Basis der standardisierten Grundrisse werden auf der Baustelle nur noch die Wohnungen oder ihre Teile zusammengesetzt. So unterstützen die digitalen Daten einen Bauprozess, der geringe Bauzeit, Kosteneinsparungen und weniger Baumängel aufgrund von Qualitätssicherung ermöglicht.

Digitalisierung auf der Baustelle

Aber nicht nur in den Planungsbüros werden digitale Werkzeuge eingesetzt. Die Digitalisierung zieht auch auf der Baustelle ein. Die Technologie hierfür ist das Internet of Things (IoT). Durch sie werden Geräte und Baufahrzeuge vernetzt und ermöglicht deren Interaktion und autonomen Betrieb. Auch Roboter nutzen diese Technologie. Sie werden immer mehr auf Baustellen eingesetzt und unterstützen bei unterschiedlichen Arbeiten. Dazu gehören auch 3D-Druckverfahren, bei denen Roboterarme Häuser aus schnell aushärtendem Beton fertigen. Bei der Projektsteuerung unterstützen KI und Machine Learning. Mit ihnen sind Prognosen hinsichtlich Zeit- und Kostenvorgaben möglich und sie geben Hinweise, wenn Probleme auftreten können. Mit Virtual Reality (VR) können Planerinnen und Planer in ihre CAD- oder BIM-Modell eintauchen. Zur Vermeidung von Risiken und Unfällen wird Augmented Reality (AR) eingesetzt.

Wettbewerb in der Digitalisierung

Am 18. April wird der Preis „Auf IT gebaut“ verliehen. Der Nachwuchspreis für innovative digitale Lösungen in der Bauwirtschaft wird seit 2002 verliehen. Dabei sucht die RG-Bau im RKW Kompetenzzentrum die besten Bautalente in ihrem Bereich. Unterstützt wurde der Wettbewerb von zwei neuen Partnerschaften von Drees & Sommer und planen-bauen 4.0. Und in der Auslobung für dieses Jahr war die Fachzeitschrift Bauingenieur Medienpartner. Der 21. April ist im Forum C2 auf der BAU 2023 für Expertinnen und Experten aus Planungs- und Ingenieurbüros reserviert, die über die digitale Transformation berichten und anhand von Projektbeispielen aktuelle Lösungen vorstellen.

Weitere News zur BAU 2023

Übersichtsinformationen und Produktmeldungen zur BAU 2023 finden Sie in der aktuellen Ausgabe des Bauingenieur 04|2023 auf den Seiten A6–A15 und hier.

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Von Heike van Ooyen, Redaktion Bauingenieur